Psychische Erkrankungen scheinen auf dem Vormarsch: Nie haben sie mehr Krankschreibungen und Frühverrentungen verursacht. Epidemiologische Studien belegen jedoch, dass psychische Erkrankungen seit Mitte der Neunzigerjahre nahezu gleich verbreitet sind. Was zunimmt, ist die Bereitschaft, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies kann aus Sicht der DGPPN zu einer Überlastung des Gesundheitssystems führen - zum Nachteil schwer psychisch kranker Menschen. Deshalb fordert die DGPPN auf ihrem Jahreskongress in Berlin Zurückhaltung in der definitorischen Ausweitung psychischer Störungen. Natürliche Anpassungs- und Alterungsprozesse sollen nicht automatisch als Krankheit gewertet werden.