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Angehörige werden verschleppt oder ermordet, Waffengefechte müssen ausgetragen oder beobachtet werden, Familien werden auseinandergerissen: In Kriegs- und Krisengebieten erleben Einwohner/innen und Soldat/innen gleichermaßen täglich traumatische Situationen. Sie wirken sich in vielen Fällen auf die psychische Gesundheit aus und führen fast unweigerlich zu posttraumatischen Störungen. Deshalb sind gut ausgebildete Psychotherapeut/innen vor allem in diesen belasteten Regionen immens wichtig. Eine teilweise lasche und uneinheitliche Drogenpolitik brachte Polen in den 1980er und 1990er Jahren an die Spitze der europäischen Drogenstatistik; trotz deutlich restriktiverer Gesetze ist auch heute der Drogenhandel und -konsum vergleichsweise hoch. Für polnische Polizeibeamte eine große Herausforderung: Sie müssen Drogensüchtige als solche erkennen und sind verpflichtet, der Staatsanwaltschaft Auskunft zu geben, ob sie diese eher einer Behandlung zuweisen würden statt Strafmaßnahmen einzuleiten, wozu sie ihre Erfahrungen und Vorurteile zur Hilfe nehmen. Michal Bujalski und Lukasz Wieczorek untersuchten in ihrer Studie, welchen Einfluss Stereotype und subjektive Wahrnehmung von Drogenkonsumenten auf Seiten der Polizei auf die Empfehlung einer Zuweisung in eine Suchtbehandlung haben. Ihre Ergebnisse sind nachzulesen im Reader „Between street and screen“, hrsg. von Marije Wouters und Jane Fountain. Drogenhändler: eine Gruppe, die selten von der der Wissenschaft in den Fokus gerückt wird. Was bewegt diese Menschen zu dem gefährlichen Handel? Werden viele damit reich oder reicht es gerade, um den eigenen Konsum zu finanzieren? Bernd Werse und Dirk Egger (Goethe-Universität Frankfurt) haben die Hintergründe zahlreicher Drogendealer aus verschiedenen sozialen Milieus Frankfurts untersucht, ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Reader „Place, space and time in European drug use, markets and policy“, hrsg. von Gary R. Potter, Jane Fountain und Dirk Korf. Forensische Psychiatrie und Psychotherapie: Restorative Justice – das Recht der Wiedergutmachung. Dieses „opferorientierte“ Verfahren wird seit einigen Jahren in vielen westlichen Ländern, allen voran die Niederlande, immer stärker in die Rechtssysteme einbezogen. Dabei treffen Täter und Opfer bzw. Hinterbliebene einer Straftat entweder vor oder nach einer rechtskräftigen Verurteilung aufeinander, die Perspektive des Opfers wird stärker in den Fokus gerückt. Uta Kröger, Nienke Verstegen und Arie Raaijmakers (Van der Hoeven Klinik Utrecht) stellen dieses wiederentdeckte Verfahren im Journal „Forensische Psychiatrie und Psychotherapie“ (Ausgabe 1/19) vor. Fast der Normalfall: Keine Lust auf Schule, kein Bock auf Hausaufgaben. Wer ist schuld daran? Lehrer? Vielleicht. Kinder? Sicherlich auch. Eltern? Mehr als sie selbst denken. Sie fragen meist lediglich nach Schulzensuren und interessieren sich keinen Deut für Unterrichtsinhalte. "Damit dienen Eltern ihren Kindern als negative Vorbilder," kritisieren die Psychologen Albert Ziegler und Heidrun Stöger in ihrem Ratgeber "Pädagogisches Kompaktwissen für Eltern von Schulkindern". Essstörungen treten bei jungen Patientinnen mit Typ-1-Diabetes zwei- bis dreimal häufiger auf als bei gesunden Frauen. Die Betroffenen hoffen, Gewicht zu verlieren, indem sie zeitweise darauf verzichten, sich Insulin zu spritzen. Damit riskieren sie unumkehrbare Schäden an Nerven und Gefäßen und im schlimmsten Fall sogar ihr Leben. Anlässlich einer gemeinsamen Pressekonferenz am 18. Juni in Berlin rufen Diabetes- und Hormonexperten dazu auf, die Kombination dieser beiden Erkrankungen stärker in den Fokus zu rücken. Insbesondere Ärzte und Familienangehörige sollen bei jungen Diabetespatientinnen stärker auf Anzeichen möglicher Essstörungen achten. Essstörungen sind häufig mit einer Alkoholsucht verbunden. Konzentriert sich die Behandlung auf die Verminderung der Anorexie bzw. Bulimie, kann der Alkoholismus zunehmen - und umgekehrt. Notwendig ist ein ganzheitlicher Therapieansatz, der alle Problembereiche einschließt, fordern Dr. Petra Schuhler und Dr. Monika Vogelgesang (Rehabilitationsklinik Münchwies/Saarland). Sie berichten in ihrem Reader "Essstörungen" über ihre Behandlungskonzepte und Erfahrungen. Was ist „Mentales Training“? Ein einfaches In-sich-Gehen, eine Meditation, eine Selbstberuhigung vor großen Aufgaben? Im Leistungssport, in beruflichen Beratungs- und Coachingsituationen und der Psychotherapie wird diese Form des Selbsttrainings häufig eingesetzt, doch gibt es tatsächlich eine systematische und empirisch gesicherte Durchführung? Dr. Renate Mathesius beschäftigt sich seit Jahrzehnten wissenschaftlich und praktisch mit dem Thema. In ihrem neuen Buch „Mentales Training und Handlungskompetenz“ fasst die Psychologin ihre Erkenntnisse zusammen, zeigt den Nutzen des Trainings auf, leitet zur eigenen Umsetzung an und grenzt sich von dilettantischen Verfahren ab. Internetabhängigkeit: Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Angststörungen und andere psychische Probleme verleiten junge Leute dazu, in die virtuelle Online-Welt auszuweichen. Daraus entsteht oft eine Abhängigkeitserkrankung, die dann wiederum weitere Störungen verursacht. Die Zusammenhänge beschreibt PD Dr. Bert te Wildt in seiner Monografie "Medialität und Verbundenheit". Te Wildt ist Psychiater und Chefarzt der Psychosomatischen Klinik Kloster Diessen/Ammersee. Die häufig - auch amtlich - behauptete "Kokainschwemme" findet nicht statt. "Kokain scheint insbesondere unter jungen Leuten so unpopulär wie schon seit langem nicht. Dies ist auch vor dem Hintergrund bemerkenswert, dass im deutschen Rap - der einflusssreichsten Jugendkultur der letzten Jahre - in gefühlt jedem zweiten Video ein (vermeintlicher) Haufen Kokain gezeigt wird," berichtet Dr. Bernd Werse (Universität Frankfurt/M) im 5. Alternativen Drogen- und Suchtbericht 2018.
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