In der forensischen Psychiatrie sind "Grenzüberschreitungen mannigfach, teils subtil, teils deutlich" - für Pflegende und Therapeuten oft riskant. Im Übertragungserleben können Patienten "einerseits Angst auslösen, anderseits Hass, Zorn und Zerstörungswünsche - Gefühle, die mit der Helferrolle nicht kompatibel sind. Wenn wir nicht angemessen damit umgehen, werden diese Emotionen abgewehrt und können zu sadistischen Beziehungsgestaltungen führen, zu demütigenden Ritualen und Sanktionen", schreiben Tilman Kluttig und Karin Lehmann in "Forensische Psychiatrie und Psychotherapie".