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Psychologie und Gesellschaftskritik: Wie sich der Neoliberalismus mit paternalistischen Wohltaten stabilisiert

Entwicklungshilfe und andere Formen des Philanthrokapitalismus sind Beispiele dafür, "wie neoliberale Regierungstechniken den Gestus der Hilfe inszenieren, um sich in der krisenhaften Situation selbst zu legitimieren und von den eigenen Verstrickungen und Verantwortlichkeiten abzulenken. Da dieser Gestus auf dem Prinzip der Almosen, aber nicht der Rechte beruht, ist er zutiefst paternalistisch", analysiert Dr. Nadja Meisterhans in ihrem Beitrag zur aktuellen Ausgabe von "Psychologie und Gesellschaftskritik".

"Da der Philanthrokapitalismus sich als antiideologisches aber vermeintlich ethisches Projekt verkauft, können die Ursachen für globale Ungleichheitsverhältnisse nicht nur effektiv verleugnet, sondern mehr noch weitreichende gesellschaftliche Umwälzungen mit einem ethischen bzw. politischen Tabu belegt werden." Die Wissenschaftlerin zeigt, "inwiefern der Aufruf zum Spenden einen narzisstischen und in diesem Sinn obszönen Genuss in Aussicht stellt. Indem der Philanthrokapitalismus uns glauben macht, dass kapitalistisches Wirtschaften auf ethische Weise möglich ist, hat er eine entscheidende legitimatorische Funktion für den Neoliberalismus.
 
Es ist dieser pseudoethische Gestus, der verhindert, dass das neoliberale Projekt trotz der multiplen Krisen, die es ständig produziert, selbst in die Krise gerät."

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