Dr. Jürgen Smettan, Sprecher der Wirtschaftspsychologen im BDP, schreibt in seinem Editorial: Zunehmend mehr PsychologInnen sind in der Lage, wissenschaftliche Methoden und Befunde für praktische Aufgabenstellungen zu übersetzen. "Manche Unternehmer erkennen den Wert dieser Übersetzungen, viele werden jedoch weiterhin auf Astrologie schwören. Die weithin auch in Unternehmerkreisen gepflegte Ablehnung der Psychologie rührt allerdings nicht zuletzt von einer oft unverständlichen Sprache und Begrifflichkeit her, die nicht alltagstauglich ist.
Daraus resultiert wiederum eine geringe Nachfrage nach wissenschaftlich fundierten wirtschaftspsychologischen Leistungen durch die Wirtschaft bei gleichzeitig hohem Bedarf. Dieser Bedarf wird dann von wortgewandten Nichtpsychologen gedeckt. So werden z.B. 90% der Personalentscheidungen in Deutschland nicht von Psychologen, sondern von Juristen, Betriebswirten, Volkswirten Ingenieuren oder Vertretern anderer Professionen getroffen - oft intuitiv. Es liegt nahe, dass sich daraus zwingend ein gesamtwirtschaftlich relevanter Anteil schlecht besetzter Stellen ergibt."
Elke Beringer-Schäfer fordert in ihrem Beitrag: "Die Definition von Qualitätsstandards und die Qualitätssicherung sind in einem sehr heterogenen Coachingmarkt unerlässlich für die Unterscheidung zwischen professionellem Coaching und anderen Beratungsformaten inclusive beraterischer Stilblüten, die sich ebenfalls des Labels Coaching bedienen." Die Diplompsychologin empfiehlt ein systemisch-lösungsorientiertes Coaching, das sich konsequent an den Ressourcen und Zielen des Beratungskunden orientiert. Damit sind vier Qualitätskriterien verbunden:
- reflektiertes Konzept und ethische Haltung
- Prozesssteuerung
- Methodenkompetenz
- seriöses Geschäftsgebaren