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Psychotherapie ist neutral und unabhängig – so sollte es zumindest sein. Die Psychotherapeutin Angelika Grubner aber stellt die These auf, dass die Psychotherapie noch nie in neutraler, also unpolitischer und machtfreier Position gewirkt hat, sondern immer schon politisch war und auch heute noch ist. Ihre Argumentation veröffentlichte sie in der aktuellen Ausgabe des Journals „Psychologie & Gesellschaftskritik“ (2/3-2018). Häusliche Gewalt vor allem gegen Frauen ist leider kein seltenes Vorkommen. Wie die sogenannte „Intimpartnergewalt“ mit dem Faktor „Trennung“ eines Paares zusammenhängt, untersuchten Dr. Maria Isabel Fontao (Konstanz) und Prof. Dr. Thomas Ross (Reichenau). Ihre Ergebnisse sind nachzulesen im Journal „Forensische Psychiatrie und Psychotherapie“ (Ausgabe 3/18). Schön, anregend, aussagekräftig – eine Zeichnung ist ein beliebtes Diagnoseinstrument in der Kunsttherapie und lässt diverse Rückschlüsse auf den Zeichnenden zu. Ein Problem ist, dass diese Rückschlüsse meist recht subjektiver Art sind, weil entsprechende Diagnoseinstrumente in der Kunsttherapie bisher fehlten. Kerstin Schoch (Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg) plädiert für mehr Objektivität in diesem Bereich und entwickelte ein quantitatives Ratinginstrument für zweidimensionale bildnerische Arbeiten. Ergebnisse und Erfahrungen mit diesem Instrument sind nachzulesen in der aktuellen Ausgabe der Musik-, Tanz- und Kunsttherapie (2/2018). Ein angenehmes Leben, Erfolg, Wohlstand ergeben sich meist aus vielen einfachen Verhaltensregeln. Diplompsychologe Josef Maiwald hat sie - teils mit einem Augenzwinkern und hintergründig - in seinem Handbuch "Smarter Life" zusammengestellt. Ute Liebhard hat witzige Illustrationen beigesteuert. Nur mit Humor und gründlichem Zweifel sehen wir klar. Denn "Wahrheit ist eine Halluzination, auf die sich Menschen geeinigt haben."
Die Musiktherapie ist eine gute Möglichkeit, einen Zugang zu psychisch kranken Jugendlichen zu bekommen. Hier hat sich vor allem die Improvisation, also die freie musikalische Schöpfung, als hilfreich in der Behandlung psychotischer, neurotischer sowie jugendlicher Borderline-Patienten erwiesen. Prof. Dr. Lony Schiltz (Luxemburg) berichtet über ihre Beobachtungen im neuen Sammelband „Impulsgeber Prinzhorn“, herausgegeben von Daniel Sollberger, Ulrich Kobbé, Thomas Röske und Erik Boehlke. Wirtschaftspsychologie: Eignungstests tragen zur Objektivierung einer Personalauswahl bei. In der standardisierten Form bilden sie jedoch bei behinderten Bewerbern nur bedingt oder verfälscht die Qualifikation und Potentiale ab. Gerhard Gros stellt in der Fachzeitschrift "Wirtschaftspsychologie" eine erfolgreich erprobte Test-Konzeption vor, die eine angepasste und gleichzeitig normgerechte
Eignungsbeurteilung erlaubt. Die Beziehung zwischen Psychotherapeut und Klient entscheidet über den Behandlungserfolg. Je nach Therapieansatz und Persönlichkeit sind viele Varianten sinnvoll. Peter Fiedler und Kollegen stellen in einem aktuellen Fachbuch ein Dutzend unterschiedlicher Beziehungsmuster vor. Petra Schuhler und Monika Vogelgesang nennen in ihrem Beitrag allerdings einen Grundsatz, der für jede Behandlungsform gelten muss: Die eigene psychische Gesundheit der Therapierenden ist Grundvoraussetzung für eine adäquate Beziehungsgestaltung. Wirtschaftspsychologie: Etwa jede(r) zweite Erwerbstätige in Deutschland hält sich im Verhältnis zur eigenen Leistung für unterbezahlt. Meist bilden sich Arbeitnehmer ihre Meinung durch einen Vergleich mit anderen. Relativ selten werden Gehälter danach bemessen, wieweit die/der Betroffene zum Unternehmensergebnis beiträgt. Einige Arbeitnehmer wünschen jedoch häufig diesen Maßstab, berichtet Professorin Dr. Andrea Müller (Winterthur) in der Fachzeitschrift Wirtschaftspsychologie. Das Zeichnen ist eine grundlegende Tätigkeit des menschlichen Ausdrucksverhaltens. Es kann Kreativität, Kommunikation, Persönlichkeitsbildung und die Erweiterung von Handlungs- und Denkkonzepten unterstützen. Deshalb eignet sich das Zeichnen hervorragend als kunsttherapeutische Methode vor allem bei Kindern mit Förderbedarf, so die Kunsttherapeutinnen Prof. Dr. Barbara Wichelhaus und Dr. Rabea Müller. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Musik-, Tanz- und Kunsttherapie“ (2/18) stellen sie heraus, welche Arten des therapeutischen Zeichnens es gibt und welche persönlichen Erfolge Förderschüler mithilfe des Zeichnens erreichen können. Die Psychotherapie ist durchaus anfällig für herrschaftliches Handeln und Machtmissbrauch. Zu unterschiedlich sind meist die Ausgangspositionen bzw. das Rollenverständnis – Dualismen wie Fachwissen/Unkenntnis sowie gesund/krank. Die Psychotherapeutin Dr. Elisabeth Ganseforth macht in ihrem neuen Buch „Durch Emotion und Distanz zum Selbst“ deutlich, wie die Aufmerksamkeit für Herrschaft und Macht geschärft werden kann. Sie zeigt Wege auf, Machtmissbrauch zu verhindern und stattdessen freiheitlich und selbstverantwortlich zu handeln.
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