In der Studie wurden 177 Mütter, die bereits vor der Pandemie körperlich und psychisch belastet waren und 2018/2019 eine stationäre Mutter-Kind-Vorsorge- bzw. Rehabilitationsmaßnahme in Anspruch genommen hatten, zu ihrer Lebenssituation und Gesundheit während der Pandemie befragt. Stress hatte am stärksten zugenommen, gefolgt von Depressivität und Angst; die Ausmaße erreichten jedoch keinen Krankheitswert.
Die Mütter, die über eine verbesserte Beziehung zu Ihren Kindern berichteten, zeigten auch weniger Stress und weniger Depressivität. Die Studienautorinnen vermeiden allerdings eine Kausalzuschreibung: Hat - zusammen mit der Verlangsamung des häuslichen Alltags - das geringe Ausmaß an Stress und Depressivität das Mutter-Kind-Verhältnis verbessert? Oder hat die erfreuliche Beziehung Stress und Depressivität günstig beeinflusst? Beide Zusammenhänge sind in einer Wechselwirkung denkbar.
Deborah Leddin, Jelena Epping, Claudia Kirsch: Psychische Gesundheit von Müttern während der Corona-Pandemie - Zusammenhänge mit einer veränderten Mutter-Kind-Beziehung.
In: Claudia Kirsch (Hrsg.) Familiengesundheit (Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation 3/2022)
https://www.psychologie-aktuell.com/journale/praxis/bisher-erschienen/inhalt-lesen/2022-3-119.html