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Hörbehinderte Schüler: oft prekäres Verhältnis zu Klassenkameraden

Inklusion: Hörbehinderte Kinder und Jugendliche werden häufig einzeln oder in Gruppen in Klassen hörgesunder Schüler unterrichtet. Pädagogisches Ziel ist, den Kontakt zwischen Behinderten und Nichtbehinderten zu fördern, also die Hörbehinderten in den normalen Alltag zu integrieren. Wie die Fachzeitschrift "Empirische Sonderpädagogik" in der aktuellen Ausgabe berichtet, erreicht der gemeinsame Unterricht das angestrebte Ziel häufig nicht.

Dr. Nicole Fortmüller und Kollegen befragten in einer Schwerpunktschule in Hamburg 35 hörgeschädigte Schüler, "wie gut ihre kommunikative Partizipation in ihrer Klasse ist und wie gut sie sich integriert fühlen. Zudem wurde die psychosoziale Entwicklung überprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Werte in allen überprüften Bereichen beim größten Teil der hörgeschädigten Schülerschaft im durchschnittlichen oder auch überdurchschnittlichen Bereich bewegen, wobei jedoch auch einige hörgeschädigtenspezifische Besonderheiten zu beobachten sind.

Im Bereich der kommunikativen Partizipation werden in den Skalen, in denen es um das Verstehen anderer Jugendlicher und das sich Wohlfühlen in Gruppensituationen geht, von immerhin mindestens einem Viertel der Befragten Probleme gezeigt. Dies deckt sich mit den Aussagen zur Lebensqualität in Bezug auf Freundschaften, wo sich auch ein beträchtlicher Teil von Schülern mit Werten unter dem Mittelwert befindet. Ebenso wird dies bestärkt durch die Skala "Probleme mit Gleichaltrigen", in der die Hörgeschädigten im Vergleich mit Hörenden signifikant höhere Problemwerte erzielen."

Obwohl sich die meisten hörgeschädigten Schüler psychosozial normal entwickeln, bleibt ihr Verhältnis zu hörgesunden Klassenkameraden also häufig prekär.

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