Einen erfolgversprechenden Einsatz dieses E-Coaching sehen die Autoren v.a. bei Patienten,
- die dazu neigen, in unangenehmen Gefühlszuständen zu verharren, ohne aktiv etwas dagegen zu unternehmen
- die unter hohen Suchtdruck geraten
- die wenig strukturiert von Augenblick zu Augenblick leben (z.B. Patienten mit ADS oder Borderline-Persönlichkeitsstörungen)
- die aufgabenbezogen handeln, aber wenig auf Bedürfnisse der Regeneration achten (z.B. bei zwanghaft-perfektionistischem Erlebens- und Verhaltensstil)
Die Autoren können Einwände entkräften, die sie in der Entwicklungsphase der Methode mehrfach gehört haben, z.B. E-Coaching eigne sich lediglich für Patienten, die im elektronischen Kommunikations-Milieu zuhause sind. Im Gegenteil - nach den bisherigen Erfahrungen nutzen Patienten jeder Altersstufe und Berufsschicht nach Einführung in die Technik den E-Coach gern.
"Auch ein zweiter Einwand ist wenig stichhaltig: E-Coaching sei kalte Technik, die menschliche Beziehung - der eigentliche Wirkfaktor jeder Psychotherapie - bleibe auf der Strecke. Solche Bedenken sind uns manchmal von Therapeuten zu Ohren gekommen, bislang aber nie von Patienten ...
Das liegt natürlich auch an dem Platz, den wir dem Verfahren in der psychosozialen Versorgung zuweisen. E-Coaching ist kein Ersatz für Therapie, keine eigenständige Behandlungsform. Es ergänzt, es ist ein ´verlängerter Arm´ der Behandlung - und als solches hat es den Vorteil, die Therapie in einem Bereich präsent zu halten, in dem sie sonst kaum vertreten ist - nämlich bei den alltäglichen Handlungsroutinen."
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