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Psychotherapie mit Hochbegabten: Kognitive Herausforderungen und eigenständige Entscheidungen ermöglichen

Hochbegabte werden im Alltagsleben - als beondere Minderheit - häufig missverstanden und in der Psychotherapie falsch diagnostiziert bzw. behandelt. Sabine Stark, Psychotherapeutin in München, warnt davor, "Hochbegabungsmerkmale wegzutherapieren, um den Menschen besser an die Mehrheit anzupassen." In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift ´Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin" gibt Sabine Stark einen Überblick über Fehler und Möglichkeiten in der Verhaltenstherapie mit hochbegabten Erwachsenen.

Fehlertoleranz bietet die höchste Arbeitssicherheit

Etwa 90 Prozent der Arbeitsunfälle werden in erster Linie durch menschliches Versagen verursacht. Der Fehler-Forscher Professor Dr. Theo Wehner widerspricht einer häufigen Annahme: "Dort, wo Fehler auftreten, kann man nicht einfach von einer Abwesenheit der Aufmerksamkeit sprechen, sondern von einer spezifischen Fokussierung bzw. Zentrierung des Aufmerksamkeitsgrads. Dies führt dazu, dass Situationsvariationen u.U. nicht wahrgenommen und als veränderte Merkmale interpretiert werden. Also ist es die besondere Qualität von Aufmerksamkeitsorganisation, die die Genese, Stabilität und Fehleranfälligkeit von Handlungsgewohnheiten ausmacht."

 

Psychoedukatives Gruppenprogramm: Alkohol- und Einsamkeitsprobleme älterer Männer lösen

Jeder dritte Mann im Rentenalter betrinkt sich monatlich mindestens einmal kräftig, stellt das Robert Koch Institut (RKI) fest. Häufig steigt der Alkoholkonsum im langweiligen, einsamen, vielleicht auch deprimierenden Ruhestand. Professor Dr. Michael Klein und KollegInnen haben ein psychoedukatives, interaktives Gruppenprogramm entwickelt, mit dem ältere Männer lernen, ihr Leben ohne Alkoholmissbrauch sinnvoll zu gestalten und zu genießen: ´VIKTOR, Gemeinsam. Stark.´

 

Die Wirksamkeit der forensische Psychotherapie verbessern

Forensische Psychotherapie ist - wenn auch in unterschiedlichem Maß - wirksam. Untherapierte Straftäter werden nach ihrer Haftentlassung wesentlich häufiger rückfällig, berichten die niederländische Forensikerin Dr. Vivienne de Vogel und ihre KollegInnen in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift ´Forensische Psychiatrie und Psychotherapie´. Die höchste Wirksamkeit verspricht eine multimodale, intensive Behandlung - "eine Kombination aus z.B. kognitiver Verhaltenstherapie, Psychoedukation und kreativen oder bewegungsorientierten Behandlungsformen."

Psychosomatisch belastete Jugendliche zur Entwicklung beruflicher Perspektiven motivieren

Psychosomatisch erkrankten Jugendlichen fehlt noch häufiger als Gesunden eine tragfähige Perspektive für ihre private und berufliche Zukunft. Carolin Ulrike Göher und KollegInnen haben in der Schön-Klinik Roseneck ein Gruppentherapie-Programm erarbeitet, das Betroffene motiviert, über ihre oft passive ´Patientenidentität´ hinauszuwachsen und realistische, aktive Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Die AutorInnen stellen das Programm in ´Psychosomatische und Medizinische Rehabilitation´ 3/2024 vor.

Positive Psychologie: Der regelmäßige Blick auf Erfreuliches und das Aufblühen im mühsamen Alltag

Positive Emotionen können schädliche Wirkungen von Stress ausgleichen oder umkehren. Die Positive Psychologie hat mit ihrer Forschung umfangreiches Wissen dazu bereitgestellt: Psychische Widerstandskraft (= Resilienz) ist erlern- und trainierbar. Dr. Daniela Blickhan bietet dazu u.a. als Beispiel eine konkrete Empfehlung:

Wie SchulleiterInnen ihren Alltag erleben - und Krisen positiv gestalten können

Eine Studie mit pädagogischen Führungspersonen ergab ein dunkles Bild. Bastian Hodapp berichtet im Reader ´Positiv-psychologische Entwicklung von Individuum, Organisation und Gesellschaft´: "Die meisten emotional negativen Erfahrungen schildern die pädagogischen Führungskräfte in Bezug auf die Klientel (SchülerInnen), Bezugspersonen (Eltern u.a.), Mitarbeitenden. Unerwartet häufig werden bei den negativ konnotierten Schilderungen Träger, Vorgesetzte und politische Entscheidungsgremien thematisiert.

New image-based test: anticipation of social conflicts

Gebhard Sammer and Annette Kroiß (University Gießen) present in ´Psychological Test and Assessment Modeling´ a new picture-based method that serves to capture the anticipation of social conflicts based on perception.

 

Errungenschaften sind nur selten die eminente Leistung von Genies

Wie gelingen Einzelnen außergewöhnliche Errungenschaften? Primär ist immer (?) die außerordentlich selbstbewusste, autonome Motivation. Da sie auch in der stärksten Ausprägung gelegentlich Irritationen unterliegen kann, bedarf es zusätzlich einer strengen Selbstkontrolle. Und: Die anstrengungslose Beherrschung von Routineaufgaben kann genügend Kräfte freisetzen, um Außergewöhnliches zu erkennen, zu erfinden oder zu leisten. Fabian Hutmacher, Roland Mayrhofer und Kollegen bieten einen Überblick in ihrem aktuellen Reader ´Errungenschaften: historische und psychologische Perspektiven auf eminente Leistungen´.

University examinations: Free response - or multiple-choice preferable?

"Examinations commonly use either free-response (FR) or multiple-choice (MC) response formats, each with its advantages and disantvantages. Despite frequent reports of high construct equivalence between them, certain group differences based on differing person characteristics still need to be explained." Prof. Dr. Tuulia M. Ortner et al. "aimed to investigate how test takers´ characteristics and behavior - particularly test anxiety, risk propensity, conscientiousness, lecture attendance, and study time - impact test scores in exams with FR and MC format." The authors report in ´Psychological Test and Assessment Modeling´ (1/24):

Wirtschaftspsychologie: Entscheidend ist nicht die Belastung, sondern die Passung von Aufgabe und Persönlichkeit

Wirtschaftspsychologie: Mehr als sieben Millionen Berufstätige in Deutschland haben "innerlich gekündigt" und leisten nur noch - oder nicht einmal - das Notwendigste, ermittelt Gallup und schätzt die daraus resultierenden Produktivitätseinbußen allein im Jahr 2023 auf etwa 150 Milliarden Euro. Der Negativ-Trend verstärkt sich seit Jahren in Deutschland stärker als in den Nachbarländern und spiegelt sich in den zunehmenden Fehlzeiten (wegen tatsächlicher oder angeblicher Erkrankung) wider. Die Gallup-Wissenschaftler machen für die Entwicklung in erster Linie Führungsmängel verantwortlich. Ein Kommentator formuliert: "Vorgesetzte verbrennen Geld, wenn sie schlecht führen." Dr. Stefan Leidig und Kollegen sehen die Situation differenzierter und liefern konstruktive, konkrete Lösungsansätze in ihrem Reader "Stress im Erwerbsleben: Perspektiven eines integrativen Gesundheitsmanagements".

DGPs-Kongress 2024 in Wien: Menschen │Mitwelt │ Medien

Der 53. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie wird vom 16. bis 19. September 2024 an der Universität Wien stattfinden. Unter dem Motto „Menschen │Mitwelt │ Medien“ präsentieren über 2500 Wissenschaftler*innen ihre Forschungsergebnisse und diskutieren in verschiedenen Formaten, wie die Psychologie zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen kann. Der Kongress wird in einem teilhybriden Format durchgeführt, für ausgewählte Veranstaltungen kann eine Online-Akkreditierung erfolgen.




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