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Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation

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2021-3

Selbstkonzept und sportliche Aktivität von Kindern mit geistiger Behinderung
Thierry Schluchter, Michael Eckhart, Siegfried Nagel und Stefan Valkanover
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The social relationships of students with intellectual disabilities in inclusive classrooms
Ariana Garrote and Elisabeth Moser Opitz
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Förderbedarf gleich Ausgrenzung? – Ein systematischer Forschungsreview zur sozialen Dimension schulischer Inklusion in der Primarstufe in Deutschland
Traugott Böttinger
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Zusammenhänge von Annahmen über ADHS mit günstigen und ungünstigen Erwartungen: Eine explorative Studie mit angehenden sonderpädagogischen Lehrkräften
Timo Hennig, Klaus Michael Reininger, Marie-Luise Schütt, Jörg Doll und Gabi Ricken
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Elterliche Schulwahlmotive und der Besuch einer Förderschule oder einer allgemeinen Schule bei Kindern mit und Kindern ohne Zuwanderungshintergrund
Jenny Kölm und Cornelia Gresch
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Selbstkonzept und sportliche Aktivität von Kindern mit geistiger Behinderung
Thierry Schluchter, Michael Eckharta, Siegfried Nagel und Stefan Valkanover


Zusammenfassung
Sport kann für Menschen mit Behinderungen sowohl positive als auch negative Wirkungen haben, was besonders deutlich wird, wenn auf das Selbstkonzept fokussiert wird. Die wenigen hierzu vorliegenden Forschungsergebnisse sind zum Teil widersprüchlich. So ist unklar, ob das Selbstkonzept von Menschen mit geistiger Behinderung (GB) mit bewährten Verfahren gemessen werden kann und welche Ausprägung es hat. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit diesem Forschungsdesiderat und konzentriert sich auf den Zusammenhang zwischen sportlichen Freizeitaktivitäten und dem sportbezogenen Fähigkeitsselbstkonzept sowie auf dessen Bedeutung für das generelle Selbstkonzept. Die Ergebnisse des schweizerischen Nationalfondsprojekts Soziale Partizipation von Kindern mit einer geistigen Behinderung im integrativen Schul- und Vereinssport (SoPariS) zeigen, dass die angepassten Fragebogenskalen in der Lage sind, das Selbstkonzept von Kindern mit GB reliabel zu messen. Sie zeigen zudem, dass die befragten Kinder mit GB über ein höheres generelles Selbstkonzept und ein tieferes sportbezogenes Fähigkeitsselbstkonzept verfügen und dass sie sportlich weniger aktiv sind als Kinder ohne GB. Die Ergebnisse weisen zudem auf Zusammenhänge zwischen sportlichen Freizeitaktivitäten und dem Selbstkonzept hin.

Schlüsselwörter: Geistige Behinderung, Sportliche Aktivität, Selbstkonzept, Integration

 

Self-concept and Sports Activity of Children with Intellectual Disabilities

Abstract
Sport can have both positive and negative effects for people with disabilities, which is particularly evident when focusing on self-concept. The few research findings available on this are partly contradictory. It is unclear whether the self-concept of people with intellectual disabilities (ID) can be measured using established methods and what its expression is. This paper addresses this research desideratum and focuses on the relationship between sport-related leisure activities and sport-related ability self-concept and its importance on the general self-concept. The results of the Swiss National Science Foundation Project Social Participation of Children with Intellectual Disabilities in Inclusive Physical Education and Sport Clubs (SoPariS) show that the adapted questionnaire scales can reliably measure the self-concept of children with ID. They also show that the surveyed children with ID have a higher general self-concept and a lower sport-related ability self-concept than children without ID and that they are less active in sports. The results also indicate connections between sporting leisure activities and the self-concept.

Keywords: intellectual disability, sports activity, self-concept, integration


Thierry Schluchter
Institut für Heilpädagogik
Pädagogische Hochschule Bern
Fabrikstraße 8, CH-3012 Bern
thierry.schluchter@phbern.ch


 


The social relationships of students with intellectual disabilities in inclusive classrooms
Ariana Garrote and Elisabeth Moser Opitz


Abstract
Social relationships with peers are very important for the development of all children. However, studies show that learners with special educational needs have greater difficulties in forming social relationships with peers than their classmates. However, research data and findings for children with intellectual disabilities (ID) are sparse. The present study investigates the social relationships of 7- to 8-year-old children with ID (n = 35) in inclusive classrooms (first to third year) over the course of one school year. Compared to a sample of matched same-sex classmates without ID with similar social skills (n = 35), the children with ID were less frequently named as playmates and had fewer reciprocal relationships at the end of the school year. There were no differences between children with and without ID in terms of nominations given, reciprocal relationships at the beginning of the school year and stable relationships. The results thus indicate that children with ID and without ID with comparable social skills had a similar number of stable relationships. However, children with ID formed fewer reciprocal relationships than their peers with similar social skills. Both children with IB and children without ID maintained stable reciprocal relationships mostly with same-sex peers (n = 26) who had significantly higher social skills. These findings provide important evidence for the development of strategies to promote social interactions and relationships in inclusive classrooms.

Keywords:intellectual disabilities, inclusion, social relationships, friendship stability

 


Die sozialen Beziehungen von Schülern mit geistigen Behinderungen in integrativen Klassen

Zusammenfassung
Soziale Beziehungen mit Gleichaltrigen sind für die Entwicklung von allen Kindern sehr bedeutsam. Studien zeigen jedoch auf, dass Lernende mit sonderpädagogischem Förderbedarf größere Schwierigkeiten haben soziale Beziehungen mit Gleichaltrigen einzugehen als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Bezüglich von Kindern mit einer intellektuellen Beeinträchtigung (IB) ist die Befundlage allerdings dünn. Die vorliegende Studie untersucht die sozialen Beziehungen von 7- bis 8-jährigen Kindern mit IB (n = 35) in inklusiven Klassen (erstes bis drittes Schuljahr) über ein Schuljahr hinweg. Verglichen mit einer Stichprobe von gepaarten gleichgeschlechtlichen Mitschülerinnen und Mitschüler ohne IB mit ähnlichen sozialen Fähigkeiten (n = 35) wurden die Kinder mit IB weniger häufig als Spielkameradinnen und Spielkameraden genannt und hatten am Ende des Schuljahres weniger reziproke Beziehungen. Bezüglich der abgegebenen Nominationen, der reziproken Beziehungen zu Beginn des Schuljahres und bezüglich stabiler Beziehungen zeigten sich jedoch keine Unterschiede zwischen Kindern mit und ohne IB. Die Ergebnisse weisen somit darauf hin, dass Kinder mit IB und ohne IB mit vergleichbaren sozialen Fähigkeiten über ähnlich viele stabile Beziehungen verfügen. Kinder mit IB bauten aber weniger reziproke Beziehungen auf als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler mit ähnlichen sozialen Fähigkeiten. Sowohl Kinder mit IB als auch Kinder ohne IB pflegten stabile reziproke Beziehungen mehrheitlich mit gleichgeschlechtlichen Gleichaltrigen (n = 26), die deutlich höhere soziale Fähigkeiten besaßen. Diese Ergebnisse liefern wichtige Hinweise für die Entwicklung von Strategien zur Förderung von sozialen Interaktionen und Beziehungen in inklusiven Klassen.

Schlagwörter: Intellektuelle Beeinträchtigung, Inklusion, soziale Beziehungen, Freundschaftsstabilität


Ariana Garrote
Zentrum Lernen und Sozialisation
Pädagogische Hochschule
Fachhochschule Nordwestschweiz
Bahnhofstrasse 6
CH-5210 Windisch
ariana.garrote@fhnw.ch

 


 


Förderbedarf gleich Ausgrenzung? – Ein systematischer Forschungsreview zur sozialen Dimension schulischer Inklusion in der Primarstufe in Deutschland
Traugott Böttinger


Zusammenfassung
Die soziale Dimension der Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SFB) im Gemeinsamen Unterricht ist für ein ganzheitliches Inklusionsverständnis
grundlegend. Dieser Forschungsreview analysiert ausgehend von einer Datenbankrecherche 40 Studien, die sich mit der genannten Thematik in Grundschulen in Deutschland beschäftigen. Zum einen wird der Frage nachgegangen, welche Begrifflichkeiten genutzt und wie diese definiert werden. Zum anderen wird herausgearbeitet, ob ein erhöhtes Risiko sozialer Ausgrenzung vorliegt. Die Ergebnisse zeigen erstens, dass keine einheitliche thematische Begriffsverwendung vorliegt. Zweitens ergibt sich kein eindeutiges Forschungsbild, auch wenn die Mehrheit der Studien ein Ausgrenzungsrisiko feststellt. Da die Resultate auch von den verwendeten Forschungsmethoden abhängen, werden diese diskutiert.

Schlüsselwörter: soziale Partizipation; soziale Ausgrenzung; Gemeinsamer Unterricht; systematischer Review; sonderpädagogischer Förderbedarf

 


Special educational needs equal social exclusion? - A systematic review regarding inclusion and it’s social dimension in primary schools in Germany

Abstract
The social dimension concerning the inclusion of pupils with special educational needs (SEN) in school is an important part of an entire understanding of inclusion. This article is a review of educational research studies related to the social dimension of inclusion in primary schools in Germany. By the use of a literature analysis with different electronic databases, 40 publications are selected to answer two different questions. The first question asks, how different terms and definitions are used in the literature. Secondly the review tries to answer, if pupils with SEN face a higher risk of social exclusion. The results show an inconsistent use of definitions and concepts. Furthermore, the current state of research draws no consistent image either, though most of the studies find pupils with SEN to be more likely excluded by their classmates. The review also discusses the fact, that the differing results depend on the research methods used in the studies.

Keywords: social participation; social exclusion; inclusive education; systematic review; special educational needs


Jun.-Prof. Dr. Traugott Böttinger
Pädagogische Hochschule Schwäbisch
Gmünd
Oberbettringer Straße 200
D-73525 Schwäbisch Gmünd
traugott.boettinger@ph-gmuend.de


 


Zusammenhänge von Annahmen über ADHS mit günstigen und ungünstigen Erwartungen: Eine explorative Studie mit angehenden sonderpädagogischen Lehrkräften
Timo Hennig, Klaus Michael Reininger, Marie-Luise Schütt, Jörg Doll und Gabi Ricken

Zusammenfassung
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine häufig diagnostizierte Störung, mit der Lehrkräfte aller Schulformen konfrontiert werden. Wenig untersucht sind die Annahmen von angehenden und praktizierenden Lehrkräften über ADHS und ob diese mit ungünstigen Erwartungen zusammenhängen, die als negative selbsterfüllende Prophezeiungen wirken können. Anhand von Daten einer Online-Umfrage mit Studierenden der Sonderpädagogik (N = 197) werden Zusammenhänge von Annahmen über die Verteilung, Verursachung und Veränderbarkeit von ADHS mit affektiven Reaktionen auf ein betroffenes Kind sowie Erwartungen über dessen zukünftige Entwicklung regressionsanalytisch untersucht. Tendenziell zeigen sich Zusammenhänge zwischen der Annahme eines ADHSKontinuums (im Gegensatz zu einer distinkten Störung) mit einer günstigeren Sozialprognose, allerdings auch mit einer geringeren Bereitschaft einem Kind mit ADHS zu helfen. Psychosoziale Ursachenannahmen hängen mit einer pessimistischen Entwicklungserwartung zusammen, allerdings auch mit günstigen affektiven Reaktionen. Weiterhin zeigen sich Zusammenhänge biogenetischer Ursachenannahmen mit einer günstigen affektiven Reaktion, allerdings auch mit der Erwartung von größeren Lern-Leistungsproblemen. Die im Sinne eines Fixed Mindset untersuchte Annahme der Unveränderbarkeit von ADHS hängt weder mit affektiven Reaktionen noch mit Entwicklungserwartungen zusammen. Die Studienergebnisse deuten auf komplexe Zusammenhänge zwischen Annahmen über die Verteilung und Verursachung von ADHS sowohl mit günstigen als auch mit ungünstigen Reaktionen und Erwartungen hin, die weiter untersucht werden sollten. Insgesamt sind die festgestellten Zusammenhänge eher klein und fallen zum Teil erwartungswidrig aus, so dass weiterführende Studien notwendig sind. Die Ergebnisse stützen die Einschätzung, dass Aus- und Fortbildungen für (angehende) Lehrkräfte zum Thema ADHS differenziertes Wissen zur Störung und zum Umgang mit der Diagnose vermitteln sollten.

Schlüsselwörter: Hyperkinetische Störung, Verhaltensstörung, Stigmatisierung, Lehrerbildung, inklusive Schule

 

Associations of assumptions about ADHD with favorable and unfavorable expectations: An exploratory study with prospective special education teachers

Abstract
Attention-deficit/hyperactivity disorder (ADHD) is a frequently diagnosed disorder teachers of all types of schools are confronted with. Little research has been conducted on prospective and practicing teachers’ assumptions about ADHD and whether these are related to unfavorable expectations that can act as negative self-fulfilling prophecies. Using data from an online survey with special education students (N = 197), we analyzed associations between assumptions about the distribution, causation, and mutability of ADHD with affective reactions to a child diagnosed with ADHD as well as with expectations about its future development using regression analyses. The assumption of an ADHD continuum (as opposed to a distinct disorder) tended to be associated with a more favorable social prognosis but also with a lower willingness to help a child with ADHD. Moreover, biogenetic causal assumptions were associated with favorable affective reactions, but also with expectations of greater learning performance problems. Psychosocial causal assumptions were associated with pessimistic expectations of future development, but also with favorable affective reactions. The assumption of the immutability of ADHD, examined in terms of a fixed mindset, was not related to affective reactions or developmental expectations. The results indicate complex relationships between assumptions about the distribution and causation of ADHD with both favorable and unfavorable reactions and expectations that should be further investigated. Overall, the associations found were rather small and some turned out to be contrary to our expectations, so further studies are needed. The results corroborate the notion that (advanced) training for (prospective) teachers about ADHD should convey nuanced knowledge on the disorder and how to deal with the diagnosis.

Keywords: Hyperkinetic disorder, behavior disorder, stigmatization, teacher training, inclusive school


Dr. Timo Hennig
Universität Hamburg
Fakultät für Erziehungswissenschaft
Bogenallee 11
D-20144 Hamburg
timo.hennig@uni-hamburg.de


 


Elterliche Schulwahlmotive und der Besuch einer Förderschule oder einer allgemeinen Schule bei Kindern mit und Kindern ohne Zuwanderungshintergrund
Jenny Kölm und Cornelia Gresch


Zusammenfassung
Zwar sind Kinder mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt Lernen aus zugewanderten Familien an Förderschulen häufig überrepräsentiert, bei vergleichbaren schulischen Kompetenzen und Lernvoraussetzungen besuchen sie jedoch seltener eine Förderschule statt einer allgemeinen Schule als Kinder ohne Zuwanderungshintergrund. Zur Erklärung könnten Schulwahlmotive von Eltern beitragen, wenn sich diese zwischen den Schularten und zwischen Eltern mit und Eltern ohne Zuwanderungshintergrund unterscheiden. Der Beitrag untersucht daher, inwieweit sich die retrospektiv am Ende der vierten Klasse benannten Schulwahlmotive von Eltern, deren Kindern einen diagnostizierten sonderpädagogischen Förderbedarf Lernen aufweisen (N = 767), zwischen den Schularten und zwischen Eltern mit und Eltern ohne Zuwanderungshintergrund unterscheiden. Weiterhin wird geprüft, inwieweit unterschiedliche Schulwahlmotive der Eltern die Unterschiede in den Chancen eines Förderschulbesuchs von Kindern mit und Kindern ohne Zuwanderungshintergrund erklären können. Strukturgleichungsanalysen zeigen, dass sich die Schulwahlmotive nach Schulart und Zuwanderungshintergrund unterscheiden und dass sie den Zusammenhang zwischen einem Zuwanderungshintergrund und der besuchten Schulart vollständig mediieren.

Schlüsselwörter: Sonderpädagogischer Förderbedarf, Förderschwerpunkt Lernen, Zuwanderungsbezogene Disparitäten, Schulwahlmotive, Förderschule, Strukturgleichungsmodelle

 


Parental motives for school choice and attendance of a special school or a general school for children with and children without an immigrant background

Abstract
Children from immigrant families are often overrepresented in special schools. But if they have comparable academic skills and learning conditions, they are less likely to attend a special school in the area of learning than children without an immigrant background. A possible explanation could lie in parents’ motives for school choice, if they differ between school types and between parents with and parents without an immigrant background. Based on data from parents of fourth-graders diagnosed with special educational needs in the area of learning at special schools and general schools (N = 767), the present study examines differences in retrospectively reported motives for school choice between the two types of schooling and between parents with and parents without an immigrant background. Furthermore, we investigated to what extent different motives for school choice explain the differences in special school attendance rates of children with and children without an immigrant background. Structural equation analyses show that the motives for
school choice differ according to the type of schooling and an immigrant background and also mediate the relationship between an immigrant background and type of schooling.

Keywords: Special educational needs, Learning support, Immigration-related disparities, School choice motives, Special schools, Structural equation modeling


Jenny Kölm
Institut zur Qualitätsentwicklung im
Bildungswesen
Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6
D-10099 Berlin
jenny.koelm@iqb.hu-berlin.de

 



Empirische Sonderpädagogik
13. Jahrgang · 2021  · Heft 3

Pabst, 2021
ISSN 1869-4845
Preis: 15,- €

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