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Rapper propagieren massiv Kokain: Doch es wird immer weniger gekokst

Die häufig - auch amtlich - behauptete "Kokainschwemme" findet nicht statt. "Kokain scheint insbesondere unter jungen Leuten so unpopulär wie schon seit langem nicht. Dies ist auch vor dem Hintergrund bemerkenswert, dass im deutschen Rap - der einflusssreichsten Jugendkultur der letzten Jahre - in gefühlt jedem zweiten Video ein (vermeintlicher) Haufen Kokain gezeigt wird," berichtet Dr. Bernd Werse (Universität Frankfurt/M) im 5. Alternativen Drogen- und Suchtbericht 2018.

Das Rap-Leitmedium "Vice" rief schon Ende 2015 aus: "Setzt die grüne Brille ab, Koks ist die neue HipHop-Droge." "Kokaina" von Miami Yacine ist seit dem Jahr 2016 auf YouTube der meistgeklickte deutsche Rap-Track aller Zeiten. Der Suchtforscher Bernd Werse ist überrascht: "Während Einflüsse aus der Jugendkultur beim Konsum von generell weit verbreiteten Drogen wie Cannabis durchaus eine Rolle spielen, scheinen die Prahlereien namhafter Rapper mit dem hochpreisigen weißen Pulver also keinen Einfluss auf das Konsumverhalten ihrer Rezipienten auszuüben - ebensowenig wie eine möglicherweise veränderte Marktsituation."

 

Ein zunehmendes Kokain-Angebot stößt keineswegs eine Steigerung der Kokain-Nachfrage an. "Nach allem, was wir wissen, hängt das Konsumniveau einer bestimmten Substanz neben der allgemeinen Verfügbarkeit von diversen Faktoren ab: In erster Linie spielt dabei die Einschätzung über das generelle sowie individuelle Risiko im Verhältnis zum Nutzen eine Rolle. Dass sich an dieser Einschätzung etwas ändern könnte, weil mehr und evtl. preisgünstigeres Kokain auf dem Markt ist, erscheint nicht plausibel. Einer solchen Vermutung liegt ein stark ökonomisch geprägtes Menschenbild zugrunde, das sich mit Blick auf den Drogenkonsum schon öfter geirrt hat ..."

Literatur zm Thema

5. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2018.
Herausgegeben von akzept e.V. Bundesverband, Deutsche AIDS-Hilfe, JES Bundesverband.
Redigiert von Gerrit Kamphausen, Bernd Werse, Heino Stöver.

Pabst, 224 Seiten, ISBN Paperback 978-3-95853-409-4, ISBN eBook 978-3-95853-410-0 

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