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Wie Suchtkranke zur aktiven Therapie motiviert werden können: bitte ohne Konfrontation

Wie lassen sich Suchtkranke motivieren, aktiv an ihrer Therapie teilzunehmen? Die Fachzeitschrift RAUSCH stellt mehrere nicht-konfrontative. erfolgreich evaluierte Verfahren in Einzelbeiträgen vor: spielerische Wissensvermittlung, Gespräche mit Metaphern, Filmtherapie, Bibliotherapie, Geschichten erzählen.

 

Dr. Petra Schuhler stellt den narrativen Ansatz der Klinik Münchwies vor: "Dabei werdem aktivierende, identifikatorische und projektive Prozesse angezielt, die im impliziten Verarbeitungsmodus starre Abwehrhaltungen bei Suchtkranken unterlaufen und die therapeutische Beziehung stärken können."

Die Psychologin stellt neben ihrer Methodik drei konkrete Geschichten beispielhaft vor. "Der spielerische Aspekt ist dabei besonders wichtig. Die Geschichten versorgen mit kreativen Bildern, die die Vorstellungskraft anregen." Damit entsteht ein wohltuendes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Spiel. Ausdauernde ernste Arbeit , z.B. die Beschäftigung mit Sucht, kann langweilen und Distanz auslösen, während Geschichten spielerisch Impulse setzen. "Die Narrative sagen nicht, was zu tun ist, sondern sie laden aufgrund ihrer Mehrdeutigkeit zur Neugier ein und erweitern den assoziativen Raum; Dialog und Weiterdenken werden herausgefordert, gerade weil demonstrative Belehrung und aufdringliches positives Beispiel unterbleiben ..."

Eine Kontraindikation sieht Schuhler "in akuten Phasen von Krankheiten aus dem psychotischen Formenkreis, bei denen eine klare Trennung zwischen Phantasie und Realität aufgehoben oder eingeschränkt ist. Narrative können darüber hinaus unangebracht sein, wenn der therapeutische Prozess erst beginnt und das starke Bedürfnis nach Orientierung und Klarheit besteht. Auch wenn sich Aggression und Nicht-Übereinstimmung auf die therapeutische Person richten, sind Narrative eher ungünstig. Dann sollte nicht gewissermaßen ´Zuflucht´ im narrativen Material gesucht werden."

Ähnlich konkret wie Petra Schuhler beschreiben auch die anderen Autoren ihre nicht-konfrontativen Verfahren: Die Psychoedukation wird überwiegend oder gänzlich indirekt vermittelt. Das RAUSCH-Sonderheft intendiert "aufklärerische und wertschätzende Ansätze zur Stärkung der Autonomie süchtiger oder suchtgefährdeter Menschen im Sinn eines umfassenden Bildungsprozesses."

 

rausch – Wiener Zeitschrift für Suchttherapie 2023-4/ 2024-1

Themenschwerpunkt: Psychoedukation

12./13. Jahrgang


https://www.psychologie-aktuell.com/journale/rausch/bisher-erschienen/inhalt-lesen/2023-4-2024-1.html


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