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Gewalt in der forensischen Psychiatrie: Persönlichkeitsgestörte Schizophrene schlagen am schnellsten zu

In forensischen Kliniken werden Patienten häufig gewalttätig. Pflegende und Ärzte unterliegen auch bei kontinuierlicher Umsicht einem hohen Berufsrisiko, dokumentieren Daniela Ische und Dirk Hesse in einem Beitrag der Fachzeitschrift Forensische Psychiatrie und Psychotherapie. Die Autoren analysierten am Maßregelvollzugszentrum Moringen (Niedersachsen) "98 gemeldete Ereignisse von Gewalt", verübt in einem Zeitraum von fünf Jahren.

Da ein Teil der Gewalttaten nicht gemeldet geworden ist, unterschätzt die aktenkundige Statistik das tatsächliche Ausmaß. Erfasst wurden:

  • 66 x Gewalt gegen Bedienstete
  • 6 x Suizid
  • 19 x Misshandlung von Patienten
  • 2 x Meuterei
  • 2 x Brandstiftung

Patienten mit der Doppeldiagnose Persönlichkeitsstörung und Schizophrenie neigen am stärksten zur Gewaltttätigkeit. "An zweiter Stelle steht die Erkrankung Schizophrenie und an dritter Persönlichkeitsstörungen. Patienten mit einer reinen Persönlichkeitsstörung passen sich in der Regel schnell an die neuen Gegebenheiten an und schaffen es oftmals, sich möglichst positiv darzustellen. Entsprechend ihrem Krankheitsbild agieren sie eher im Verborgenen, z.B. in Form von Erpressung oder Unterdrückung von Schwächeren - was erklärt, warum sie gegenüber Mitarbeitern weniger häufig aggressiv in Erscheinung treten."

Frauen werden häufiger als Männer übergriffig. Als "Vorboten" eines Gewaltausbruchs identifizierten die Autoren am ehsten eine "gereizte Stimmung" bzw. autoaggressives Verhalten. Opfer werden meist jüngere, weniger erfahrene Pflegekräfte - und am seltensten Ärzte.

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