Verläuft der Alltag gleichförmig und ist dadurch vorhersehbar, scheint Planung überflüssig; bewährte, routinemäßige Handlungsschemata bestimmen das Geschehen. Das Planungsausmaß ist meist am größten, wenn die Umwelten dynamisch, aber einigermaßen vorhersagbar sind. Mit diesem Befund bestätigt Güss die Annahme von Hans Thomä: "Je abwechslungsreicher der Alltag erlebt wird, umso mehr Zukunftspläne werden geäußert und umso mehr greifen sie über ein Jahr hinaus."
In einem interkulturellen Vergleich beobachtete Güss unerwartete und unterschiedliche Entscheidungs- und Planungsweisen: Inder ergeben sich entgegen ihrem Klischee nicht fatalistisch in die Ereignisse, sondern planen genauso aktiv wie US-Amerikaner, Brasilianer und Filipinos. Nur die Deutschen planen mehr und treffen mehr Entscheidungen als die anderen.
Inder oder Filipinos möchten am liebsten im Konsens mit ihrer Umgebung planen, Deutsche und Nordamerikaner orientieren sich eher an eigenen Zielen.