"Da der Philanthrokapitalismus sich als antiideologisches aber vermeintlich ethisches Projekt verkauft, können die Ursachen für globale Ungleichheitsverhältnisse nicht nur effektiv verleugnet, sondern mehr noch weitreichende gesellschaftliche Umwälzungen mit einem ethischen bzw. politischen Tabu belegt werden." Die Wissenschaftlerin zeigt, "inwiefern der Aufruf zum Spenden einen narzisstischen und in diesem Sinn obszönen Genuss in Aussicht stellt. Indem der Philanthrokapitalismus uns glauben macht, dass kapitalistisches Wirtschaften auf ethische Weise möglich ist, hat er eine entscheidende legitimatorische Funktion für den Neoliberalismus.
Es ist dieser pseudoethische Gestus, der verhindert, dass das neoliberale Projekt trotz der multiplen Krisen, die es ständig produziert, selbst in die Krise gerät."
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