Die Befunde lassen den Schluss zu, dass sich Konflikte zwischen Berufs- und Privatleben negativ auf das Wohlbefinden auswirken und durch Cyberslacking abgemildert oder aufgehoben werden. Die private Internet-Nutzung ist "auch dahingehend zu verstehen, dass dieses Verhalten aufgrund von Unzufriedenheit mit Rahmenbedingungen der Arbeit entsteht: zu wenig Autonomie, zu wenig eigene Kontrollmöglichkeiten, zu viele Wartezeiten im Arbeitsprozess. Aber möglicherweise auch aufgrund von zu viel Verantwortung oder Belastungen. Es könnte der Fall sein, dass die Arbeitslast zu hoch ist und Cyberslacking betrieben wird, um die zur Erholung nötigen Pausen zu ersetzen - dabei könnte Cyberslacking sowohl eine Art Coping-Strategie darstellen, als auch einen Akt des Widerstandes.
Cyberslacking mag zwar zu Leistungseinbußen führen, aber es ist nicht oder selten klar, was bei fehlendem Cyberslacking die Folge gewesen wäre. Daher ist eine grundsätzliche Stigmatisierung nicht ratsam. Zu empfehlen wäre eine Analyse der Hintergründe oder Begleitumstände des Verhaltens im Unternehmen, um entweder etwaige Missstände zu erkennen und ihnen entgegenzusteuern oder die Akzeptanz von Cyberslacking im Sinne einer Copingstrategie des Personals offen zu akzeptieren ..."
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