Im muslimischen Krankheitsverständnis spielen insbesondere drei Krankheitsdeutungen eine besondere Rolle: das Leiden als Prüfung Gottes, als Sündenvergebung und als Vorhersehung. Diese Einschätzung kann im Kontext einer Psychotherapie zu einer relativ passiven Haltung führen. Eigene Aktivitäten, wie z.B. Expositionstraining bei einer Angststörung, Hausaufgaben, Bewegungssport, erscheinen daher vielen muslimischen Patienten als fremd, berichtet Prof. Dr. Jan Ilhan Kizilhan. In "Praxis - Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation" bietet er einen Einblick in die Verhaltenstherapie muslimischer Migranten.