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Häufig fürchten sich Deutsche vor wirtschaftlichen Problemen, Arbeitslosigkeit und Krankheit. Eine Kriminalitätsfurcht spielt dagegen nur eine untergeordnete Rolle - und ist seit Mitte der 90er Jahre rückläufig. In Ostdeutschland scheint ihr Niveau etwas höher als in den alten Bundesländern, berichtet Prof. Dr. Rudolf Egg und widerspricht damit dem Eindruck, der häufig von Massenmedien vermittelt wird. Trotz Kriegseinsatz erhält die Bundeswehr genügend Bewerber. "Zum einen sind es engagierte, überdurchschnittlich intelligente, sportliche Männer und Frauen, die unser Land hervorragend repräsentieren." Zum anderen sind es jene, "die im Wettbewerb der freien Wirtschaft unterlegen sind; sie erhoffen sich durch die Bundeswehr eine Strukturierung ihres Tages und erwarten Geborgenheit im Befehl", skizziert Dr. Silke Oswald aktuelle Entwicklungen. Die publikumswirksamen Enthüllungen zu Verbrechen gegen Kinder haben es vielen Opfern ermöglicht, sich nach langem Schweigen zu outen. Die nachhaltigen Verletzungen und der Therapiebedarf sind auch für Fachleute nicht annähernd zu überblicken. In der Gesprächsrunde bei Reinhold Beckmann verdeutlichte Anja Wille, Mutter eines getöteten Jungen, die zusätzliche Traumatisierung von Angehörigen: Die Frau leidet darunter, dass niemand in ihrer Umgebung ihre Verletztheit und Trauer ertragen kann; "die Leute weichen mir aus." Wer ein Fahrzeug lenkt und gleichzeitig flirtet, verliert an Fahrsicherheit. Ähnlich kritisch wird die Situation bei einem Streit. Nur ein Small Talk bleibt unproblematisch, beobachteten Dr. Jeannette Maciej und Kollegen (TU Braunschweig) in einem Test. Er zählt zu den etwa 600 Beiträgen der 52. Tagung experimentell arbeitender Psychologen (Saarbrücken), veröffentlicht von Dr. Christian Frings und Kollegen. Eher am Rand seiner Montag-Plauderstunde ließ Reinhold Beckmann drei Scientology-Aussteiger zu Wort kommen: gleichzeitig als Hinweis auf den Film zum Thema, ausgestrahlt am Mittwoch (31. März) in der ARD ab 20.15 Uhr - "Bis nichts mehr bleibt." Wer optimale Führungsarbeit leistet, wird kaum wahrgenommen. Ist die Aufgabe erledigt, werden die Mitarbeiter selbstbewusst sagen: "Wir haben es selbst getan." Für den Psychologen Professor Dr. Hans Hinterhuber bedeutet Führen, "den Mitarbeitern zu helfen, das Beste aus dem zu machen, was sie am besten können." Mehr als ein Viertel der Medizinstudierenden ist "psychisch deutlich belastet", ergab eine Untersuchung in der Technischen Universität Dresden. Ängste stehen im Vordergrund, Depressionen folgen an zweiter Stelle. Psychotherapeutische Hilfe nehmen nur die wenigsten Studierenden in Anspruch. Körperlich-gesundheitliche Probleme sind eher die Ausnahme, berichtet Dr. Constantin Klein. Immer häufiger werden auch im öffentlichen Dienst Projektgruppen gebildet. Eine direkte Kommunikation soll Synergieeffekte als Leistungsvorteil erbringen. Doch in der Mehrheit finden zuviele, zu lange Debatten statt - in einer fragwürdigen Qualität. Die Psychologen B. Englich und R. Fisch (Würzburg) beobachten die Missstände in einer Studie vor allem dann, wenn "der Leiter der Sitzung nicht über besondere Fähigkeiten im Steuern und Regeln eines Beratungsprozesses verfügt und die Mitglieder nicht gelernt haben, im Team sachbezogen zusammenzuwirken." Eine Thanatophobie kann dazu führen, dass Patienten sich weigern, eine notwendige Operation vornehmen zu lassen - auch wenn der Eingriff die einzige Überlebenschance bietet. Ulrike Lueken und Jürgen Hoyer (Dresden) berichten dazu in "Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin" über das gute Ergebnis einer kognitiven Verhaltenstherapie. Das Behandlungsprogramm bietet Psychoedukation, Exposition in sensu und in vivo, Angstbewältigungsstrategien und Restrukturierung dysfunktionaler Kognitionen. Türkische und deutsche Frauen in Deutschland leiden tendenziell unter den gleichen Wechseljahresbeschwerden; doch die psychischen und somatischen Belastungen der Türkinnen sind wesentlich ausgeprägter, stellten Prof. Dr. Theda Borde und PD Dr. Matthias David (Berlin) in einer Studie fest. Mehr als 40 Prozent der türkischen, jedoch weniger als 10 Prozent der deutschen Frauen klagen über depressive Verstimmungen nach der Menopause.
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