"Wir konnten deutlich größere Körperabstände und Ausweichverhalten gegenüber dem Rollstuhlfahrer feststellen. Auch Personen, die ihn mehrmals passierten, offenbarten mögliche Unsicherheit und Berührungsängste, indem sie ihn erst bei der zweiten Begegnung ansprachen und jeweils einen großen Abstand zu ihm hielten.
Nicht nur die vorübergehenden Passanten nahmen unüblich große Abstände zum Rollstuhlfahrer ein, sondern auch dessen Gesprächspartner, was einer Kontaktflucht-Reaktion gleichkommt."
In anderen, weniger häufigen Situationen haben Psychologen beobachtet, "dass sich Rollstuhlfahrer von zahlreichen aufgenötigten Verbalkontakten belästigt fühlen. Jedenfalls stellt unerwarteter Kontakt mit behinderten Menschen in Alltagssituationen für viele Personen eine Herausforderung dar. In solchen Situationen geraten die meisten Menschen in einen mentalen Konflikt... Die Leute trauen sich nicht, Behinderte offen anzuschauen, obwohl sie das Bedürfnis haben.
Sie sind unsicher, ob eine Interaktion gewünscht wird, und wie sie mit behinderten Personen umgehen sollen. Gleichzeitig können auch behinderte Menschen keine dauerhaften Verhaltensstrategien entwickeln und mögen in ihrer psychischen Anpassung infolge fortwährend neuer und ambivalenter Situationen beeinträchtigt werden..."