Inhaltsverzeichnis
Editorial zum Themenheft
Abstract
Das OSA-Portal: Übersicht über deutschsprachige Online-Self-Assessments zur Studienorientierung und Entwicklung eines Qualitätsscreenings
Stefan Höft, Tuulia Ortner & Benedikt Hell
Abstract
Ansätze und Hürden der summativen Evaluation von Online-Self-Assessments im Hochschulkontext
Verena Schätzle & Hendrik de Lede
Abstract
Der Würzburger Online-Selbsttest für Lehramt: Konzeption und Ansätze zur Validierung
Lorena Fleischmann, Eva Stumpf, Johannes Böhnlein & Wolfgang Schneider
Abstract
Online-Self-Assessments als komplexe Intervention: Einfluss auf Studierwahrscheinlichkeit und -motive im Prä-Post-Design
Robin Gleeson, Isabelle Krol, Hanna Frankl, Reinhard Schott & Gisela Kriegler-Kastelic
Abstract
Career Counselling for Teachers (CCT): Wie individuelle und kontextuelle Faktoren die wahrgenommenen Wirkungen eines Informations- und Selbsterkundungsangebots beeinflussen
Florian H. Müller, Johannes Mayr & Birgit Nieskens
Abstract
Nutzung und Nutzen des MINTFIT-Angebots: Ergebnisse einer Fragebogen- und Interviewstudie
Helena Barbas, Thorben Huelmann & Ute Carina Müller
Abstract
Quo vadis, OSA? Eine Online-Potenzialanalyse mit integriertem Empfehlungsmanagement
Sophus Renger, Leonard Nauermann & Michaela M. Köller
Abstract
BTU 360° – ein Orientierungsinstrument im Virtual-Reality-Format. Ein Umsetzungsbeispiel zur Zielgruppeneinbindung in Entwicklungsprozesse von innovativen Instrumenten der Studienorientierung
Marcel Schulz-Kuna & Kathrin Erdmann
Abstract
Wirtschaftspsychologie, 2024.26:86-87
DOI: doi.org/10.2440/004-0026
Online-Self-Assessments: Qualitätssicherung und Weiterentwicklungen
Herausgebende: Stefan Höft, Benedikt Hell, Tuulia Ortner, Florian Hartmann & Lydia Oeljeklaus
Wirtschaftspsychologie, 2024.26:88-97
DOI: doi.org/10.2440/004-0027
Das OSA-Portal: Übersicht über deutschsprachige Online-Self-Assessments zur Studienorientierung und Entwicklung eines Qualitätsscreenings
Stefan Höft1, Tuulia Ortner2 & Benedikt Hell3
1 Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA)
2 Universität Salzburg
3 Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten
Zusammenfassung
Die allgegenwärtige Nutzung des Internets seit den 2000er Jahren hat Bildungsinstitutionen neue Kommunikations- und Beratungsmöglichkeiten eröffnet. Seit 2005 ergänzen Online-Self-Assessments (OSAs) die Angebotskommunikation, besonders an Hochschulen. OSAs dienen Studieninteressierten zur Orientierung und Passungsanalyse mit Studienangeboten. Das D-A-CH-Projekt OSA-Portal, 2016 initiiert, bietet eine umfassende Datenbank für OSAs, zugänglich für Ratsuchende und Beratende. Die Plattform umfasst 924 OSAs von 112 Anbietern, hauptsächlich aus Deutschland. Das Portal fördert die Transparenz und Qualität von OSAs durch ein neu eingeführtes Qualitätsscreening, das auf wissenschaftlichen Kriterien basiert. Dieses Screening ermöglicht Nutzern fundierte Entscheidungen und hilft Anbietern, die Qualität ihrer OSAs zu verbessern. Die Bedeutung der Qualitätssicherung wird unterstrichen, da mangelhafte OSAs negative Auswirkungen auf lebensbestimmende Bildungsentscheidungen haben können.
Schlüsselwörter: Online-Self-Assessments, Studienorientierung, Studienberatung, Qualitätsicherung, OSA-Portal
The OSA-portal: Overview of German-language online self-assessments for study orientation and development of a quality screening
Abstract
The widespread use of the Internet since the 2000s has opened up new opportunities for communication and counseling opportunities. Since 2005, online self-assessments (OSAs) have supplemented the communication of offers, particularly at universities. OSAs serve orientation and psychodiagnostical fit analysis for prospective students with university study programs. The D-A-CH project OSA-Portal, which was launched in 2016, offers a comprehensive database for OSAs, which is available to those seeking advice and career counselors. The platform includes 924 OSAs from 112 providers, mainly from Germany (status december 2023). The portal promotes the transparency and quality of OSAs through a new quality screening based on scientific criteria. This screening enables users to make informed decisions and helps providers to improve the quality of their OSAs. The importance of quality assurance is emphasized, as inadequate OSAs have a negative impact on vital educational decisions.
Keywords: online self-assessments, study orientation, study guidance, quality assurance, OSA portal
Korrespondierender Autor
Prof. Dr. Stefan Höft
Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA)
Campus Mannheim
stefan.hoeft@hdba.de
Wirtschaftspsychologie, 2024.26:98-111
DOI: doi.org/10.2440/004-0028
Ansätze und Hürden der summativen Evaluation von Online-Self-Assessments im Hochschulkontext
Verena Schätzle & Hendrik de Lede
Universität zu Köln
Zusammenfassung
Online-Self-Assessments (OSA) werden an vielen deutschsprachigen Hochschulen als niederschwelliges Informationsangebot für Studieninteressent*innen eingesetzt. Mittels Selbstreflexion können Studieninteressent*innen in studiengangspezifischen OSA ihre Passung zum jeweiligen Studienfach erkunden, sodass ihnen nicht nur unmittelbar die Orientierung während der Studienwahlphase erleichtert, sondern bestenfalls auch eine erfolgreiche Studienentscheidung ermöglicht wird. Inwieweit OSA diesen und weiteren langfristigen Zielen gerecht werden, wird in bisherigen Studien jedoch nur unzureichend erforscht. Insbesondere zu studiengangspezifischen informationsbasierten OSA existieren unseres Wissens nach keine umfassenden Wirksamkeitsuntersuchungen. Die Gründe hierfür sind sowohl vielfältige konzeptionelle Herausforderungen als auch konkrete praktische Hürden bei der Evaluation. Diese werden im ersten Teil des Artikels eingehend beleuchtet, bevor anschließend verschiedene (summative) Evaluationsansätze von OSA vorgestellt werden. Trotz der zahlreichen Herausforderungen und Hürden steht fest, dass tiefgehende Evaluationen notwendig sind, um den tatsächlichen Nutzen von OSA für die Studienwahl und den Studienerfolg zu ermitteln. Hierzu empfehlen wir einen ganzheitlichen Ansatz, der neben quantitativen Analysen auch qualitative Rückmeldungen umfasst und eine Verknüpfung mit anderen Hochschulprozessen vorsieht.
Schlüsselwörter: Online-Self-Assessments, Evaluation, Wirksamkeit, Methodik, Intervention
Approaches and obstacles to the summative evaluation of online self-assessments in the context of universities
Abstract
Online self-assessments (OSA) are used at many German-speaking universities as a low-threshold information tool for prospective students. By means of self-reflection, prospective students can explore their suitability for the respective subject in course-specific OSA, which not only makes it easier for them to find their way around during the study selection phase, but at best also enables them to make a successful study decision. However, the extent to which OSA meet these and other long-term objectives has been insufficiently researched in previous studies. To the best of our knowledge, there are no comprehensive effectiveness studies on course-specific information-based OSA in particular. The reasons for this are a variety of conceptual challenges as well as practical obstacles. These are examined in detail in the first part of the article, before various (summative) evaluation approaches are presented. Despite the numerous challenges and hurdles, it is clear that in-depth evaluations are necessary in order to determine the actual benefits of OSA for study choice and academic success. To this end, we recommend a holistic approach that includes quantitative analyses as well as qualitative feedback and provides for a link to other university processes.
Keywords: online self-assessments, evaluation, effectiveness, methodology, intervention
Korrespondierende Autorin
Verena Schätzle
Q³ - Evaluation, Entwicklung und Akkreditierung
Universität zu Köln
verena.schaetzle@uni-koeln.de
Wirtschaftspsychologie, 2024.26:112-126
DOI: doi.org/10.2440/004-0029
Der Würzburger Online-Selbsttest für Lehramt: Konzeption und Ansätze zur Validierung
Lorena Fleischmann1, Eva Stumpf2, Johannes Böhnlein3 & Wolfgang Schneider3
1 Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
2 Universität Rostock
3 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Zusammenfassung
Online-Self-Assessments (OSAs) können dazu beitragen, Studieninteressierte zum Beispiel auf ein Lehramtsstudium aufmerksam zu machen und die Passung zwischen den eigenen Voraussetzungen und den Studienanforderungen zu prüfen. Obwohl derzeit bereits zahlreiche OSAs im Bereich der Lehramtsausbildung existieren, wurden deren Gütekriterien bis heute nur selten untersucht. Der vorliegende Beitrag beschreibt die Konzeption sowie Ansätze zur Validierung des Würzburger Online-Selbsttests für Lehramt. Dieser wurde basierend auf einer Anforderungsanalyse entwickelt und an einer Stichprobe von 336 Lehramtsstudierenden normiert. Als Gütekriterien wurden die Augenscheinvalidität, die Struktur- und die Kriteriumsvalidität genauer untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass der Würzburger Online-Selbsttest für Lehramt von den Nutzerinnen und Nutzern als inhaltlich valide wahrgenommen wird und dass sich die faktorielle Struktur, die das Verfahren in der Normstichprobe aufweist, weitgehend auch in der Teilnehmendenstichprobe replizieren lässt. Weiterhin konnten die Skalen des Online-Selbsttests über die Abiturnote hinaus signifikante Varianzanteile in mehreren studienrelevanten Erfolgskriterien aufklären. Weitere Potenziale von OSAs, wie beispielsweise deren Einsatz im Zuge der Studierendengewinnung, werden diskutiert.
Schlüsselwörter: Studienorientierung, Online-Self-Assessment, Lehramt, Anforderungsanalyse, Validität
The Würzburg Online Self-Assessment for Teacher Training: Design and Approaches to Validation
Abstract
Online self-assessments (OSAs) can help draw prospective students’ attention to teacher training programs, for example, and assess the fit between their skills and the requirements of such programs. Although numerous OSAs currently exist in teacher education, their quality criteria have received little examination to date. This article outlines the design and approaches to validation of the Würzburg Online Self-Assessment for Teacher Training. Based on a comprehensive assessment of requirements, the self-assessment was normed on a sample of 336 teacher training students. Quality criteria such as face validity, structural validity, and criterion validity were examined in more detail. The results showed that the Würzburg Online Self-Assessment for Teacher Training was perceived by users as content-valid and that the factorial structure observed in the norm sample could largely be replicated in the participant sample. Furthermore, the scales of the self-assessment were able to explain significant variance beyond high school grades in several study-relevant success criteria. Further potentials of OSAs, such as their use in student recruitment, are discussed.
Keywords: study orientation, online self-assessment, teacher training, requirements analysis, validity
Korrespondierende Autorin
Dr. Lorena Fleischmann
Psychologisches Institut
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
lorena.fleischmann@psychologie.uni-heidelberg.de
Wirtschaftspsychologie, 2024.26:127-134
DOI: doi.org/10.2440/004-0030
Online-Self-Assessments als komplexe Intervention: Einfluss auf Studierwahrscheinlichkeit und -motive im Prä-Post-Design
Robin Gleeson, Isabelle Krol, Hanna Frankl, Reinhard Schott & Gisela Kriegler-Kastelic
Center for Teaching and Learning, Universität Wien
Zusammenfassung
Online-Self-Assessments (OSA) bieten an der Universität Wien vor allem in stark nachgefragten Studien eine Unterstützung für eine reflektierte Studienentscheidung und werden zudem als verpflichtende erste Stufe von mehrstufigen Aufnahme- und Eignungsverfahren oder als alleinige „Eignungsüberprüfung“ für zulassungsbeschränkte Bachelorstudien eingesetzt.
Die OSAs fungieren dabei nicht (nur) als diagnostisches Instrument, das den individuellen Grad der Studieneignung an die Studieninteressierten rückmelden soll, sondern stellen eine Intervention zur Erhöhung der individuellen Studienwahlreife dar.
Um den unmittelbaren Effekt der OSAs untersuchen zu können, haben wir ein explanatives Mixed-Methods-Design verwendet und konnten einen Interventionseffekt unserer OSAs im Prä-Post-Vergleich nachweisen: Bei jenen Personen, deren Erwartungshaltungen an das Studium (eher) enttäuscht wurden, verringert sich nach dem OSA die selbstbekundete Wahrscheinlichkeit zu studieren, während jene Personen, die ihre Vorstellungen vom Studium bestätigt sehen, in ihrer subjektiven „Studierwahrscheinlichkeit“ nicht beeinflusst werden. Zusätzlich haben wir eine qualitative Inhaltsanalyse von Studienwahlmotiven der Studieninteressierten durchgeführt, die darauf hindeutet, dass primär intrinsische Motive bei der Studienwahl eine Rolle spielen.
Schlüsselwörter: Online-Self-Assessment; Selbstselektion; Evaluation; Studienwahlmotive; Mixed Methods
Online Self-Assessments as a Complex Intervention: Influence on Likelihood and Motivations for Studying in a Pre-Post Design
Abstract
Online Self-Assessments (OSAs) at the University of Vienna provide support for making informed study choices, particularly in highly sought-after programmes. Additionally, most OSAs serve as a mandatory initial stage in multi-stage admission and qualification procedures or as the sole “eligibility assessment” for restricted bachelor’s programmes.
The OSAs function not only as a diagnostic tool intended to provide feedback on an individual’s suitability for a specific degree programme but also as an intervention to enhance a person’s readiness for choosing a suitable programme. To examine the immediate effect of the OSAs, we employed an explanatory mixed-methods design and were able to demonstrate an intervention effect in a pre-post comparison: For individuals whose expectations regarding their studies were (rather) disappointed, the self-reported likelihood of pursuing the programme decreased after the OSA, whereas those whose expectations were confirmed were not influenced in their subjective “likelihood to study.” Additionally, we conducted a qualitative content analysis of the respondents’ self-declared study motives and found primarily intrinsic (versus extrinsic) motives playing a significant role in the decision to pursue a particular programme.
Keywords: study orientation, online self-assessment, teacher training, requirements analysis, validity
Korrespondierender Autor
Robin Gleeson
Center for Teaching and Learning
Augasse 2-6, 1090 Wien
robin.gleeson@univie.ac.at
Wirtschaftspsychologie, 2024.26:135-147
DOI: doi.org/10.2440/004-0031
Career Counselling for Teachers (CCT): Wie individuelle und kontextuelle Faktoren die wahrgenommenen Wirkungen eines Informations- und Selbsterkundungsangebots beeinflussen
Florian H. Müller, Johannes Mayr & Birgit Nieskens
Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung, Universität Klagenfurt
Zusammenfassung
Der Beitrag gibt einen Einblick in das Konzept und die empirischen Grundlagen des Informations- und Selbsterkundungsangebots Career Counselling for Teachers (CCT). Anschließend wird in einer Studie an 4 483 Bewerber:innen für ein Lehramtsstudium der Frage nachgegangen, wie die Bearbeitung von CCT bei dieser Zielgruppe den Prozess der Laufbahnwahl und die Entscheidung für oder gegen ein Lehramtsstudium beziehungsweise den Lehrer:innenberuf beeinflusst. Die Befunde zeigen, dass sich die Befragten mehrheitlich zu persönlicher Weiterentwicklung und zum Einschlagen einer Lehrer:innenlaufbahn ermutigt fühlen, insbesondere wenn sie CCT intensiv genutzt und in den Selbsterkundungsverfahren günstige persönliche Voraussetzungen für den Lehrer:innenberuf festgestellt haben. Zudem hängen die selbst wahrgenommenen Wirkungen teilweise davon ab, in welchem Kontext CCT bearbeitet wurde, beispielsweise im Rahmen eines betreuten Eignungspraktikums oder eines selektiven Zulassungsverfahrens oder ohne spezifische Kontextualisierung. Aus den Befunden werden Folgerungen für die Gestaltung der Laufbahnberatung angehender Lehrpersonen abgeleitet.
Schlüsselwörter: Laufbahnberatung, Laufbahnwahl, Online-Self-Assessment (OSA), Lehramtsstudium, Lehrer:innenberuf
Career Counselling for Teachers (CCT): How individual and contextual factors influence perceived effects of an information and self-assessment tool
Abstract
This article provides an overview of the conceptional and the empirical background of the information and self-assessment tool Career Counselling for Teachers (CCT). Subsequently a study of 4,483 applicants for a teacher training program investigates, how the use of CCT affects the process of career choice and the decision for or against a teacher training program respectively the teaching profession. The findings indicate that most respondents feel encouraged to develop personally and to aim for a career in teaching profession, especially if they have made intensive use of CCT and identified favorable personal prerequisites for the teaching profession in the self-assessment procedures. Furthermore, the self-perceived effects of CCT vary depending on context, e.g., as part of a supervised aptitude internship or a selective admission procedure or without specific contextualization. Conclusions for the design of career counselling for prospective teachers are derived from the findings.
Keywords: career counselling, career choice, online self-assessment (OSA), teacher training, teaching profession
Korrespondierender Autor
a.Prof., Dr. Florian H. Müller
Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung,
Universität Klagenfurt
florian.mueller@aau.at
Wirtschaftspsychologie, 2024.26:148-157
DOI: doi.org/10.2440/004-0032
Nutzung und Nutzen des MINTFIT-Angebots: Ergebnisse einer Fragebogen- und Interviewstudie
Helena Barbas1, Thorben Huelmann2 & Ute Carina Müller3
1 Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW)
2 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
3 Technische Universität Hamburg (TUHH)
Zusammenfassung
Das Onlineangebot von MINTFIT Hamburg bietet Interessierten die Möglichkeit, sich vor Studienbeginn mit Tests und Kursen in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie und Informatik auf ein MINT-Studium vorzubereiten. Da die Bearbeitung typischerweise anonym und bereits vor dem Studium erfolgt, sind Daten den späteren Studienverlauf betreffend nicht über diese Plattform selbst zugänglich. Daher wurde 2021 eine Untersuchung zur Nutzung und Wirksamkeit des MINTFIT-Angebots mit Hilfe einer Fragebogen- und Interviewstudie begonnen. Erste Ergebnisse zeigen, dass nicht nur die Nutzenden selbst das Angebot zu 80 % als hilfreich einschätzen, sondern dass die Auswirkung auf den Studienerfolg, erfasst über das Ergebnis in der ersten Mathematikklausur, in Abhängigkeit von der Beschäftigungsdauer mit den Mathematik-Kursangeboten signifikant positiv ist.
Schlüsselwörter: Onlinetest, Onlinekurs, MINT, Fragebogenstudie, Wirksamkeit
Use and benefit of the MINTFIT offer: Results of a questionnaire and interview study
Abstract
MINTFIT Hamburg offers interested persons the opportunity to prepare in advance for a STEM degree course with the help of online tests and courses in the subjects of mathematics, physics, chemistry and computer science. As the tests are typically completed anonymously and before the start of studies, data relating to the later course of studies is not accessible via this platform itself. For this reason, an investigation into the use and effectiveness of the MINTFIT offer was started in 2021 with the help of a questionnaire and interview study. Initial results show that not only do 80% of users themselves rate the service as helpful, but that the impact on academic success, measured by the result in the first mathematics exam, is significantly positive depending on the length of time spent on the mathematics courses.
Keywords: Online test, online course, STEM, questionnaire study, effectiveness
Korrespondierende Autorin
Dr. Helena Barbas
Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Hamburg (HAW)
Ulmenliet 20, 21033 Hamburg
Helena.Barbas@haw-hamburg.de
Wirtschaftspsychologie, 2024.26:158-166
DOI: doi.org/10.2440/004-0033
Quo vadis, OSA?
Eine Online-Potenzialanalyse mit integriertem Empfehlungsmanagement
Sophus Renger, Leonard Nauermann & Michaela M. Köller
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Zusammenfassung
Online-Self-Assessments (OSAs) spielen eine wichtige Rolle für die berufliche Orientierung und Professionalisierung, indem sie Personen über Anforderungen informieren und einen Abgleich mit den eigenen Voraussetzungen erlauben. Um diese Rückmeldung wirksam werden zu lassen, sollten den Nutzer:innen auch konkrete Vorschläge unterbreitet werden, was passende nächste Schritte sind, um Entwicklungsprozesse anzustoßen. Ein OSA mit integriertem Empfehlungsmanagement, das dies leisten kann, wird in diesem Beitrag am Beispiel der Online-Potenzialanalyse für das Lehramtsstudium (OPAL) vorgestellt. Die Umsetzung und erste Erfahrungen mit diesem Tool werden skizziert und die Vorteile eines Empfehlungsmanagements beschrieben, die auch in anderen Kontexten, z. B. in der Personalentwicklung, anwendbar sind. Ein Empfehlungsmanagement erlaubt sowohl die bedarfsorientierte Förderung für die Nutzer:innen als auch eine fortlaufende Bedarfsanalyse für die Anbieter:innen von Weiterbildungs- und Beratungsangeboten. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion der spezifischen Herausforderungen eines OSA mit integriertem Empfehlungsmanagement und einem Ausblick auf dessen Weiterentwicklung.
Schlüsselwörter: Online-Self-Assessment, Empfehlungsmanagement, Professionalisierung, Bedarfsanalyse, Lehrkräftebildung
Quo vadis, OSA?
An online potential analysis with integrated recommendation management
Abstract
Online Self-Assessments (OSAs) play an important role in career guidance and professionalisation by informing people about requirements and allowing them to compare those with their own prerequisites. In order for this feedback to be effective, users should also be given concrete suggestions as to what the next steps should be so that development processes can be initiated. An OSA with integrated recommendation management that can achieve this is presented in this article using the example of the Online Potential Analysis for Teacher Training (OPAL). The implementation and first experiences with this tool are outlined and the advantages of recommendation management are described, which can also be applied in other contexts, e.g. in human resource development. Recommendation management allows both demand-oriented support for users and ongoing needs analysis for providers of training and guidance services. The article concludes with a discussion of the specific challenges of an OSA with integrated recommendation management and an outlook on its further development.
Keywords: Online self-assessment, recommendation management, professionalisation, needs analysis, teacher training
Korrespondierender Autor
Dr. Sophus Renger
Institut für Pädagogik
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
renger@paedagogik.uni-kiel.de
Wirtschaftspsychologie, 2024.26:167-175
DOI: doi.org/10.2440/004-0034
BTU 360° – ein Orientierungsinstrument im Virtual-Reality-Format. Ein Umsetzungsbeispiel zur Zielgruppeneinbindung in Entwicklungsprozesse von innovativen Instrumenten der Studienorientierung
Marcel Schulz-Kuna & Kathrin Erdmann
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag fokussiert mit BTU 360° ein innovatives Online-Self-Assessment, welches an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg konzipiert, entwickelt und in die Praxis überführt wurde. Dabei handelt es sich um eine virtuelle Welt des Hochschulcampus, welche aus 360° Bild- und Videopanoramen zusammengesetzt ist und als Browser- sowie Virtual-Reality-Version besteht. Inhaltlich haben Nutzer:innen die Möglichkeit, innerhalb des non-linearen Aufbaus fachspezifische Einblicke in die Bereiche Studium und Lehre sowie Studienorte und Campusleben zu erhalten. Die Besonderheit im Rahmen des Entwicklungsprozesses bestand darin, die Zielgruppe systematisch in allen Phasen – von der Ideenfindung, über die Konzept- und Prototypentwicklung bis hin zur Praxisüberführung – in Form von mehrstufigen Workshops, wiederkehrenden Reflexions- und Evaluationsschleifen sowie öffentlichkeitswirksamen Live-Events umfassend einzubinden. Die im Laufe des Projektfortschritts verdichtete Interaktion mit der Zielgruppe sowie die Anwendung und Umsetzung der Ergebnisse und Feedbacks in der jeweiligen anschließenden Projektphase führten zu einer bedarfsorientierten Produktentwicklung.
Schlüsselwörter: Online-Self-Assessement, Zielgruppenarbeit, Innovation, Virtual Reality, 360°
BTU 360° – an orientation tool in virtual reality format.
An implementation example for target group integration in the development processes of innovative instruments of study orientation
Abstract
This article focusses on BTU 360°, an innovative online self-assessment that was designed, developed and put into practice at the Brandenburg University of Technology Cottbus-Senftenberg. It is a virtual world of the university campus, which is composed of 360° image and video panoramas and exists as a browser and virtual reality version. In terms of content, users have the opportunity to gain subject-specific insights into the areas of study and teaching as well as study locations and campus life within the non-linear structure. The special feature of the development process was that the target group was systematically involved in all phases - from brainstorming, concept and prototype development to practical implementation - in the form of multi-stage workshops, recurring reflection and evaluation loops and high-profile live events. The intensified interaction with the target group as the project progressed and the application and implementation of the results and feedback in the respective subsequent project phase led to demand-orientated product development.
Keywords: online self-assessment, target group work, innovation, virtual reality, 360°
Korrespondierender Autor
Marcel Schulz-Kuna
Brandenburgische Technische Universität
Zentrum für Studierendengewinnung und
Studienvorbereitung – College
Cottbus-Senftenberg
marcel.schulz@b-tu.de
Wirtschaftspsychologie
26. Jahrgang · Heft 2 · 2024
Pabst, 2024
ISSN 1615-7729
Wirtschaftspsychologie kann über Genios (www.genios.de) im Volltext recherchiert werden.