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Wirtschaftspsychologie: Kritik senkt Motivation und Leistung chinesischer Arbeitnehmer

Ein gleiches berufliches Anreizsystem kann in unterschiedlichen Kulturen unterschiedliche - oder geradezu gegensätzliche - Wirkungen erzielen. Dr. Hong Liu-Kiel und Kollegen belegen dies experimentell anhand eines Vergleichs zwischen chinesischen und deutschen Arbeitnehmern: Eine kritische Bewertung der Arbeitsleistung führt in China zu Demotivation und Produktivitätsrückgang, in Deutschland eher zur Leistungssteigerung.

Den Hintergrund sehen die Psychologen darin: "Das Streben nach Harmonie zählt auch in China zu den zentralen Kulturstandards und ist in der Gesellschaft in der Wahrnehmung, dem Verhalten, der Denkweise und den Werten des einzelnen Individuums verankert. Das oberste Gebot ist nicht die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, sondern die Überwindung der Individualität, um die Harmonie innerhalb der Gruppe zu wahren. Die Würde eines Individuums wird in China nur durch die Anerkennung der anderen und die Akzeptanz in der Gesellschaft erreicht. Das ´Gesicht´ wird in China als persönliches Ansehen in der Gesellschaft definiert. Durch offene Kritik fühlt sich ein Chinese persönlich angegriffen und verliert sein Gesicht in der Gesellschaft."

Daher bevorzugen Chinesen selbst häufig "indirekte Formulierungen, um das eigene Gesicht und das des anderen zu wahren. Es gibt einen großen Spielraum, chinesische Formulierungen zu interpretieren. Ein ´Ja´ kann unter Umständen auch ein ´Nein´ bedeuten. Bei kritischen Ausreden werden oft Ausreden benutzt, die mit den eigentlichen Sachverhalten nichts zu tun haben ..."




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