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Umweltbewusstes Verhalten kann die Umwelt belasten

Umweltbewusstsein ist inzwischen fast zur Selbstverständlichkeit geworden. Es wird beim Konsum mehr oder minder intensiv praktiziert. Doch der beste Wille verfehlt regelmäßig sein Ziel. Umweltbewusstsein schadet häufig der Umwelt, berichten Dr. Christian Haubach und Kollegen (Hochschule Pforzheim) in der aktuellen Ausgabe der unabhängigen Fachzeitschrift Wirtschaftspsychologie.

Die Beispiele sind reichhaltig, u.a.:

"Generell erfordern Bioprodukte weniger Energieaufwand und emittieren weniger Treibhausgase als Produkte, die konventionell hergestellt werden. Dies gilt aber z.B. nicht für die biologische Geflügelzucht oder den Obstanbau. Ähnlich liegt der Fall bei Kartoffeln und Tomaten. Die wissenschaftliche Analyse bewertet biologisch angebaute Kartoffeln aufgrund der Verwendung von Kupfer als Insektizid umweltschädlicher als konventionell angebaute. Dieser Sachverhalt ist Konsumenten  meist nicht bewusst  Biologisch angebaute Tomaten, die im Winter aus Marokko importiert werden, sind im Vergleich umweltfreundlicher als heimische Tomaten, die im Treibhaus gezogen werden. Hier bewerten Konsumenten den Umwelteinfluss ebenfalls inkorrekt."
 
"Beim Kauf von Haushaltsgeräten ist länderübergreifend der Energie-und Wasserverbrauch bzw. die Energieeffizienz das entscheidende Kaufkriterium geworden. Die Nutzungsgewohnheiten des Konsumenten stehen dem nachhaltigen Gebrauch allerdings entgegen, die technische Energieeffizienz wird nicht ausgenutzt. Kühlschränke sind z.B. an Standorten aufgestellt, die eine zu hohe oder zu niedrige Umgebungstemperatur haben. Im Zusammenhang mit heißen oder gefrorenen Speisen wird ebenfalls häufig Energie verschwendet. Insgesamt werden ca. 25% aller Kühlgeräte nicht energieffizient genutzt."
 
80 Prozent der Spülmaschinen besitzen ein Ökoprogramm. Doch kaum 20 Prozent derartiger Sparprogramme werden benutzt. "Das Muster der Ineffizienz setzt sich bei Waschmaschinen fort. Wäsche kann mit entsprechenden Waschmitteln bereits bei 30 Grad Temperatur zufriedenstellend gereinigt werden. Die Gewohnheiten des Konsumenten schränken den Nutzen dieser technischen Entwicklung jedoch ein. Trotz empfohlener Niedrigtemperatur-Wäsche beträgt die durchschnittliche Waschtemperatur in Europa rund 46 Grad. Außerdem werden Waschmittel bei nahezu der Hälfte der Konsumenten nicht sachgemäß dosiert. Die durchschnittliche Waschmitteldosis liegt mehr als 20 Prozent" über dem empfohlenen Wert - mit entsprechender Umweltbelastung.

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