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Verhaltenstherapie: Die Arbeit in einem empathischen Resonanzfeld schützt Therapeuten vor Burnout

Verhaltenstherapie: Die Therapiebeziehung ist wichtiger als häufig angenommen. Professor Dr. Franz Caspar (Bern) geht davon aus, "dass nicht die Therapien, in denen Therapeuten maximal ´nett´ sind, die besten Ergebnisse erzielen, sondern solche, in denen Therapeuten auf der Basis einer insgesamt guten, komplementären Beziehung auch anscheinend gezielte nicht-komplementäre Verhaltensweisen, namentlich Konfrontation, einsetzen." Mehrere Autoren reflektieren in der aktuellen Ausgabe von "Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin" die Therapiebeziehung.

Caspar selbst fasst seine Empfehlung zusammen: "Wenn du einen mittelgroßen Therapieerfolg auf Nummer Sicher haben willst, vermeide Widerstand. Wenn du ein maximales Therapieergebnis haben willst, vermeide unnötigen Widerstand auf der Beziehungs- und der technischen Ebene, aber scheue dich nicht, heiße Eisen inhaltlich anzufassen ..."

Dres. Eckhard Roediger (Frankfurt M.) und Michelle Brehm (Berlin) kennzeichnen in ihrer Übersichtsarbeit zur Schematherapie die therapeutische Beziehung (nach Jeffrey Young) als "begrenzte elterliche Fürsorge". "Die Beziehungsgestaltung verlangt damit, dass sich Therapeuten in besonderer Weise als reale Bezugspersonen einbringen. Das geht über die übliche Therapeutenrolle deutlich hinaus. Ein Schematherapeut macht nicht nur eine Selbstoffenbarung der eigenen Schemaaktivierungen im Sinne des ´disciplined personal involvement´, sondern lässt sich als ganze Person emotional auf den Patienten ein. 

Dieser ´nachbeelternden´ Seite steht als Ausgleich die Möglichkeit der ´empathischen Konfrontation´ gegenüber. Flexibel ausbalanciert können dadurch die Therapeuten liebevoll und für den Patienten nachvollziehbar ihre eigenen Grenzen schützen, indem sie z.B. sagen, wenn sie überfordert sind oder keine Zeit haben, E-Mails zu beantworten. Dadurch geben Therapeuten ein realistisches Modell für den Umgang mit eigenen Bedürfnissen und für empathische Grenzsetzungen. 

Tatsächlich ist die Angst vieler Therapeuten vor der ´Unersättlichkeit´ ihrer Patienten empirisch unbegründet: In einer kontrollierten randomisierten Studie nutzten nur zwei von 32 Patienten die Möglichkeit zu Telefonkontakten aus und mussten empathisch begrenzt werden...

Die Arbeit in einem derartigen empathischen Resonanzfeld gibt Therapeuten ein unmittelbares Gefühl der Sinnhaftigkeit eigener Arbeit und wirkt energetisierend." Roediger und Brehm sehen hier eine wirksame Burnout-Prophylaxe für TherapeutInnen ...

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