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Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation

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2024-3 (127)

Inhaltsverzeichnis

 

Editorial
Arbeitsorientierung in Prävention und Rehabilitation – Neue Entwicklungen

Beate Muschalla & Sonja Breitenstein
Abstract

 

Mental Health in der Volkswagen AG Deutschland
Jenny Kersten, Silke Strunk, Lotta Winter & Lars Nachbar
Abstract

 

Handlungsfelder der psychischen Gesundheit an der Technischen Universität Braunschweig
Lilly Paulin Werk, Ina von Zelewski, Anke Formaniak & Beate Muschalla
Abstract

 

Experimentelle Untersuchung zur Auswirkung sozialer Ausgrenzung auf den Glauben an eine gerechte Welt
Helena Grove
Abstract

 

Weisheitstraining im nicht-klinischen Setting am Beispiel der Reflexion einer Trennungserfahrung
Anke Sondhof & David Christner
Abstract

 

Eine latente Profilanalyse zur Validierung explorierter Problemlagen in der orthopädischen Rehabilitation
Miriam Markus & Matthias Bethge
Abstract

 

„Wo bin ich & wo will ich hin?“ – Ein Gruppentherapieprogramm zur Klärung von Lebenszielen psychosomatisch erkrankter Jugendlicher: Konzept-Entwicklung und Pilotstudie
Carolin Ulrike Göhre, Sophia Hillert, Silke Naab, Andreas Hillert & Janusz Surzykiewicz
Abstract

 

Berufliche Rehabilitation als Chance - Ein praktischer Leitfaden zu Möglichkeiten und Grenzen von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA)
Thomas Trinks
Abstract

 


Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation, 2024.37:183
DOI: https://doi.org/10.2440/008-0025

Arbeitsorientierung in Prävention und Rehabilitation – Neue Entwicklungen
Beate Muschalla & Sonja Breitenstein


 

Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation, 2024.37:184-190
DOI: https://doi.org/10.2440/008-0026

 

Mental Health in der Volkswagen AG Deutschland
Jenny Kersten, Silke Strunk, Lotta Winter & Lars Nachbar


Psychologische Dienste, Gesundheitswesen, Volkswagen AG

 

Zusammenfassung 
Die moderne Arbeitswelt befindet sich in einem rasanten Umbruch und schafft neue Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung. Die Bedeutsamkeit der psychischen Gesundheit der Beschäftigten in Unternehmen steigt zunehmend an. Von Unternehmen wird erwartet, dafür Sorge zu tragen, dass ihre Beschäftigten langfristig gesund und leistungsfähig bleiben. Im betrieblichen Kontext ist daher die Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen obligatorisch und gilt nicht zuletzt als Schlüsselgröße im Wettbewerb um die besten Fachkräfte. Die Volkswagen AG hat im betrieblichen Gesundheitswesen gezielt psychologische Dienste basierend auf einem markenübergreifend gültigen Positionspapier zum Erhalt, zur Förderung und Wiederherstellung der psychischen Gesundheit implementiert. Der Psychologische Dienst setzt mit seinen vielfältigen Handlungsfeldern die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden in den Fokus. Anhand von konkreten Beispielen wird im vorliegenden Artikel exemplarisch gezeigt, wie die betriebspsychologische Arbeit ausgestaltet sein kann und welche umfassenden Einsatzgebiete der Psychologische Dienst bei Volkswagen innehat. Dazu zählen insbesondere Maßnahmen zur Gestaltung gesunder Arbeitsbedingungen, die Verbesserung der Gesundheitskompetenz und nicht zuletzt die individuelle psychologische Beratung der Beschäftigten.

Schlüsselwörter: Psychologischer Dienst, Volkswagen AG, Beratung, Prävention, betriebliche Gesundheitsförderung, Gesundheitskompetenz, mentale Gesundheit, Arbeitsgestaltung, psychische Belastung, betriebliches Gesundheitswesen, mental health, Betriebspsychologie

 

Mental Health in the Volkswagen AG Germany

Abstract 
The modern workplace is undergoing rapid change and creates new challenges in health care delivery. The significance of mental health of the employees in companies is increasing constantly. Therefore, companies are expected to ensure that their employees remain healthy and productive in the long term. In the operational context, the design of a health-promoting working environment is mandatory and is considered as a key factor in the competition of skilled workers. Volkswagen AG has implemented psychological services in the internal Volkswagen health care department, based on a cross-brand positioning paper concerning the preservation, promotion and restoration of mental health. The psychological service with its diverse fields of action puts the focus on the mental health of the employees. Using concrete examples, this article shows how industrial psychology work can be designed and which wide areas of application the psychological service at Volkswagen involves. These include in particular measures for designing healthy working conditions, the improvement of health literacy and the individual psychological counseling of the employees. 

Keywords: psychological support, Volkswagen AG, consultation, prevention, workplace health promotion, health-competency, mental health, workplace design, psychological stress, occupational health care, organizational psychology

 

Korrespondierende Autorin:
M. Sc. Jenny Kersten
Psychologische Psychotherapeutin (VT)
Volkswagen Aktiengesellschaft 
Gesundheitswesen
Psychologischer Dienst 
Brieffach 013/3594-0
38112 Braunschweig
jenny.kersten@volkswagen.de

 


Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation, 2024.37:191-196
DOI: https://doi.org/10.2440/008-0027

 

Handlungsfelder der psychischen Gesundheit an der Technischen Universität Braunschweig
Lilly Paulin Werk*, Ina von Zelewski*, Anke Formaniak & Beate Muschalla


Technische Universität Braunschweig
* geteilte Erstautorenschaft


Zusammenfassung 
Die psychische Gesundheit von Arbeitnehmern rückt aufgrund wachsender Anforderungen unserer Arbeitswelt und steigender Arbeitsunfähigkeitszeiten immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit, und auch von Betrieben. Die Technische Universität Braunschweig hat sich dem Ziel einer gesunden Hochschule angenommen und möchte durch verschiedene betriebliche Strukturen und Handlungsfelder des Betrieblichen Gesundheitsmanagements die psychische Gesundheit der Mitarbeiter nachhaltig stärken. Alle diagnostischen, beratenden, oder trainierenden Maßnahmen erfolgen mit Fokus auf den individuellen Person-Job-Fit, um die Arbeitsfähigkeit zu stärken. Im Rahmen von Begleitevaluationen werden positive erwünschte, sowie negative unerwünschte Wirkungen erfasst. Es wird die Nullhypothese verfolgt, dass Reden über psychische Gesundheit nicht (nur) mit günstigen Effekten einhergehen muss, sondern auch Nebenwirkungen haben kann. Anhand von Fallbeispielen können die im hier vorliegenden Beitrag beschriebenen Handlungsfelder als Inspiration für Wissenschaftler und Praktiker dienen, um den Herausforderungen unserer zukünftigen Arbeitswelt zu begegnen.

Schlüsselwörter: Betriebliches Gesundheitsmanagement, Psychische Gesundheit, Person-Job-Fit, Bedarfsgerechte Maßnahmen

 

Fields of action in mental health at the Technische Universität Braunschweig

Abstract 
Mental health at work is in focus in public and in companies, due to growing psycho-social work demands and increasing periods of incapacity to work. As a large company, Technische Universität Braunschweig follows the aim of healthy university which includes strengthening mental health of its employees by company structures and corporate health management activities. This paper described practice examples on diagnostics and case management, and team- or individual interventions, which all follow the aim to support the person-job-fit and thus work ability.

Keywords: Corporate Health Management; mental health; person-job fit; needs-based interventions 

 

Korrespondierende Autorin:
Dr. Ina von Zelewski
TU Braunschweig
Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
Bültenweg 88
38106 Braunschweig
i.zelewski@tu-braunschweig.de


 

Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation, 2024.37:198-210
DOI: https://doi.org/10.2440/008-0028

 

Experimentelle Untersuchung zur Auswirkung sozialer Ausgrenzung auf den Glauben an eine gerechte Welt
Helena Grove 


Technische Universität, Psychotherapie und Diagnostik

Zusammenfassung 
Laut der Just World Theorie (Lerner & Simmons, 1966) hat das Ausmaß, in dem ein Individuum an eine gerechte Welt glaubt, starken Einfluss darauf, wie das Individuum auf Ungerechtigkeit reagiert. Dieser Glaube nimmt daher einen großen Stellenwert im Alltag ein und ist mit einigen adaptiven Funktionen verbunden. Unklar ist, inwieweit und durch welche Faktoren sich die Ausprägung des Glaubens an eine gerechte Welt (BJW) beeinflussen lässt. Um dem nachzugehen, wurde mit 117 Proband*innen (74% weiblich, M = 27,3 Jahre alt) ein Experiment mit Messwiederholung durchgeführt, in dem die Auswirkung von sozialer Ausgrenzung in einem virtuellen Ballwurf-Spiel (Cyberball; Williams et al., 2000a) auf den BJW (Allgemeine Gerechte-Welt-Skala; Dalbert et al., 1987) untersucht wurde. Es wurde angenommen, dass der BJW bei ausgegrenzten Teilnehmenden sinkt, während er bei inkludierten Teilnehmenden konstant bleibt. Es wurde außerdem die Affektlage nach der Ausgrenzung untersucht. Ein Fisher-Pitman-Randomisierungstest zeigte keine signifikanten BJW-Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen (p = ,442). Dennoch berichteten die ausgegrenzten Teilnehmenden signifikant mehr negative Affekte (p = ,012) nach dem Spiel, was auf das Gelingen der Manipulation hinweist. Die Tatsache, dass wider Erwarten sowohl bei ausgegrenzten (d = 0,57) als auch bei inkludierten Teilnehmenden (d = 0,6) ein signifikanter Anstieg des BJW beobachtet wurde, lässt die Hypothese erwachsen, dass in Konfrontation mit der zeitgleich beginnenden Covid-19-Pandemie eine Zunahme des BJW als Bewältigungs-Mechanismus für die Gesamtlebenssituation diente. Insgesamt verdeutlicht die uneindeutige Ergebnislage die Relevanz weiterer experimenteller Untersuchungen von Stabilität und Einflussfaktoren auf den BJW.

Schlüsselwörter: Just World Theorie, Glaube an eine gerechte Welt, soziale Ausgrenzung, Cyberball

 

Experiment on Effects of Social Exclusion on the General Belief in a Just World

Abstract 
Following the just world theory (Lerner & Simmons, 1966) the extent to which an individual believes in a just world has a strong impact on how the individual reacts to injustice. That´s why this belief is particularly important for everyday life and is connected with several adaptive functions. It remains uncertain in how far and by which factors the belief in a just world (BJW) is influenced. We conducted a repeated-measure-experiment with 117 participants (74% female, M = 27.3 years old) to investigate the influence of social exclusion in a virtual ball-tossing game (Cyberball; Williams, Cheung, & Choi, 2000a) on the BJW (Allgemeine Gerechte-Welt-Skala; Dalbert, Montada, & Schmitt, 1987). We hypothesized that the BJW of excluded participants declines while it remains constant among the included participants. The affective state was assessed after the exclusion. A Fisher-Pitman-Randomization-Test did not show significant BJW-differences between the groups (p = .442). Nevertheless, the excluded participants reported significantly more negative affects (p = .012) what indicates that the manipulation succeeded. The fact that the excluded participants (d = 0.57) as well as the included ones (d = 0.6) showed a significant increase of BJW suggests that confronted with the covid-19 pandemic an increase of BJW might have served as a coping mechanism. Overall, the ambiguous results highlight the relevance of further experimental investigations of stability and influencing factors of the BJW.

Keywords: Just World Theory, Belief in a just World, social exclusion, cyberball

 

Korrespondierende Autorin:
M.Sc. Helena Grove
Technische Universität, Psychotherapie und Diagnostik
In Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin (VT) an der Medizinischen Hochschule Hannover
h.grove@gmx.net


 

Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation, 2024.37:211-218
DOI: https://doi.org/10.2440/008-0029

 

Weisheitstraining im nicht-klinischen Setting am Beispiel der Reflexion einer Trennungserfahrung
Anke Sondhof & David Christner 


Technische Universität Braunschweig, Psychotherapie und Diagnostik 

Zusammenfassung 
Eine kritische Lebenssituation kann Stress verursachen, die Gesundheit belasten und die soziale Interaktionsfähigkeit negativ beeinflussen. Weisheit und Weisheitskompetenzen werden altersunabhängig durch Reflexion und Lernprozesse erworben und fördern die Bewältigung von kritischen Lebensereignissen. Der Fallbericht eines jungen Erwachsenen mit einer Trennungserfahrung stellt ein Weisheitstraining vor, das auf einem verhaltenstherapeutischen Weisheitskonzept aufbaut. In sechs Terminen wurden Situationen, die den Teilnehmer persönlich betrafen, explizit mit Blick auf die Weisheitskompetenzen Fakten- und Problemlösewissen, kognitiver und emotionaler Perspektivwechsel, Selbstdistanz, emotionale Serenität und Humor sowie Nachhaltigkeit betrachtet. Im Training wurde mit Situationsanalysen, Visualisierung, Hypothesenbildung, sich-in-eine-andere-Person-hineinversetzen, Kosten-Nutzen-Analysen und Lernen durch Vergleiche gearbeitet. Eine Selbstreflexion stellt das Weisheitstraining aus der Perspektive des Teilnehmers dar.  

Schlüsselwörter: Weisheit, Weisheitstraining, Intervention, Krisenbewältigung

 

Experiment on Effects of Social Exclusion on the General Belief in a Just World

Abstract 
A critical life situation can cause stress, put a strain on health and have a negative impact on the ability to interact socially. Wisdom and wisdom skills are acquired regardless of age through reflection and learning processes and promote coping with critical life events. The case report of a young adult with a separation experience presents a wisdom training course based on a behavioral therapy wisdom concept. In six sessions, situations that affected the participant personally were explicitly examined with regard to the wisdom competencies of factual and problem-solving knowledge, cognitive and emotional change of perspective, self-distance, emotional serenity and humor, and sustainability. The wisdom training involved situation analyses, visualization, hypothesis formation, putting oneself in another person's shoes, cost-benefit analyses and learning by comparison. A self-reflection presents the wisdom training from the participant's perspective.   

Keywords: wisdom, wisdom training, intervention, life coping

 

Korrespondierende Autorin:
M.Sc. Anke Sondhof 
Technische Universität Braunschweig 
Institut für Psychologie 
Humboldtstraße 33 
38106 Braunschweig 
kontakt@anke-sondhof.de

 


Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation, 2024.37:219-229
DOI: https://doi.org/10.2440/008-0030

 

Eine latente Profilanalyse zur Validierung explorierter Problemlagen in der orthopädischen Rehabilitation 
Miriam Markus & Matthias Bethge


Universität zu Lübeck, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie 

Zusammenfassung 
Neben der herkömmlichen medizinischen Rehabilitation gibt es in der Orthopädie zwei weitere Rehabilitationsprogramme für Rehabilitanden, die zusätzlich zu den medizinischen Funktionsbeeinträchtigungen deutlich erhöhte berufliche Teilhaberisiken (medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation) oder eine psychische Komorbidität (verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation) aufweisen. Ziel der Studie war es, anhand einer latenten Profilanalyse zu untersuchen, welche Problemlagen Rehabilitanden mit chronischen Rückenschmerzen in der orthopädischen Rehabilitation aufweisen und deren Häufigkeit zu bestimmen. 
2.942 Rehabilitanden wurden nach listenweisem Fallausschluss in die Analysen eingeschlossen. Die drei gefundenen Problemlagen (gering belastet, mäßig belastet und stark belastet) zeigten eine Abstufung der Schwere der Gesamtsymptomatik hinsichtlich psychischer Beschwerden, privater/beruflicher Belastungen, Schmerz und besonderer beruflicher Problemlagen. Die Prävalenz der drei Problemlagen betrug 68,6 % (gering belastet), 23,1 % (mäßig belastet) und 8,3 % (stark belastet). 
Da es Überschneidungen zwischen den Zielgruppen der unterschiedlichen rehabilitativen Versorgungsangebote in der Orthopädie gibt, bleiben differenzierte einzelfallbezogene diagnostische und therapeutische Maßnahmen innerhalb der Rehabilitationseinrichtung für eine bedarfsgerechte Versorgung elementar.  

Schlüsselwörter: verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation, medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation, Orthopädie, chronische Rückenschmerzen, latente Profilanalyse

 

A Latent Profile Analysis for the Validation of Explored Problem Situations in Orthopedic Rehabilitation

Abstract 
Besides conventional medical rehabilitation, there are two other rehabilitation programs in orthopedics for patients who have a significantly risk of restricted work participation (work-related medical rehabilitation) or a mental comorbidity (behavioral medical rehabilitation) in addition to their medical functional impairments. The aim of our study was to use a latent profile analysis to examine which problem patterns patients with chronic back pain present in orthopedic rehabilitation and to determine their frequency. 
2,942 patients were included in the analyses after listwise exclusion of cases. The three identified problem patterns (low strain, moderate strain and high strain) showed a grading of the severity of the overall symptoms with regard to mental symptoms, private/work strain, pain and distinctive work-related problems. The prevalence of the three problem patterns was 68.6% (low strain), 23.1% (moderate strain) and 8.3% (high strain).
Since there is overlap between the intended patient populations of the different rehabilitation programs in orthopedics, individual diagnostic and therapeutic measures within the rehabilitation center remain essential to provide care that meets the needs of the patient.

Keywords: behavioral medical rehabilitation, work-related medical rehabilitation, chronic back pain, latent profile analysis

 

Korrespondierende Autorin:
M.Sc. Miriam Markus
Universität zu Lübeck, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
Ratzeburger Allee 160
23562 Lübeck
miriam.markus@uksh.de


 

Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation, 2024.37:230-239
DOI: https://doi.org/10.2440/008-0031

 

„Wo bin ich & wo will ich hin?“ –  Ein Gruppentherapieprogramm zur Klärung von Lebenszielen psychosomatisch erkrankter Jugendlicher: Konzept-Entwicklung und Pilotstudie
Carolin Ulrike Göhre, Sophia Hillert, Silke Naab, Andreas Hillert & Janusz Surzykiewicz


Schön-Klinik Roseneck 

Zusammenfassung 
Viele Jugendliche haben aktuell keine konkreten und verbindlichen Vorstellungen von ihrer privaten und beruflichen Zukunft jenseits des Erreichens eines Schulabschlusses. Dies wird durch die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen („Postmoderne“) begünstigt. Psychosomatisch erkrankte Jugendliche zeigen im Rahmen stationärer Behandlung einen günstigeren Verlauf, wenn diese eine über die „Patientenidentität“ hinausgehende Perspektive haben. Aus diesem Grund wurde ein kognitiv-verhaltenstherapeutisch fundiertes, auf 6 Doppelstunden angelegtes Gruppenschulungsmanual zur beruflichen Orientierung von jugendlichen Patient/-innen, die sich aufgrund psychosomatischer Erkrankungen (Essstörungen, Depressionen, Angststörungen, soziale Phobie) in stationärer Behandlung befinden, entwickelt. Es werden die Ergebnisse der diesbezüglichen Pilotstudie vorgestellt, die zeigen, dass die Jugendlichen großes Interesse am Programm haben, u.a. mit der direkten Thematisierung von Krankheitsgewinn gut umgehen und motiviert werden können, sich offensiver mit der individuellen Zukunftsperspektive zu beschäftigen.  

Schlüsselwörter: Jugendliche, psychische Erkrankungen, Orientierungslosigkeit, Klärung von Perspektiven, Gruppentherapieprogramm

 

„Where am I & where do I want to go?” - A Group Therapy Program to Clarify the Life Goals of Psychosomatically Ill Adolescents: Concept Development and Pilot Study

Abstract 
Many adolescents currently have no concrete and binding ideas about their private and professional future beyond the attainment of a school degree. This is favored by current social developments ("postmodernism"). Psychosomatically ill adolescents show a more favorable course in the context of inpatient treatment if they have a perspective that goes beyond the "patient identity". 
For this reason, a cognitive-behavioral therapy-based, 6 double-hour group training manual was developed for the professional orientation of young patients who are in inpatient treatment due to psychosomatic illnesses (eating disorders, depression, anxiety disorders, social phobia). The results of a pilot study are presented, which show that the young people are very interested in the program, that they deal well with the direct discussion of gain from illness and that they can be motivated to deal more aggressively with their individual future prospects.

Keywords: Adolescents, mental illnesses, disorientation, clarification of perspectives, group therapy program

 

Korrespondierende Autorin:
Carolin Ulrike Göhre 
Schön-Klinik Roseneck
Am Roseneck 6
83209 Prien am Chiemsee
cgoehre@schoen-klinik.de


 

Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation, 2024.37:240-245
DOI: https://doi.org/10.2440/008-0032

 

Berufliche Rehabilitation als Chance - Ein praktischer Leitfaden zu Möglichkeiten und Grenzen von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA)
Thomas Trinks


Abteilung Prävention und Rehabilitation 
Deutsche Rentenversicherung Bund 


Zusammenfassung 
Ziel von Rehabilitationsleistungen der Rentenversicherung ist die Sicherung der Erwerbsfähigkeit und die möglichst dauerhafte Wiedereingliederung ins Erwerbsleben, um das vorzeitige Ausscheiden und damit verbundene vorzeitige Rentenzahlungen zu vermeiden (§ 9 SGB VI). Gestaltet sich die Rückkehr ins Berufsleben (RTW- Return To Work) allein mit Leistungen zur medizinischen Rehabilitation aufgrund von persönlichen und/ oder beruflichen Problemlagen bzw. aufgrund besonderer Art und Schwere der Erkrankung oder Behinderung als schwierig, kommen Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (Berufliche Rehabilitation) in Betracht, um Patienten passgenau und vielfältig zu unterstützen. Der nachfolgende Artikel soll einen Überblick über die Chancen und Grenzen von LTA, insbesondere im Kontext psychosomatischer Rehabilitation, geben und eine bessere Verzahnung medizinischer und nachfolgender beruflicher Rehabilitationsmaßnahmen ermöglichen.
Es wird vorsorglich darauf hingewiesen, dass LTA durch verschiedene Rehabilitationsträger erbracht werden. Der Autor fokussiert sich im folgenden Beitrag auf die Leistungserbringung durch die Rentenversicherung. Selbst hier gibt es in der organisatorischen Ausgestaltung Unterschiede durch die Erbringung durch 16 Träger der gesetzlichen Rentenversicherung.

Schlüsselwörter: Berufliche Rehabilitation, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, Return To Work, Reha-Beratung, Betriebliches Eingliederungsmanagement, Umschulung, Technische Arbeitshilfen

 

Professional Rehabilitation as a Chance – a Practical Guideline on Opportunities and Limitations of Employment Participation Benefits 

Abstract 
The aim of rehabilitation services provided by the pension insurance system is to ensure the person's ability to work and to reintegrate them into working life as permanently as possible, in order to avoid early retirement (§ 9 SGB VI). If the return to work (RTW) is difficult with medical rehabilitation treatments alone, due to occupational problems, or due to the special nature and severity of the illness or disability, services for participation in working life (occupational rehabilitation, “Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben” LTA) can be considered in order to provide patients with tailored and varied work-directed support. The following article provides an overview of the opportunities and limitations of LTA, particularly in the context of patients with chronic mental disorders.

Keywords: professional rehabilitation, employment participation benefits, return to work, rehabilitation counselling, company integration management, retraining, technical work aids

 

Korrespondierender Autor:
Thomas Trinks
Abt. Prävention und Rehabilitation
Deutsche Rentenversicherung Bund
thomas.trinks@drv-bund.de


 

Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation
37. Jahrgang • 2024 • Heft 3 (127)
Pabst, 2024
ISSN 0933-842X
 

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