"Musik und Malen regen in der Psychotherapie zur Konzentration auf objekt- oder subjektbezogenes Assoziieren und zu nonverbaler Gestaltung an. Sowohl ein empathisches Ergriffenwerden und Verstehen der Musik- bzw. der Bildstruktur als auch die Entfaltung der Wirkungspotentiale schließen jegliche Ablenkung aus. Diese Erfahrung hat die Hirnforschung bestätigt."
"Hinsichtlich der Verwendung des musikalischen Wirkungspotentials in der Musiktherapie erscheint es unabdingbar notwendig, wenigstens die Schichten Flüssigen Denkens und die Zeichen musikalischer Wirkung zu kennen. Eine Musik kann erst dann ihr immanentes Wirkungspotential entfalten, wenn musiktherapeutisch Tätige sie so auszuwählen und einzusetzen verstehen, dass sie jenen Flow ermöglicht, den E. J. Speckmann Kunstempfindung nennt ..." Daher "muss in der Musiktherapie die Musik selbst Priorität haben und im Ritual der Therapiestunden der Musik der gesamte Raum (in beiderlei Sinn von Zeit und Raum) zukommen." Künstlerisches Tun hält Hörmann per se für heilsam - und "ständiges Zerreden" für störend.
Als Musiker mit reichlich Konzerterfahrung gelingt es Hörmann, in der Musik aufzugehen und sozusagen in einer Art Depersonalisation staunend zu erleben, wie das Finger- und Handgedächtnis stets sicher ausführt und zelebriert, was in unzähligen Stunden trainiert wurde. "Niemals war mir in meiner Konzentration auf die gespielte Musik ein Bild oder irgendeine außermusikalische Vorstellung in den Sinn gekommen ..."