Junge Männer fühlen sich unterdrückt, weil sie dem maskulinen Rollenbild nicht entsprechen wollen. Und sie sind frustriert, weil Frauen sich mehr auf feministische Gruppen als auf das andere Geschlecht konzentrieren. Damit ist für "typische" 68er Radikale zwangsläufig eine Selbstbefreiung angesagt: Sex unter Männern zum Beispiel oder Intimität mit Kindern. Von allfälliger Befreiung aller ist im 68er Kontext die Rede - und sie wird repressiv exekutiert, bis in die Intimsphäre hinein. Professor Dr. Christoph Klotter, Psychologe und post-68er, analysiert ebenso scharfsinnig wie polemisch "Folgen der 68er Revolte" in seiner kürzlich publizierten Monografie "Männergruppen, Politsex, Entgrenzung".