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Förderschule für körperlich Behinderte: Pädagogen übernehmen die Pflege und intensivieren die Beziehung

Seit Zivildienstler kaum noch zur Verfügung stehen, übernehmen in Förderschulen für körperlich Behinderte immer mehr Lehrerinnen und Lehrer die Pflege: Hilfe beim Toilettengang, Wickeln, Anreichen von Essen und Trinken, Ankleiden, Körperpflege. Die meisten Pädagogen sehen in der Pflege eine wichtige erzieherische Aufgabe, auch wenn sie u.U. den Unterrichtsablauf stört. Eine Studie der Universität Köln befragte betroffene Lehrerinnen und Lehrer zum Thema. Die Ergebnisse erschienen in der Fachzeitschrift "Empirische Sonderpädagogik".

Die Hälfte der befragten Pädagogen empfindet die Pflege als beziehungsfördernd, da ein vertrautes Zusammenspiel und intensivere Gespräche möglich sind. "Man kommt einem Kind nie so nah wie in der Pflegesituation. Lehrer, die das nicht machen, denen entgeht etwas. Gerade bei schwerstmehrfachbehinderten Kindern kann man in der Pflegesituation eine Beziehung aufbauen, die auf Vertrauen basiert. Mein Motto ist: Versuch dich in die Lage zu versetzen, dass du dort liegen würdest ..."
 
"Pflege ist für viele Lehrerinnen und Lehrer Bestandteil des Sexualunterrichts. Thematisch wird im pflegerischen Rahmen z.B. die Anleitung zur Selbständigkeit - was Hygiene im Allgemeinen und die Monatshygiene im Speziellen betrifft - fokussiert. Wir besprechen da z.B. genau, wie ein Tampon gewechselt wird, wie man die Hände desinfiziert usw.. Einen weiteren thematischen Schwerpunkt bildet der Schutz vor sexuellen Übergriffen." "Im Rahmen von Pflege kommt es u.U. zu sexuellem Verhalten von Schülerinnen und Schülern. Etwa die Hälfte der Lehrerinnen und Lehrer gaben an, das Verhalten zu verbalisieren und dafür einen Freiraum zu gewähren." Die andere Hälfte unterbindet sexuelles Verhalten.

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