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Der Mensch gewöhnt sich an den Wohlstand und empfindet Glück oft erst im Nachhinein

Während der letzten 50 Jahre hat sich der Lebensstandard verdoppelt bis verdreifacht. Lebenserwartung, Gesundheit, Mobilität, Sicherheit haben deutlich zugenommen. Subjektives Wohlbefinden - inclusive Glück - sind jedoch gleich geblieben. Denn: "An ein bestimmtes Wohlstandsniveau gewöhnt man sich rasch und nimmt es dann als selbstverständlich wahr," formuliert die Soziologin PD Dr. Aida Bosch in ihrer Studie "Das Glück in der Moderne und die Tragödie der Kultur".

"Anstatt ihren Wohlstand an den deutlich ärmeren vergangenen Generationen zu messen, schielen viele Menschen auf die Nachbarn, denen es vermeintlich besser geht. So entsteht Vergleichsstress, der das Glück ganz wesentlich trüben und die Spirale der materiellen Bedürfnisse immer weiter nach oben treiben kann... Ist das Niveau einer abgesicherten Mittelschicht erreicht, bringen weitere Zuwächse an Wohlstand nur minimale Verbesserungen an Lebenszufriedenheit."

Allerdings: "Auch die Verbrauchsgüter werden heute mehr und mehr mit Emotionen aufgeladen. Während der Mensch in der Arbeitswelt bürokratischen Organisationsregeln und einer harten Konkurrenz mit engen Verhaltensanforderungen unterliegt, darf und soll er sogar als Konsument Gefühle ausleben. Konsum ist nicht mehr als eine primär materialistische Praxis anzusehen, vielmehr wird die ideelle und affektiv-symbolische Komponente immer bedeutender. Mit dem Erwerb von Gütern werden heute vor allem Gefühle und Affekte verbraucht ..."

Aida Bosch und KollegInnen anderer Wissenschaftsdisziplinen trugen zum Reader "Zum Glück" mit unterschiedlichen Befunden und Reflexionen bei. In einer Beobachtung sind sich die AutorInnen einig: "Glück ist nicht nur vielgestaltig für die Menschen, sondern zudem fluide und zerbrechlich. Es ist schwer zu fassen und tritt selten ins Bewusstsein. Im Moment des Empfindens ist es leider oft schon fort. Häufig wird Glück erst im Nachhinein empfunden."

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