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Wirtschaftspsychologie: Drakonische Kontrollen und Strafen schaden der Steuerehrlichkeit

Der Fall Uli Höneß hat wieder Forderungen nach verschärften Steuerstrafen und Kontrollen öffentlich thematisiert. Derartiger Populismus ist grober Unfug. Empirische Untersuchungen der Wirtschaftspsychologie belegen, dass Strafe und Kontrolle günstige intrinsische Motive verdrängen, eine Reaktanz auslösen und damit die Bereitschaft zur Steuerhinterziehung steigern kann. Die Professoren Dr. Erich Kirchler (Wien) und Erich H. Witte (Hamburg) haben die Details differenziert untersucht.

"Wenn die Steuergesetzgebung komplex und für viele unverständlich ist und auch Unsicherheit darüber besteht, wie effizient die Steuergelder für die Gemeinschaft investiert werden, ist nicht zu erwarten, dass die Einstellung der Bürger zu Steuern positiv wird," schreiben die Wissenschaftler in der unabhängigen Fachzeitschrift "Wirtschaftspsychologie".

"Steuervorschriften werden als Einschränkung der persönlichen Handlungsfreiheit empfunden. Personen agieren dagegen in der Hoffnung, ihre Freiheit wiederzugewinnen. Menschen sind motiviert, einmal besessene ökonomische Freiräume wieder verfügbar zu machen. Vor allem selbständig Erwerbstätige entwickeln Reaktanz, wo sie doch Geld abführen müssen, das bereits in ihren Taschen ist ..."

In mehreren Studien skizzieren die Wirtschaftspsychologen den "Königsweg" in Richtung Steuerehrlichkeit: Bürger müssen die Geldverwendung als sinnvoll und zielführend einschätzen können, die Verteilung als fair wahrnehmen und den Umgang mit den zuständigen Behörden als partnerschaftlich empfinden. "Steuerzahler entwickeln auf der Basis ihrer Erfahrungen mit den Behörden unterschiedliche Verhaltensstile ..."

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