Männer sind wesentlich häufiger betroffen als Frauen. Meist kommen Probleme mit Alkohol, Drogen, Glücksspiel oder anderen Stimulanzien hinzu. Die Lebenszufriedenheit ist bei der Mehrheit unerfreulich, der soziale Kontext instabil.
"Ergebnisse neurobiologischer und neuroanatomischer Grundlagenforschung zur Bedeutung von Endorphinen (körpereigener Opioidpeptide) legen nahe, dass es sich bei Hypersexualität möglicherweise um eine Suchterkrankung handeln könnte, die ätiologisch und klinisch-therapeutisch mit anderen
substanz(un)gebundenen Erkrankungen vergleichbar ist. Untersuchungen aus dem Gebiet der Psychoneuroendokrinologie über die Bedeutung des Testosterons auf die menschliche Sexualität zeigen, dass Qualität und Quantität sexueller Erregung und Aktivität u.a. von der Höhe des Testosteronspiegels und anderen androgen-bezogenen Hormonen abhängig ist." Dafür spricht die Tatsache, "dass medikamentös oder ontogenetisch induzierte Veränderungen des Testosteronspiegels mit einem veränderten Sexualverhalten einhergehen ..."
Weiter schreibt Rettenberger: "Aus psychodynamischer Sicht wird angenommen, dass die hypersexuelle Symptomatik - ähnlich wie auch sexuell deviante Interessen und Aktivitäten - eine kompensatorische Funktion für bestehende Persönlichkeitsdefizite ausübt. Hypersexualität kann zum Beispiel als Kompensationsform bei narzisstischen Kränkungen fungieren ..."
zum Journal