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Angststörungen: Wie Kinder und Jugendliche in der Psychotherapie Selbstvertrauen entwickeln

Etwa zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind von akuten Angststörungen betroffen. Eine Psychotherapie darf sich nicht ausschließlich auf die Angst fokussieren; denn "jeder Mensch bringt Ressourcen und gesunde psychische Anteile mit, die für Lösungsmöglichkeiten hilfreich sein können." Die Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin Dr. Pia Anna Weber bietet in zwei Beiträgen der Fachzeitschrift ´Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin´ einen schulenübergreifenden Überblick über diagnostische und therapeutische Möglichkeiten: Wie können betroffene Kinder und Jugendliche Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit gewinnen?

Angstgestörte Kinder und Jugendliche leiden meist unter Bauchschmerzen, Zittern, beschleunigtem Atem. In besonders angstbesetzten Situationen sind Kontrollverlust über den eigenen Körper, über Gedanken, Erleben, Verhalten möglich. "Die Angstinhalte sind im Regelfall entwicklungsphasen-typisch. Grundschulkinder leiden eher unter der Angst vor Einbrechern oder der Angst, von ihren Eltern getrennt zu werden, während im Jugendalter vielmehr soziale Phobien, Schulangst oder Agoraphobien im Vordergrund stehen. Betroffene reagieren in der Regel mit Vermeidung, indem die angstbesetzte Situation bzw. Person gemieden werden." Stellt sich die/der Betroffene  jedoch der eigenen Angst, entsteht ein hoher Leidensdruck.

 

Häufig praktizieren Eltern einen nachgiebigen und überbehütenden Erziehungsstil, "der wenig Freiraum für Eigenverantwortung und selbständiges Handeln zulässt. Diese Aspekte wären hingegen für das Gelingen relevanter Alltagsanforderungen, z.B. in der Schule und im Umgang mit Gleichaltrigen, erforderlich." Daher bezieht Pia Weber die Eltern und ggfs. weitere enge Bezugspersonen des Kindes/Jugendlichen in den Therapieprozess mit ein.

 

Aus dem Repertoire moderner Behandlungserfahren entnimmt und modifiziert Pia Weber neben Entspannungstechniken und Rollenspielen entscheidende Interventionen und beschreibt sie im Kontext konkreter eigener Fallberichte :

 

-  "Externalisierung der Angst bedeutet, dass die Angst vom Betroffenen außerhalb seiner Person liegend betrachtet wird. Die Angst kann beispielsweise als Monster, als böses Tier dargestellt werden...

- Mit Hilfe der kognitiven Umstrukturierung werden angstauslösende Gedanken hinterfragt und durch hilfreiche Gedanken ersetzt ...

- Erstellen einer Angsthierarchie

- Konfrontationsverfahren beinhalten Expositionen und Verhaltensexperimente. Während der Schwerpunkt bei den Expositionsübungen auf der Veränderung des emotionalen Erlebens und automatisierter Vermeidungsreaktionen liegt, liegt er bei Verhaltensexperimenten auf Veränderung von Einstellungen und Erwartungen.

- Beim Kontingenzmanagement werden gezielt externe Verstärker eingesetzt - Geschenke, Lob, gemeinsame Aktivitäten u.a.

- Selbstkontrollverfahren, kognitives Modellieren und Selbstinstruktionstrainings verändern das Alltagsverhalten. Hierbei geht es um das Erlernen von Fähigkeiten, die erforderlich sind, um ein Zielverhalten zu entwickeln. Im Rahmen dieses Verfahrens werden gedankliche Anteile der Störung nicht nur nicht beachtet, sondern aktiv zugunsten förderlicher Ziele, Wahrnehmungen, Handlungssteuerungen und Planungen verändert."

 

Pia Anna Weber: Psychotherapeutische Interventionen bei Angststörungen im Kindes- und Jugendalter - Möglichkeiten und Grenzen.

In: Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin 1/2024
https://www.psychologie-aktuell.com/journale/verhaltenstherapie/bisher-erschienen/inhalt-lesen/2024-1-5.html


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Pia Anna Weber: Schulangst - Möglichkeiten von Diagnostik und Therapie.
In: Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin 1/2/2023
https://www.psychologie-aktuell.com/journale/verhaltenstherapie/bisher-erschienen/inhalt-lesen/2023-1-2-1.html
 

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Pia Anna Weber: Das große Nein zur Schule -
Trennungsangst und Schulphobie, Ursachenforschung, soziale Wahrnehmung in der Schule und Maßnahmen der Intervention


Pabst, 260 S. Paperback ISBN 9783-389967-710-2


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