Inhaltsverzeichnis
MBOR: Standortbestimmung und Qualitätssicherung/-entwicklung medizinisch-beruflich orientierter Rehabilitation (MBOR) in Reha-Einrichtungen
Rüdiger Nübling, Udo Kaiser & Marco Streibelt
Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation – ein Update
Matthias Bethge, Miriam Markus & David Fauser
Das Anforderungsprofil MBOR in der Version 2019
Marco Streibelt & Lisa Puhlemann
„MBOR-R“ – Medizinisch-Berufliche Orientierung der Rehabilitation aus Rehabilitandensicht. Entwicklung, Erprobung und Validierung eines standardisierten Fragebogens zur Bewertung der Erwerbsorientierung der Medizinischen Rehabilitation
Wolfgang Bürger, Rüdiger Nübling, Jessica Henn & Marco Streibelt
Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) und Ergebnisqualität aus Sicht der Rehabilitanden – Ergebnisse aus der Reha-QM-Outcome-Studie II (Requamo II)
Rüdiger Nübling, Jessica Henn, Udo Kaiser, Rainer Kaluscha, Jürgen Schmidt & Edwin Toepler für die Requamo-II-Forschungsgruppe
Die Umsetzung von MBOR-Konzepten in der Rehaklinik: Ein Praxisbericht über Hürden und Lösungsansätze in der Rehabilitation der
Rehaklinik Überruh der Rehazentren Baden-Württemberg gGmbH*
Dieter Beh, Thomas Bösch, Joachim Kneile, Susanne Lorenz, Constanze Schaal & Andrea Untermarzoner
Arbeits- und berufsbezogene Angebote der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation im Spiegel des Einrichtungskonzepts und der Visitationen
Ulrike Worringen, Christiane Niehues & Marion Kalwa
MBOR-Check-up: modulare Bewertungsmethoden zur Standortbestimmung und Weiterentwicklung von MBOR-Konzepten in Reha-Kliniken
Udo Kaiser, Rüdiger Nübling, Jürgen Schmidt & Wolfgang Bürger
Zurück in die Erwerbsfähigkeit: Die Rehabilitation für Job, Erwerbsfähigkeit und Teilhabe
Martin Skoumal & Beate Heiß
Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation – ein Update
Matthias Bethge, Miriam Markus & David Fauser
Zusammenfassung
Für Muskel-Skelett-Erkrankungen ist die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation flächendeckend implementiert und verbessert die Teilhabechancen der in diesen Programmen behandelten Personen. Die Wirksamkeit der in der realen Versorgung implementierten medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitationsprogramme ist durch ungenaue Erreichung der Zielgruppe und unzureichende Umsetzung der empfohlenen Behandlungsdosis reduziert. Auch für Rehabilitanden mit psychischen Erkrankungen schreitet die Implementierung medizinisch-beruflich orientierter Rehabilitationsprogramme voran. Für andere Erkrankungen sind medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitationsprogramme nur vereinzelt verfügbar. Ähnlich konsistente Wirksamkeitsnachweise wie in der Rehabilitation von Muskel-Skelett-Erkrankungen stehen für andere Settings noch aus.
Schlüsselwörter
Rehabilitation, Wiedereingliederung, Arbeit, Beschäftigung, Teilhabe, Evidenz, Review
Work-related medical rehabilitation – an update
Abstract
Work-related medical rehabilitation has been implemented for patients with musculoskeletal disorders nationwide and improves the participation of individuals treated in these programs. The effectiveness of work-related medical rehabilitation programs conducted in real-world care is reduced by imprecise identification of patients in need and insufficient treatment dose. The implementation of work-related medical rehabilitation programs is also advancing for patients with mental disorders. For other conditions, work-related medical rehabilitation programs are only occasionally available. Similar consistent evidence of effectiveness as in the rehabilitation of musculoskeletal disorders is still lacking for other settings.
Keywords
Rehabilitation, return-to-work, work, employment, participation, evidence, review
Prof. Dr. Matthias Bethge
Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
Universität zu Lübeck
Ratzeburger Allee 160
23562 Lübeck
+49 451 500 51280
matthias.bethge@uksh.de
Miriam Markus
Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
Universität zu Lübeck
Ratzeburger Allee 160
23562 Lübeck
+49 451 9299 5118
miriam.markus@uksh.de
David Fauser
Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
Universität zu Lübeck
Ratzeburger Allee 160
23562 Lübeck
+49 451 9299 5119
davidpeter.fauser@uksh.de
Das Anforderungsprofil MBOR in der Version 2019
Marco Streibelt & Lisa Puhlemann
Zusammenfassung
Die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation, kurz MBOR, wurde entwickelt, um Effizienzreserven der medizinischen Rehabilitation insbesondere bei Personen zu erschließen, die aufgrund ihrer besonderen beruflichen Problemlage eine geringe initiale Rückkehrwahrscheinlichkeit in Arbeit besitzen. Es ist evident, dass diese Personengruppe durch eine qualitativ hochwertige und ausreichend intensive MBOR tatsächlich zusätzliche positive Effekte auf die berufliche Teilhabe erfährt. Das bereits vor zehn Jahren entwickelte MBOR-Anforderungsprofil definiert aus der Sicht der Deutschen Rentenversicherung, was unter einer „guten“ MBOR zu verstehen ist. Aufgrund der Weiterentwicklung der MBOR, umfangreicher Rückmeldungen aus der Reha-Praxis und neuer Forschungserkenntnisse wurde das MBOR-Anforderungsprofil weitgehend überarbeitet und liegt mittlerweile in der Version 2019 vor. Relevante Änderungen betreffen die Integration evidenzbasierten Wissens, eine Konkretisierung des MBOR-Prozesses in der Stufe A, eine stärker an den Teilhabeeinschränkungen orientierte Beschreibung der Kernelemente der Stufe B, eine Ausdifferenzierung und Konkretisierung der Leistungen der Stufe C sowie erste Überlegungen zu einem MBOR-Übergangsmanagement.
Schlüsselwörter
Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR), Prozessqualität, Evidenzbasierte Rehabilitation
The Guideline for Work-Related Medical Rehabilitation 2019
Abstract
Work-related medical rehabilitation (WMR) was developed to tap the efficiency reserves of medical rehabilitation, especially for people who have a low initial probability of returning to work due to their particular occupational problems. It is evident that this group of people actually experiences additional positive effects on occupational participation through high-quality and sufficiently intensive WMR. The WMR guideline developed ten years ago defines what is meant by „good“ WMR from the perspective of the German Pension Insurance. Due to the further development of WMR, feedback from rehabilitation practice and new research findings, the WMR requirements profile has been extensively revised and is now available in the 2019 version. Relevant changes concern the integration of evidence-based knowledge, a concretisation of the WMR process in stage A, a description of the core elements of stage B that is more strongly oriented towards the participation restrictions, a differentiation and concretisation of the services of stage C as well as initial considerations on WMR transition management.
Keywords
Work-related medical rehabilitation (WMR), process quality, evidence-based rehabilitation
Dr. Marco Streibelt
Deutsche Rentenversicherung Bund
Geschäftsbereich Prävention, Rehabilitation und Sozialmedizin
Ruhrstr. 2
10704 Berlin
030/865-39330
marco.streibelt@drv-bund.de
Lisa Puhlemann
Deutsche Rentenversicherung Bund
Geschäftsbereich Prävention, Rehabilitation und Sozialmedizin
Ruhrstr. 2
10709 Berlin
030/865-39329
lisa.puhlemann@drv-bund.de
„MBOR-R“ – Medizinisch-Berufliche Orientierung der Rehabilitation aus Rehabilitandensicht. Entwicklung, Erprobung und Validierung eines standardisierten Fragebogens zur Bewertung der Erwerbsorientierung der Medizinischen Rehabilitation
Wolfgang Bürger, Rüdiger Nübling, Jessica Henn & Marco Streibelt
Zusammenfassung
Hintergrund: Bislang existieren noch keine standardisierten Erhebungsinstrumente, mit denen erfasst werden kann, wie Rehabilitanden die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität speziell des erwerbsbezogenen Angebotes ihrer Medizinischen Rehabilitation vor dem Hintergrund des MBOR-Stufenmodells bewerten. Die Deutsche Rentenversicherung Bund hat deshalb die Entwicklung eines solchen Instrumentes gefördert. Methodik: Die Neuentwicklung von MBOR-R erfolgte in zahlreichen Optimierungsschleifen mithilfe von Diskussionsgruppen mit Rehabilitanden, strukturierten Expertenbefragungen und verschiedenen empirischen Erhebungen. In einer abschließenden empirischen Testung in 17 Rehabilitationseinrichtungen wurde die Itemselektion und testmethodische Überprüfung einer endgültigen Fragebogenversion an n=1421 Versicherten vorgenommen.
Ergebnisse: MBOR-R erfasst mit insgesamt 30 Items die Qualität des erwerbsbezogenen Behandlungsangebotes. Für die endgültige Fragebogenversion wurden die Items ausgewählt, die mittlere Schwierigkeiten, gute faktorenanalytische Passung und eine möglichst gute Differenzierung zwischen den Rehabilitationseinrichtungen und den MBOR-Stufen, die Rehabilitanden erhalten haben, erlauben. Faktorenanalytisch wurden 7 Skalen gebildet. Die erhaltenen MBOR-Therapieangebote (unterteilt in Basis- und Spezialangebote) haben mit insgesamt 12 Items das größte Gewicht, die restlichen Skalen zur arbeits- und berufsbezogenen Diagnostik, zur erwerbsbezogenen Therapieziel- und Behandlungsplanung, zur Entlassvorbereitung, zur Gesamteinschätzung des Erwerbsbezugs, dem Nutzen der Rehabilitation im Bereich Arbeit und Beruf und zur Organisation und Teamarbeit hinsichtlich erwerbsbezogener Themen sind mit jeweils 3 Items vertreten. Einheitlich transformierte Skalenwerte zwischen 0 und 100 Qualitätspunkten erlauben eine leichte Interpretation der Angaben.
Diskussion: Mithilfe von MBOR-R erhalten Rehabilitationseinrichtungen und -träger einen differenzierten Überblick, wie Rehabilitanden das erhaltene MBOR-Angebot hinsichtlich verschiedener Qualitätsmerkmale erleben und bewerten. Diese Einschätzungen erlauben eine differenzierte Optimierung des entsprechenden Behandlungsangebotes. Die mit MBOR-R gewonnenen Rehabilitandeneinschätzungen differieren dabei z.T. deutlich gegenüber den korrespondierenden Selbsteinschätzungen der Einrichtungsleitungen und stellen insofern eine wichtige Ergänzung dieser Perspektive dar. Bis auf die Ergebnisskala zum Nutzen der Rehabilitation im Bereich Arbeit und Beruf sind alle Skalen robust gegenüber Stichprobenmerkmalen.
Schlüsselwörter
Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR), Rehabilitandenfragebogen, Evaluation, Qualitätssicherung
“WMR-R” – Work-related Medical Rehabilitation from the Rehabilitant’s Perspective. Development, testing and validation of a standardized questionnaire to assess the work-related orientation of medical rehabilitation
Abstract
Background: Up to now, there have been no standardized survey instruments that can be used to record how rehabilitants evaluate the quality of the structure, process and results of their medical rehabilitation, especially in terms of its work-related services, against the background of the MBOR-stage-model. The German Pension Insurance Bund (Deutsche Rentenversicherung Bund) has therefore founded the development of such an instrument.
Methods: The development of WMR-R was carried out in numerous optimization loops with the help of discussion groups with rehabilitation patients, structured expert interviews and various empirical surveys. In a final empirical test in 17 rehabilitation facilities, the item selection and test-methodical verification of a final questionnaire version was carried out on n=1421 insured persons.
Results: WMR-R measures the quality of WMR-related rehabilitation treatment with a total of 30 items. For the final questionnaire version, items were selected that allowed moderate difficulty, good factor-analytic fit, and the best possible differentiation between rehabilitation facilities and MBOR levels received by rehabilitants. Factor-analytically, 7 scales were formed. The WMR therapy offers received (divided into basic and special offers) have the greatest weight with a total of 12 items, the remaining scales on work and occupation-related diagnostics, on occupation-related therapy goal and treatment planning, on discharge preparation, on the overall assessment of the occupation, the benefit of rehabilitation in the area of work and occupation and on organization and teamwork with regard to occupation-related topics are represented with 3 items each. Uniformly transformed scale values between 0 and 100 quality points allow easy interpretation of the data.
Discussion: With the help of WMR-R, rehabilitation facilities and providers receive a differentiated overview of how rehabilitants experience and evaluate the WMR offer they received with regard to various quality characteristics. These assessments allow a differentiated optimization of the corresponding treatment offer. The rehabilitation assessments obtained with WMR-R differ in some cases significantly from the corresponding self-assessments of the facility managers and thus represent an important supplement to this perspective. Except for the outcome scale on the benefits of rehabilitation in the area of work and occupation, all scales are robust to sample characteristics.
Keywords
Work-related Medical Rehabilitation (WMR), Rehabilitands questionnaire, Evaluation, Quality Assurance
Dr. phil. Wolfgang Bürger
fbg-Karlsruhe, forschung & beratung im gesundheitswesen
Moltkestraße 25
76133 Karlsruhe
Tel.: 0721 6254725, Fax: 0721 2039095
fbgbuerger@online.de
Jessica Henn
GfQG – Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen GbR
Wendtstr. 1
76185 Karlsruhe
henn@gfqg.de
www.gfqg.de
Dr. Rüdiger Nübling
GfQG – Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen
Wendtstr. 1
76185 Karlsruhe
nuebling@gfqg.de
www.gfqg.de
Dr. Marco Streibelt
Deutsche Rentenversicherung Bund
Geschäftsbereich Sozialmedizin und Rehabilitation
Ruhrstr. 2
10704 Berlin
Tel.: 030/865-39330
marco.streibelt@drv-bund.de
Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) und Ergebnisqualität aus Sicht der Rehabilitanden – Ergebnisse aus der Reha-QM-Outcome-Studie II (Requamo II)
Rüdiger Nüblinga, Jessica Henna, Udo Kaisera, Rainer Kaluschab, Jürgen Schmidta & Edwin Toeplerc
Zusammenfassung
Hintergrund: Die primären Zielsetzungen der Reha-QM-Outcome-Studie II (Requamo-II-Studie) bestehen in der Überprüfung der Effektivität stationärer Heilbehandlungen und der empirisch basierten Entwicklung eines Outcome-Index zur qualitätsorientierten Zuweisungssteuerung. Die vorliegende Arbeit fokussiert Aspekte der medizinisch-beruflich orientierten Reha (MBOR) vor allem unter der Perspektive der Patient Reported Outcomes (PROs).
Methodik: Die Studie beinhaltet Selbstangaben der Rehabilitanden (schriftliche 1-Punkt-Nachbefragung 1 Jahr nach der Reha), Daten aus der Rehabilitations-Statistik-Datenbank (RSD) sowie Qualitätskennzahlen der Einrichtungen v.a. aus der externen Qualitätssicherung der Deutschen Rentenversicherung.
Stichprobe: Die Ausgangsstichprobe umfasst N = 15871 Versicherte der Deutschen Rentenversicherungen Baden-Württemberg (n = 7219), Braunschweig-Hannover (n = 5300) und Nordbayern (n = 3352), die im Jahr ersten Halbjahr 2017 in n = 41 Verbundkliniken behandelt wurden. An der katamnestischen Befragung beteiligten sich n = 7870 Rehabilitanden (Rücklaufquote 51%). Merkmale der Stichprobe: 61% männlich, Durchschnittsalter 54 Jahre (SD = 8), 55% Hauptschulabschluss, Reha-Dauer durchschnittlich 3.6 Wochen (SD = 1,0); Indikationsgruppen: 39% Orthopädie, 16% Kardiologie, 14% Onkologie, 10% Psychosomatik. Die Stichprobe ist weitgehend repräsentativ für die für die Studie ausgewählten Versicherten.
Ergebnisse: Die Return-to-Work-Quote liegt für die Gesamtgruppe zwischen 79 (Zeitpunktquote) und 85% (kumulative Zeitverlaufsquote). Die mittlere Rehabilitandenzufriedenheit (ZUF8) beträgt M = 25,1 (SD = 4,9). Die berufliche Schwerpunktsetzung der Reha wird überwiegend positiv bewertet (M = 59 von 100 möglichen Qualitätspunkten) bei einer allerdings großen Streuung (SD = 25,5). Der Nutzen der Reha für Arbeit und Beruf wird etwas kritischer gesehen (M = 55 Qualitätspunkte, SD = 23,7). Die Prä-Post-Effektstärken der erfassten Skalen liegen zwischen ES = 0,39 und ES = 0,72. Regressionsanalysen weisen u.a. auf die Bedeutung der von Rehabilitanden wahrgenommenen MBOR-Schwerpunktsetzung der Reha hin.
Schlüsselwörter
Outcomeforschung, Katamnese, Rehabilitandenbefragung, Patient-Reported Outcomes (PRO); Qualitätssicherung, Medizinisch-Beruflich Orientierte Rehabilitation (MBOR)
Work-Related Medical Rehabilitation (WMR) and Outcome Quality in the view of Rehabilitants – Results from the Rehab-QM-Outcome-Study II (Requamo II)
Abstract
Background: The primary objectives of the Rehabilitation-QM-Outcome-Study II (Requamo II study) are to examine the effectiveness of inpatient treatment and to develop an empirically based outcome index for quality-oriented allocation management. This paper focuses on aspects of medical-professional oriented rehabilitation (MBOR) especially from the perspective of Patient Reported Outcomes (PROs)
Methods: The study includes self-assessments of the rehabilitants (1-point follow-up survey 1 year after rehabilitation), data from the Rehabilitation Statistics Database (RSD) as well as quality indicators of the facilities from the external Quality Assurance of the German Pension Insurance.
Sample: The initial sample includes N = 15871 rehabilitants of the German Pension Insurances Baden-Wuerttemberg (n = 7219), Brunswick-Hanover (n = 5300) and Northern Bavaria (n = 3352), who were treated at n = 41 affiliated clinics in the first half of 2017. The catamnestic survey involved n = 7870 rehabilitants (response rate 51%). Characteristics of the sample: 61% male, average age 54 years (SD = 8), 55% completed secondary general school, average duration of rehabilitation 3.6 weeks (SD = 1.0); indication groups: 39% orthopaedics, 16% cardiology, 14% oncology, 10% psychosomatic medicine. The sample is largely representative of the insured persons selected for the study.
Results: The return-to-work rate for the group as a whole is between 79% (time rate) and 85% (cumulative time rate). The mean patient satisfaction (ZUF8) is M = 25.1 (SD = 4.9). The occupational focus of rehabilitation is predominantly evaluated positively (M = 59 quality points), although there is a wide variation (SD = 25.5). The benefit of rehabilitation for work and occupation is seen somewhat more critically (M = 55 quality points, SD = 23.7). The pre-post effect strengths of the scales recorded are between ES = 0.39 and ES = 0.72. Regression analyses point, among other things, to the importance of the MBOR focus of rehabilitation perceived by rehabilitants.
Keywords
Outcomes Research, Follow-Up, Patient-Reported Outcomes (PRO), Quality Assurance, Work-Related Medical Rehabilitation (WMR)
Dr. Rüdiger Nübling
GfQG – Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen GbR
Wendtstr. 1
76185 Karlsruhe
nuebling@gfqg.de
www.gfqg.de
Jessica Henn
GfQG – Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen GbR
Wendtstr. 1
76185 Karlsruhe
henn@gfqg.de
www.gfqg.de
Dr. Udo Kaiser
GfQG – Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen GbR
Wendtstr. 1
76185 Karlsruhe
kaiser@gfqg.de
www.gfqg.de
Dr. Rainer Kaluscha
Dipl.-Inform.
Institut für rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm
Am Kurpark 1
8422 Bad Buchau
+49 7582-800 5102
rainer.kaluscha@ifr-ulm.de
Dr. Jürgen Schmidt
GfQG – Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen GbR
Wendtstr. 1
76185 Karlsruhe
schmidt@gfqg.de
www.gfqg.de
Prof. Dr. Edwin Toepler
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Sozialpolitik und Soziale Sicherung
Zum Steimelsberg 7
53773 Hennef
+49 2241/865-166
edwin.toepler@h-brs.de
Die Umsetzung von MBOR-Konzepten in der Rehaklinik: Ein Praxisbericht über Hürden und Lösungsansätze in der Rehabilitation der Rehaklinik Überruh der Rehazentren Baden-Württemberg gGmbH
Dieter Beh, Thomas Bösch, Joachim Kneile, Susanne Lorenz, Constanze Schaal & Andrea Untermarzoner
Zusammenfassung
Leben lernen mit der Erkrankung und/oder Behinderung, mit dem Ziel, dauerhaft am Erwerbsleben teilhaben zu können, ist der Grundsatz jeder Rehabilitationsmaßnahme. MBOR ist die konsequente Ausrichtung der Rehabilitation an dieser selbstverständlichen Forderung. Die Erhaltung der Beschäftigungs- und Erwerbsfähigkeit ist zentraler Präventions- und Rehabilitationsauftrag der Träger der DRV. Eine ausreichende Zahl an Studien belegt, dass Rehabilitanden, die an einem MBOR-Programm teilgenommen haben, eine deutlich bessere Prognose für die erfolgreiche Wiedereingliederung in ihre berufliche Tätigkeit aufweisen. Bei bedrohter oder bereits verminderter Erwerbsfähigkeit ist MBOR eine wirksame Hilfe. Die Umsetzung des Anforderungsprofils MBOR der DRV ist in der praktischen klinischen Arbeit eine spannende Aufgabe, ein herausfordernder, klinikspezifischer Anpassungs- und Entwicklungsprozess. Der Artikel ist ein Werkstattbericht über die langjährigen Erfahrungen der Rehaklinik Überruh und individuelle Lösungen. Er zeigt, dass die dafür notwendigen zusätzlichen Zeit- und Personalaufwendungen im Rahmen der medizinischen Rehabilitation auf Dauer finanziell bedarfsgerecht ausgestaltet werden müssen.
Schlüsselwörter
MBOR, Würzburger Screening, Einschätzung des Leistungsvermögens, LTA, indikative Gruppen, Potentialanalyse, Berufscoach, BBPL
The implementation of MBOR concepts in the rehabilitation clinic: A practical report on obstacles and possible solutions in the rehabilitation at the Rehabilitation Clinic Überruh of the Rehazentren Baden-Württemberg gGmbH
Abstract
Learning to live with an illness and/or disability with the goal of being able to permanently participate in working life is the principle of every rehabilitation measure. Vocational rehabilitation (VR) is the consistent orientation of rehabilitation to this natural demand. Preserving the ability to be employed and earn a living is a central prevention and rehabilitation commitment of the DRV’s supporting organisations. A sufficient number of studies prove that rehabilitation patients who take part in a VR programme have a significantly better prognosis for a successful vocational re-integration. Where the ability to work is at risk or is already reduced, VR is an effective aid. The implementation of the DRV’s VR requirement profile is an exciting task in practical clinic work, a challenging, clinic-specific adaptation and development process. The article is a workshop report on the many years of experience in the Überruh Rehabilitation Clinic and individual solutions. It shows that the additional time and personnel expenditures which are required within the framework of medical rehabilitation must, in the long-term, be financially supported accordingly.
Keywords
Vocational Rehabilitation, Work-Related Medical Rehabilitation (WMR), Würzburg screening, assessment of performance capacity, LTA, indicative groups, potential analysis, vocational coach, BBPL
Dr. Dieter Beh
Rehaklinik Überruh
Überruh 1
Bolsternang
88316 Isny im Allgäu
Tel. 07562 75-0
Fax 07562 75-400
info@rehaklinik-ueberruh.de
www.rehaklinik-ueberruh.de
Dr. Thomas Bösch
Rehaklinik Überruh
Überruh 1
Bolsternang
88316 Isny im Allgäu
Tel. 07562 75-0
Fax 07562 75-400
info@rehaklinik-ueberruh.de
www.rehaklinik-ueberruh.de
Joachim Kneile
Rehaklinik Überruh
Überruh 1
Bolsternang
88316 Isny im Allgäu
Tel. 07562 75-0
Fax 07562 75-400
info@rehaklinik-ueberruh.de
www.rehaklinik-ueberruh.de
Susanne Lorenz
Evangelische Heimstiftung
Stephanuswerk Isny
Bildungszentrum
Maierhöfener Straße 56
88316 Isny im Allgäu
Tel.: 07562 74 -1700
Fax: 07562 74 -1203
bildungszentrum.stephanuswerk@ev-heimstiftung.de
www.bildung-isny.de
Dr. Constanze Schaal
Rehazentren Baden-Württemberg gGmbH
Zentrale Stuttgart
Geschäftsführerin
Andrea Untermarzoner
Rehaklinik Überruh
Überruh 1
Bolsternang
88316 Isny im Allgäu
Tel. 07562 75-0
Fax 07562 75-400
info@rehaklinik-ueberruh.de
www.rehaklinik-ueberruh.de
Arbeits- und berufsbezogene Angebote der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation im Spiegel des Einrichtungskonzepts und der Visitationen
Ulrike Worringen, Christiane Niehues & Marion Kalwa
Zusammenfassung
Die Rentenversicherungsträger sind gehalten, in ihren eigenen und den Vertragseinrichtungen auch spezifische berufsbezogene Angebote für Versicherte mit besonderen beruflichen Problemlagen (BBPL) in der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation (MBOR Stufe B) zu implementieren. In den Konzepten der Reha-Einrichtungen sind entsprechend der trägerübergreifenden Orientierungsgliederung der gesetzlichen Rentenversicherung (RV) diese arbeits- und berufsbezogenen Angebote der medizinischen Rehabilitation darzustellen. Alle medizinischen Konzepte von Reha-Einrichtungen sollen mitsamt den spezifischen berufsbezogenen Angeboten RV-weit einem einheitlichen Bewertungssystem unterzogen werden. Das von den RV-Trägern derzeit getestete gemeinsame Konzeptbewertungssystem ist noch zu evaluieren. Bei den Visitationen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) werden in strukturierter Form auch das arbeitsbezogene Konzept, die apparative und bauliche sowie personelle Ausstattung hinsichtlich arbeitsbezogener Anforderungen und die Organisation der arbeitsbezogenen Angebote bewertet. Zudem wird bei den Visitationen im Rehabilitandengespräch auch die Zufriedenheit mit dem arbeitsbezogenen Angebot der Rehabilitationseinrichtung erfragt. Die deskriptive Auswertung dieser Angaben in Dokumentationsbögen von insgesamt 545 Visitationen aus somatischen und psychosomatischen Rehabilitationseinrichtungen aus den Jahren 2013 bis 2017 zeigt einen moderaten Umsetzungsgrad der beruflichen Orientierung in der medizinischen Rehabilitation auf. Die orthopädischen Rehabilitationsabteilungen waren in der Gesamtschau für diesen Zeitraum in der Umsetzung berufsbezogener Anforderungen weiter fortgeschritten als die psychosomatischen und übrigen somatischen Rehabilitationsabteilungen. Es wird empfohlen, die arbeitsbezogenen Bewertungskriterien im Visitationsverfahren dem aktualisierten MBOR-Anforderungsprofil anzupassen.
Schlüsselwörter
Arbeits- und berufsbezogene Angebote, medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation, Orientierungsgliederung des Konzepts, Visitation, MBOR-Anforderungsprofil
Work and Professional Offers in the Work-Related Medical Rehabilitation in the Mirror of Rehabilitation Facilities Concepts and Clinical Auditing Procedure
Abstract
Pension insurance institutions are required to implement specific work and professional offers for insured persons with special occupational problems in work-related medical rehabilitation (MBOR level B) in their own and contracting institutions. In the concepts of the rehabilitation facilities, these work and professional offers of medical rehabilitation are to be presented in accordance with the cross-carrier orientation structure of the pension insurance. All medical concepts of rehabilitation facilities, together with the specific occupational services, are to be subjected to a uniform evaluation system throughout the pension insurance. The common concept evaluation system, currently being tested by the pension insurance carriers, has yet to be evaluated. The work-related concept, the apparatus and structural equipment with regard to work-related requirements and the organization of work-related offers are also assessed in a structured manner during the audits of the German Pension Insurance. In addition, satisfaction with the work-related offer of the rehabilitation institution is requested at the audits in the rehabilitation interview. The descriptive evaluation of these data in documentation sheets from a total of 545 audits from somatic and psychosomatic rehabilitation institutions from 2013 to 2017 shows a moderate degree of implementation of vocational orientation in medical rehabilitation. The orthopaedic rehabilitation departments were more advanced in the overall view for this period of time in the implementation of occupational requirements than the psychosomatic and other somatic rehabilitation departments. The data analysis shows the need to adapt the work-related evaluation criteria in the clinical auditing procedure to the updated MBOR requirements profile.
Keywords
Work-related and professional offers, work-related medical rehabilitation, orientation structure of the concept, clinical auditing procedure, MBOR requirements profile.
Dr. med. Marion Kalwa
Deutsche Rentenversicherung Bund
Abteilung Rehabilitation
Postanschrift: 10704 Berlin
Dr. med. Christiane Niehues
Deutsche Rentenversicherung Bund
Abteilung Rehabilitation
Postanschrift: 10704 Berlin
Dr. Ulrike Worringen
Deutsche Rentenversicherung Bund
Abteilung Rehabilitation
Postanschrift: 10704 Berlin
dr.ulrike.worringen@drv-bund.de
MBOR-Check-up: modulare Bewertungsmethoden zur Standortbestimmung und Weiterentwicklung von MBOR-Konzepten in Reha-Kliniken
Udo Kaiser, Rüdiger Nübling, Jürgen Schmidt & Wolfgang Bürger
Kurzfassung
Arbeit ist häufig verknüpft mit Identität, sozialem Status, Struktur und festen Abläufen, Sozialkontakten, Erfüllung von Rollenerwartungen und nicht zuletzt mit Einkommen. Arbeit hat für die meisten Menschen eine wichtige Bedeutung, um im Rahmen ihrer Möglichkeiten an Arbeit und Gesellschaft teilzuhaben.
Die medizinische Rehabilitation der Rentenversicherung hat zum Ziel, dass Versicherte mit – vor allem chronischen – Erkrankungen wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren oder in einen anderen Beruf einsteigen können. Sie soll eine „Beeinträchtigung der Erwerbsfähigkeit“ beseitigen beziehungsweise das „vorzeitige Ausscheiden aus dem Erwerbsleben“ verhindern oder hinausschieben.
Bei der zukünftigen Entwicklung der Rehabilitation wird die Erhaltung der Erwerbsfähigkeit und somit auch die medizinisch-berufliche Rehabilitation (MBOR) allein aus Gründen der demographischen Entwicklung eine immer wichtigere Rolle spielen. In zahlreichen Studien konnte für die orthopädische, mit Einschränkungen auch die psychosomatische und kardiologische Rehabilitation nachgewiesen werden, dass MBOR im Vergleich zur herkömmlichen medizinischen Rehabilitation die Wahrscheinlichkeit der stabilen beruflichen Teilhabe mittel- und langfristig steigern kann. MBOR ist jedoch nur dann effektiv, wenn eine frühzeitige und valide Identifikation der Zielgruppe, die durchgängige erwerbsbezogene Orientierung und die individuell notwendige „MBOR-Dosis“ sichergestellt werden. Daneben kristallisierte sich die wahrgenommene berufliche Schwerpunktsetzung in der Rehabilitationsmaßnahme durch die Rehabilitanden als entscheidender Moderator für den Erfolg arbeitsbezogener Strategien heraus.
Der MBOR-Umsetzungsgrad wurde zunehmend in die externe Qualitätssicherung der DRV integriert, was die Kliniken vor die Aufgabe stellt, ihr MBOR-Konzept kontinuierlich zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Das MBOR-Anforderungsprofil ist im Rahmen der externen Qualitätssicherung Bewertungsgrundlage für MBOR-Konzepte und deren Umsetzung in den Kliniken.
In den unterschiedlichen Phasen der Entwicklung und Implementierung von MBOR-Konzepten fehlen den Kliniken häufig Anhaltspunkte, in welchem Ausmaß sie diese Anforderungen bereits erfüllen bzw. inwieweit sie die Konzepte klinikintern anpassen müssen. Daher ist es für die Kliniken hilfreich, wenn sie ihr MBOR-Konzept einer Stärken- und Schwächenanalyse (MBOR-Check-up) unterziehen, welche eine individuelle, passgenaue und zeitnahe Analyse des Umsetzungsgrads der MBOR-Angebote (MBOR-Reifegrad) aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Interessensgruppen liefert.
Der modulare MBOR-Check-up ist ein indikationsübergreifendes und verfahrensunabhängiges Angebot für Kliniken, die MBOR-Angebote neu in das Konzept aufnehmen bzw. sich neu in Richtung einer MBOR-Anerkennung entwickeln wollen, als auch für Einrichtungen, die bereits Angebote auf MBOR-Stufe B-C vorhalten.
Hiermit lassen sich aus unterschiedlicher Perspektive Kennzahlen ableiten, die als Basis für eine kontinuierliche Verbesserung der MBOR-Ausrichtung im Sinne eines PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) genutzt werden und gleichfalls auch im Verlauf den Umsetzungsgrad messen können. Dies kann mit den Instrumenten des internen Qualitätsmanagements (Rehabilitandenbefragung, Projekte, Qualitätszirkel, Audits, Managementreview) oder auch mit externer Unterstützung erfolgen. Neben einer verbesserten „MBOR-Qualität“ ermöglicht der MBOR-Check-up Klinikvergleiche, schafft Anreize zur Verbesserung und ermöglicht klinikübergreifende Lernprozesse („Lernen von den Besten“). Hiermit kann vermieden werden, dass lediglich isolierte erwerbsbezogene Therapiebausteine ergänzend zur „Standard-Reha“ implementiert werden, die häufig am Bedarf vorbeigehen und gleichfalls hohe Investitionen verursachen. Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass eine aus der Nutzerperspektive hohe MBOR-Umsetzung zentrale und für die Belegungssteuerung relevante Parameter der externen Qualitätssicherung positiv beeinflussen, was für die Kliniken ein zusätzlicher Anreiz für eine gute MBOR-Umsetzung sein sollte.
Schlüsselwörter
Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR), MBOR-Check-up, Return to Work, Benchmarking, Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement, Requamo
WMR-check-up: modular assessment methods for the evaluation of determination and further development of WMR concepts in Rehabilitation Clinics
Abstract
Work is often linked to identity, social status, structure and fixed procedures, social contacts, fulfillment of role expectations and, last but not least, income. For most people, work has an important meaning in order to participate in work and society within the scope of their possibilities.
The medical rehabilitation of the pension insurance aims to enable insured persons with – especially chronic – illnesses to return to their jobs or to start another profession. It is intended to eliminate an “impairment of earning capacity” or to prevent or postpone “premature retirement”.
In the future development of rehabilitation, the maintenance of earning capacity and thus also Work-Related Medical Rehabilitation (WMR) will play an increasingly important role for reasons of demographic development alone. Numerous studies have shown that WMR can increase the probability of stable occupational participation in orthopaedic, and with some limitations, psychosomatic and cardiological rehabilitation in the medium and long term compared to conventional medical rehabilitation. However, WMR is only effective if early and valid identification of the target group, consistent job-related orientation and the individually necessary “WMR dose” are ensured. In addition, the perceived occupational focus of the rehabilitation measure by the rehabilitants has crystallised as a decisive moderator for the success of work-related strategies.
The degree of WMR implementation was increasingly integrated into the external quality assurance of the DRV, which confronts the clinics with the task of continuously reviewing and developing their WMR concept. Within the framework of external quality assurance, the WMR requirement profile is the evaluation basis for WMR concepts and their implementation in the clinics.
In the various phases of the development and implementation of WMR concepts, clinics often lack indications of the extent to which they already meet these requirements or the extent to which they need to adapt the concepts within the clinic. It is therefore helpful for clinics to subject their WMR concept to an analysis of strengths and weaknesses (WMR check-up), which provides clinics with an individual, tailored and timely analysis of the degree of implementation of the MBOR offers (WMR maturity level) from the perspective of different interest groups.
The modular WMR check-up is a cross-indication and process-independent service for clinics that want to include WMR offers in their concept or develop towards MBOR recognition, as well as for institutions that already offer WMR levels B-C.
This allows key figures to be derived from different perspectives, which can be used as a basis for a continuous improvement of the WMR orientation in the sense of a PDCA cycle (Plan-Do-Check-Act) and can also measure the degree of implementation in the course of the process. This can be done with the instructors of internal quality management (rehabilitation survey, projects, quality circles, audits, management review) or with external support. In addition to improved “ WMR quality”, the MBOR check-up enables clinic comparisons, creates incentives for improvement and facilitates cross-clinic learning processes (“learning from the best”). In this way, it can be avoided that only isolated, acquisition-related therapy modules are implemented in addition to “standard rehabilitation”, which often miss the need and also cause high investments. Various studies point out that a high WMR implementation from the user’s perspective also positively influences central parameters of external quality assurance that are relevant for occupancy control, which should be an additional incentive for clinics to implement a good WMR.
Keywords
Work-Related Medical Rehabilitation (WMR), WMR-Check-up, Return to Work, Benchmarking, Quality Assurance, Quality Management, Requamo
Dr. Udo Kaiser
GfQG – Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen GbR
Wendtstr. 1
76185 Karlsruhe
kaiser@gfqg.de
www.gfqg.de
Dr. Rüdiger Nübling
GfQG – Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen GbR
Wendtstr. 1
76185 Karlsruhe
nuebling@gfqg.de
www.gfqg.de
Dr. Jürgen Schmidt
GfQG – Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen GbR
Wendtstr. 1
76185 Karlsruhe
schmidt@gfqg.de
www.gfqg.de
Dr. phil. Wolfgang Bürger
fbg Karlsruhe, forschung & beratung im gesundheitswesen
Moltkestraße 25
76133 Karlsruhe
Tel.: 0721 6254725, Fax: 0721 2039095
fbgbuerger@online.de
Zurück in die Erwerbsfähigkeit: Die Rehabilitation für Job, Erwerbsfähigkeit und Teilhabe
Martin Skoumal & Beate Heiß
Kurzfassung
Der folgende Beitrag befasst sich mit dem Thema Rehabilitation in Österreich, aus Sicht der Pensionsversicherungsanstalt.
Unter Rehabilitation versteht man Maßnahmen mit dem Ziel, Menschen mit chronischen Erkrankungen oder nach Operationen möglichst dauerhaft wieder ins berufliche und gesellschaftliche Leben zu integrieren. Die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) hat gemäß des Allgemeinen Sozialversicherungsgesetzes (ASVG) in Österreich den gesetzlichen Auftrag zur Rehabilitation, vor allem mit ihren 17 eigenen Einrichtungen, die eine wichtige Stütze der medizinischen Versorgung in Österreich darstellen. Privat geführte Rehabilitationseinrichtungen haben darüber hinaus Verträge mit der PVA, um ausreichend Rehabilitationsplätze in Österreich gewährleisten zu können.
Ziel der PVA ist, möglichst frühzeitig nach einem Akutereignis, aber auch bei chronischen Erkrankungen gezielte, teilhabeorientierte Rehabilitationsmaßnahmen zu beginnen. Dies scheitert leider oftmals am Unwissen über die Möglichkeit einer Rehabilitation auf Seiten der PatientInnen, aber auch am Unwissen der behandelnden ÄrztInnen und Krankenanstalten. Trotz aller Bemühungen, Informationen und Aufklärungsarbeit werden nach Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Operationen nicht immer Rehabilitationsanträge gestellt. Damit wird den zum Teil schwer betroffenen PatientInnen eine wirksame und wichtige Maßnahme zum Erhalt ihrer Teilhabe am Leben vorenthalten. In den öffentlichen gesundheitspolitischen Diskussionen wird viel über die Akutkrankenhäuser, die Pflege, die neue Österreichische Gesundheitskasse und über die Rolle des Arbeitsmarkservice (AMS) im Zusammenhang mit Gesundheit gesprochen. Die Rehabilitation kommt in dieser Diskussion jedoch kaum vor. Dass personalisierte, gezielte und frühzeitige Rehabilitation den Weg vom Akutkrankenhaus in eine Pflegeeinrichtung bzw. in eine Arbeitslosigkeit nach einer Erkrankung verhindern kann, wird kaum thematisiert.
Schlüsselwörter
Teilhabe-orientierte Rehabilitation, Erwerbsfähigkeit, besondere berufliche Problemlagen
Restoring employability: Rehabilitation for employment, earning capacity and participation
Abstract
This article deals with rehabilitation in Austria, from the perspective of the Pension Insurance Institution. Rehabilitation has the aim of reintegrating people with chronic illnesses or after surgeries as permanently as possible into professional and social life.
According to the General Social Insurance Act (ASVG), the Pension Insurance Institution (PVA) has the legal mandate for rehabilitation in Austria, especially with its 17 own facilities, which are an important pillar of medical care in Austria. Privately run rehabilitation facilities also have contracts with the PVA in order to be able to guarantee sufficient rehabilitation places in Austria.
The aim of the PVA is to start targeted, participation-oriented rehabilitation measures as early as possible after an acute event, but also in the case of chronic illnesses. Unfortunately, this often fails due to the patients’ lack of knowledge about the possibility of rehabilitation, but also due to the lack of knowledge of the treating doctors and hospitals. Despite all efforts, information and educational work, applications for rehabilitation are not always submitted after heart attacks, strokes or surgeries. This means that the patients, some of whom are severely affected, are deprived of an effective and important measure to maintain their participation in life. In public health policy discussions, much is said about acute hospitals, nursing care, the new Austrian Health Insurance Fund and the role of the Public Employment Service (AMS) in connection with health. Rehabilitation, however, hardly features in this discussion. The fact that personalised, targeted and early rehabilitation can prevent the path from an acute hospital to a care facility, or to unemployment after an illness, is hardly addressed.
Keywords
Participation-orientated rehabilitation, employability, specific professional problem situation
Dr. Martin Skoumal
Chefarzt der Pensionsversicherungsanstalt
Pensionsversicherungsanstalt
Friedrich-Hillegeist-Straße 1
A-1021 Wien
martin.skoumal@pv.at
Mag.a Beate Heiß
Leiterin des Bereiches Pflege- und Rehabilitationsmanagement
Pensionsversicherungsanstalt
Friedrich-Hillegeist-Straße 1
A-1021 Wien
beate.heiss@pv.at
Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation
33. Jahrgang · 2020 · Heft 4 (112)
Pabst, 2020
ISSN 0933-842X
Preis: 14,- €