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Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation

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2011-1 (88)

Psychische Störungen bei Migrantinnen und Möglichkeiten der Behandlung
M. Vogelgesang
Kurzfassung

Vergleichsstudie über 10 Jahre stationäre psychosomatische Rehabilitation bei türkischstämmigen Patienten: Eine prospektive Studie
J. I. Kizilhan, G. Haag, J. Bengel
Kurzfassung

Die Rolle der therapeutischen Beziehung bei der Behandlung türkischer Schmerzpatienten
J. I. Kizilhan, G. Haag
Kurzfassung

Verhaltenstherapie bei Migranten islamisch-familienorientierter Gesellschaften
J. I. Kizilhan
Kurzfassung

Posttraumatisches Belastungssyndrom nach Genitalverstümmelung bei kurdischen Mädchen im Nordirak
J. I. Kizilhan
Kurzfassung

Wahnstörung: Wahn, Magie, Kultur türkischer Patienten
J. I. Kizilhan
Kurzfassung


Separata

Evaluation ganztägig ambulanter psychosomatischer Rehabilitation - Ergebnisse einer Pilotstudie bei Patienten mit psychischen Störungen
E. Huse, H. Bailer, N. Grulke
Kurzfassung

Horizont Salzwedel: Ambulante Eingliederungshilfe mit ambulanten Gruppenmaßnahmen für Menschen mit seelischer Behinderung. Bericht über die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung
N. Nowack, J. Heymann, R. Oberste-Ufer, W. Schulz
Kurzfassung

Motivation zur körperlichen Aktivität, Ängste und Depressivität im Rehabilitations-verlauf kardiologischer Patienten und Vorhersage des Reha-Erfolges
R. Bönisch, M. Stemmler, F.-J. Bremer, W. Schweidtmann, W. Ohnesorge, F. A. Muthny
Kurzfassung

Training emotionaler Regulationskompetenz
H. Znoj, S. Abegglen
Kurzfassung

 


Psychische Störungen bei Migrantinnen und Möglichkeiten der Behandlung
Monika Vogelgesang

Kurzfassung
Soziokulturelle Besonderheiten der Kontextfaktoren prägen die Art der psychischen Reaktionsbildungen bei Patientinnen mit einem Migrationshintergrund und diese müssen bei psychotherapeutischen Bemühungen stets im Blickfeld der Behandlerinnen bleiben.
In einer systematischen Analyse werden diese Kontextfaktoren und deren Bedeutung für eine mögliche Psychotherapie dargelegt. Hierbei wird unter anderem Bezug genommen auf die Rolle des Patriarchats, die in manchen Kulturen religiös legitimierte Polygamie und auf die Bedeutung des Ansehens der Familie nach außen durch ehrenhaftes Verhalten aller Familienmitglieder "Seref".
Für psychotherapeutische Belange sind das Krankheitsverständnis, das Ausdrucksverhalten und eine damit einhergehende Somatisierung von besonderer Bedeutung. Die daraus resultierenden therapeutischen Implikationen werden abschließend beschrieben.

Schlüsselwörter: Migrantinnen, Stationäre Verhaltenstherapie, Soziokulturelle Kontextfaktoren


Dr. med. Monika Vogelgesang
AHG Klinik Münchwies
Zentrum für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Suchtmedizin
Turmstr. 50-58
D-66540 Neunkirchen-Münchwies
mvogelgesang@ahg.de

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Vergleichsstudie über 10 Jahre stationäre psychosomatische Rehabilitation bei türkischstämmigen Patienten: Eine prospektive Studie
Jan Ilhan Kizilhan, Gunter Haag, Jürgen Bengel

Kurzfassung
Ziel dieser Studie war zu prüfen, ob die stationäre psychosomatische Rehabilitation von türkischstämmigen Patienten im Rahmen eines integrativen türkischsprachig geführten Behandlungskonzeptes wirksam ist. In der Studie wurden über einen Zeitraum von zehn Jahren insgesamt 2089 türkischstämmige Patienten, 862 männliche und 1227 weibliche, im Durchschnitt 43,8 Tage lang stationär psychosomatisch behandelt. Erfasst wurden sowohl soziodemographische Daten als auch die Eingangs- und Ausgangstestung mit der Symptom-Checkliste (SCL-90-R). Die Mehrheit der Patienten klagte über psychosoziale Belastungen, Unzufriedenheit mit dem Arbeitsplatz und familiäre Konflikte. Sie verfügten
über eine niedrige Schuldbildung, hatten seit mehreren Jahren psychosomatische Beschwerden und nur 17,8 % hatte zuvor eine psychotherapeutische Behandlung erfahren. Von den 2089 Patienten berichteten 35,5 % bereits einen Rentenantrag gestellt zu haben. Die Mehrheit der Patienten (76,2%) wurde nach der Behandlung als leistungsfähig für 6 Stunden und mehr beurteilt. Eine signifikante Symptomverbesserung auf allen neun Skalen der SCL-90-R konnte verzeichnet werden.
Die häufigsten Krankheitsbilder waren Depressionen, Angststörungen und somatoforme Erkrankungen. Eine frühzeitige Behandlung mit einer ausreichenden Verständigungsmöglichkeit und Berücksichtigung der kulturellen Aspekte bezüglich Krankheitsverständnis und Krankheitsverarbeitung könnte der Chronifizierung der Krankheit und der Fixierung auf einen Rentenwunsch entgegenwirken und somit eine Verbesserung der Prognose bedeuten.

Schlüsselwörter: türkischstämmige Migranten, kultursensitive Psychotherapie, psychosomatische Rehabilitation


Prof. Dr. Jan Ilhan Kizilhan
Michael-Balint-Klinik
Herman-Volandstr. 10
D-78126 Königsfeld
kizilhan@psychologie.uni-freiburg.de

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Die Rolle der therapeutischen Beziehung bei der Behandlung türkischer Schmerzpatienten
Jan Ilhan Kizilhan, Gunter Haag

Kurzfassung
Patienten aus familienorientierten Gesellschaften haben ein anderes Verständnis von Schmerz und andere Heilungsvorstellungen, auch im Kontakt mit dem Behandler, als Patienten aus westlichen Gesellschaften. Die modernen multimodalen Therapieansätze berücksichtigen dies bisher nicht ausreichend. Das Schmerzerleben wird nicht auf einen Teil des Körpers beschränkt, sondern ganzheitlich körperbezogen gesehen. Der geringe Zugang zu psychischen Beschwerden führt häufig zu körperlichen Beschwerden. Der erkrankte Körper drückt die soziale, kollektive, ökonomische, migrationsgeschichtliche, psychische und kulturelle Befindlichkeit des Patienten aus. In der Behandlung und vor allem in der Therapeut-Patient-Beziehung ist hierfür notwendig zu verstehen, welche Bedeutung den empfundenen Schmerzen beim Gestalten und Erleben zwischenmenschlicher Beziehungen zukommt. Nicht nur Verständigungsschwierigkeiten, sondern auch unzureichende kulturspezifische Kenntnisse und Kompetenzen behindern, dass die Behandlung akzeptiert wird.

Schlüsselwörter: Schmerzen, Schmerzverständnis, Krankheitsverständnis, therapeutische Beziehung, Migranten


Prof. Dr. Jan Ilhan Kizilhan
Michael-Balint-Klinik
Herman-Volandstraße 10
D-78126 Königsfeld
kizilhan@psychologie.uni-freiburg.de

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Verhaltenstherapie bei Migranten islamisch-familienorientierter Gesellschaften
Jan Ilhan Kizilhan

Kurzfassung
Die moderne Psychotherapie und Psychiatrie sind von der westlichen Vorstellung von Psyche und Verhalten mit dem entsprechenden Verständnis von Krankheit und Gesundheit geprägt, was sich auch in allen herkömmlichen CBT-Programmen (Cognitive Behavioral Therapy, kognitive Verhaltenstherapie) widerspiegelt. Migranten aus familienorientierten Gesellschaften, die zunächst als Arbeitskräfte oder Flüchtlinge nach Europa kamen, stammen meist aus ländlichen Gegenden mit einer geringen Schuldbildung und einer starken Religionsgebundenheit. Eine Vorstellung, in der das Verhalten, die Emotionen und Kognitionen getrennt existieren und kontrolliert werden können, ist nicht immer vorhanden. Diese Menschen haben eine ganzheitliche Betrachtungsweise von Körper und Psyche. Verhaltensanalysen, Protokolle (Schmerz, Angst, PTSD etc.) können nicht bearbeitet werden, da viele von ihnen nicht schreiben und lesen können. Dennoch ist eine erfolgreiche Verhaltenstherapie mit einem kultursensitiven Verständnis und der Nutzung kulturspezifischer Ressourcen zur Bewältigung psychischer Erkrankungen möglich.

Schlüsselwörter: Verhaltenstherapie, Islam, Migranten, Psyche, Kultursensitivität


Prof. Dr. Jan Ilhan Kizilhan
Michael-Balint-Klinik
Herman-Volandstraße 10
D-78126 Königsfeld
kizilhan@psychologie.uni-freiburg.de

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Posttraumatisches Belastungssyndrom nach Genitalverstümmelung bei kurdischen Mädchen im Nordirak
Jan Ilhan Kizilhan

Kurzfassung
Hintergrund: Diese Pilotstudie untersucht psychische Auffälligkeiten junger Mädchen im Nordirak nach ihrer Genitalverstümmelung. Obwohl Fachleute davon ausgehen, dass beschnittene Mädchen für psychiatrische Krankheiten anfälliger sind als unbeschnittene, wurde bislang wenig geforscht, um diese Annahme zu stützen. Diese Studie ging davon aus, dass weibliche Genitalverstümmelung in Zusammenhang mit (einem erhöhten Aufkommen an) Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTSD) steht.
Methode: Wie sich weibliche Genitalverstümmelung auf die Psyche auswirkt, wurde im Nordirak bei 79 beschnittenen kurdischen Mädchen zwischen acht und vierzehn Jahren untersucht. Die Vergleichsgruppe setzte sich aus 30 unbeschnittenen Mädchen aus derselben Region und 39 unbeschnittenen Mädchen aus anderen Regionen des Irak zusammen. Um die Traumatisierung und mögliche andere psychische Krankheiten festzustellen, wurden ein psychologisches Interview und weitere Testinstrumente eingesetzt.
Ergebnisse: Die beschnittenen Mädchen litten signifikant höher an einer PTSD (44,3 Prozent), Depressionen (39,2 Prozent), Angststörungen (45,6 Prozent) und somatischen Störungen (36,7 Prozent) als Mädchen, die nicht beschnitten waren. Zwischen den beiden Kontrollgruppen konnten wir keine bemerkenswerten Unterschiede feststellen.
Schlussfolgerung: In der Gruppe der beschnittenen Mädchen lässt sich eine deutliche mentale Gesundheitsstörung diagnostizieren, das einen ersten Nachweis für schwerwiegende psychische Folgen der Genitalverstümmelung bei jugendlichen Mädchen liefert.

Schlüsselwörter: Weibliche Genitalverstümmelung (FGM), PTSD, psychische Beschwerden, Irak


Prof. Dr. Jan Ilhan Kizilhan
Michael-Balint-Klinik
Herman-Volandstraße 10
D-78126 Königsfeld
kizilhan@psychologie.uni-freiburg.de

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Wahnstörung: Wahn, Magie, Kultur türkischer Patienten
Jan Ilhan Kizilhan

Kurzfassung
Hintergrund: Menschen aus anderen Kulturen bringen ihre Werte und Normen mit entsprechenden Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit mit. Gerade Menschen aus ländlich-islamischen Gegenden in der Türkei verfügen über eine ein besonderes Krankheitsverständnis und eine spezifische Krankheitsverarbeitung, die bisher nicht ausreichend in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung Berücksichtigung gefunden haben.
Methode: Durch eine Fallkasuistik eines 46-jährigen türkischen Patienten mit einer anhaltenden Wahnstörung soll die Vorstellung von Magie und Wahn im Zusammenhang mit der Kultur und die daraus entstehenden Behandlungsschwierigkeiten vorgestellt werden.
Ergebnisse: Die Berücksichtigung von kulturellen Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit in der Behandlung von türkischen Patienten mit einer anhaltenden Wahnstörung führt zu besseren therapeutischen Ergebnissen.
Diskussion: Die medizinisch-psychotherapeutische Arbeit mit Patienten aus einem fremden Kulturkreis erfordert u.a. die Bereitschaft des Behandlers, sich mit neuen Beziehungs- und Erlebensmustern auseinanderzusetzen, um die interkulturelle Arbeit als Ressource nutzen zu können.

Schlüsselwörter: Magie, Wahn, Kultur türkischer Patienten, Krankheitsverständnis


Prof. Dr. Jan Ilhan Kizilhan
Michael-Balint-Klinik
Herman-Volandstraße 10
D-78126 Königsfeld
kizilhan@psychologie.uni-freiburg.de

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Evaluation ganztägig ambulanter psychosomatischer Rehabilitation - Ergebnisse einer Pilotstudie bei Patienten mit psychischen Störungen
Ellena Huse, Harald Bailer, Norbert Grulke

Kurzfassung
Die ganztägig ambulante Behandlungsform ist in der Psychosomatik seit über 10 Jahren als Alternative zur vollstationären Rehabilitationsbehandlung gut etabliert. In der vorliegenden naturalistischen Pilotstudie wurden die therapeutisch erzielten Effekte eines multidisziplinären, verhaltensmedizinisch orientierten Behandlungskonzeptes in der psychosomatischen Rehabilitation unter ganztägig ambulanten Rahmenbedingungen (N=51) untersucht. Es kamen verschiedene symptomorientierte, persönlichkeits- und leistungsorientierte Verfahren zu Beginn und am Ende der Therapie sowie in zwei Katamnesen (nach 6 und 12 Monaten) zum Einsatz. Die Behandlung zeigte in den Symptommaßen (Globalmaß GSI des Brief Symptom Inventory BSI, Beschwerdedruck des Gießener Beschwerdebogens GBB) folgende Effekte: Post d = 1,05 bzw. 0,75, erste und zweite Katamnese d = 0,37 bzw. 0,49 und d = 0,32 bzw. 0,48. Unter dem Kosten-Nutzen-Aspekt zeigt die Studie eine signifikante Reduktion von AU-Tagen im Jahr vor versus im Jahr nach der Behandlung und eine erhebliche Verringerung stationärer Behandlungsmaßnahmen (von 56% im Jahr vor auf 15% im Jahr nach der Behandlung). Bezogen auf die Symptomreduktion wurden mittlere bis hohe Effektstärken erzielt, vergleichbar mit Effekten aus vollstationärer psychosomatischer Rehabilitation. Ob die deutliche Verringerung stationärer Behandlungen und der AU-Tage im Katamnesezeitraum mit dem Effekt einer Kostenreduktion generalisiert werden kann, ist durch gesundheitsökonomische Studien zu klären.

Schlüsselwörter: Ganztägig ambulante/teilstationäre psychosomatische Rehabilitation, Evaluationsstudie, Gesundheitsökonomie, AU-Tage


Dr. Ellena Huse, Dipl.-Psych.
Pädagogische Hochschule Freiburg
Kunzenweg 21
D-79117 Freiburg
e.huse@ph-freiburg.de

Dr. Harald Bailer, Dipl.-Psych.
Luisenklinik Bad Dürrheim
Luisenstr. 56
D-78073 Bad Dürrheim
h.bailer@luisenklinik.de

Prof. Dr. Dr. Norbert Grulke,
Dipl.-Psych.
Luisenklinik Bad Dürrheim
Luisenstr. 56
D-78073 Bad Dürrheim
norbert.grulke@luisenklinik.de

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Horizont Salzwedel: Ambulante Eingliederungshilfe mit ambulanten Gruppenmaßnahmen für Menschen mit seelischer Behinderung. Bericht über die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung
Nicolas Nowack, Julia Heymann, Ralf Oberste-Ufer, Wolfgang Schulz

Kurzfassung
In dieser Studie wird die Wirksamkeit der Angebote und Maßnahmen des Projekts "Horizont" in Salzwedel überprüft. "Horizont" unterstützt seelisch Behinderte, die selbständig in der eigenen Wohnung leben, dabei jedoch auf alltagspraktische und andere soziotherapeutische Hilfen zur Lebensgestaltung angewiesen sind. Die Unterstützung besteht in aufsuchenden Hilfen und ambulanten Gruppenmaßnahmen. Die Untersuchungsstichprobe besteht aus 14 Klienten, die mittels psychologischer Tests (FLZ, BSI, B-L, Bf-S, GAF) untersucht wurden. Zehn dieser Klienten konnten zu vier Zeitpunkten untersucht werden. Zum letzten Zeitpunkt befanden sich die Klienten zwischen sechs Monaten und eineinhalb Jahre in Betreuung. Ergebnisse: 1. Kein Klient hat die Maßnahme abgebrochen. 2. Die Klienten sind mit den Leistungen des "Horizont"-Projekts zufrieden bis sehr zufrieden. 3. Die Lebenszufriedenheit liegt zum Katamnesezeitpunkt fast ausschließlich im durchschnittlichen Bereich. 4. Vier Klienten konnten in Beschäftigungsmaßnahmen vermittelt werden. 5. Bedeutsame Veränderungen zeigten sich vor allem in der psychopathologischen Symptomatik. Zum Zeitpunkt der Katamnese lagen fast alle Durchschnittswerte knapp im Normalbereich, vier der zehn Klienten wurden nicht mehr als "Fälle" klassifiziert. 6. Die Klienten klagen zum Katamnesezeitpunkt weniger über körperliche und psychische Beschwerden. Ihre Befindlichkeit und das globale Funktionsniveau haben sich tendenziell verbessert. Die Ergebnisse belegen den bisherigen Erfolg des "Horizont"-Projekts und rechtfertigen eine Fortsetzung der Finanzierung. Aufgrund der kleinen Stichprobe ist eine Generalisierbarkeit der Ergebnisse allerdings nicht möglich. Weitere Studien an größeren Stichproben und über längere Untersuchungszeiträume sind erforderlich. Insgesamt fehlt es an empirischen Untersuchungen, die Aufschluss über die Effektivität von ambulanter Eingliederungshilfe mit soziotherapeutischer Gruppenarbeit geben könnten.

Schlüsselwörter: Ambulant, Gruppentherapie, psychiatrisch, Eingliederungshilfe, Wirksamkeit


Dr. med. Nicolas Nowack
Zentrum für Soziale Psychiatrie Salzwedel
Hoyersburger Straße 60
D-29410 Sal

wedel
studien@dr-nowack-kliniken.de

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Motivation zur körperlichen Aktivität, Ängste und Depressivität im Rehabilitationsverlauf kardiologischer Patienten und Vorhersage des Reha-Erfolges
Rainer Bönisch, Mark Stemmler, Franz-Josef Bremer, Werner Schweidtmann, Willi Ohnesorge, Fritz A. Muthny

Kurzfassung
Motivation, Ängste und Depressivität gelten als wichtige Determinanten des Rehabilitationserfolges. Hauptziel der Untersuchung war daher die Erhebung von Verlaufsdaten für kardiologische Rehabilitanden und die Prognose des Reha-Erfolges.
273 vorwiegend koronarkranke Patienten beantworteten zum Beginn, zum Ende und 6 Monate nach einer stationären Reha-Maßnahme Fragen zur Leistungs-, sozialen, intrinsischen und gesundheitsbezogenen Motivation zur körperlichen Aktivität. Mittelwertsvergleiche der Messzeitpunkte ergaben signifikante und z. T. große Zuwächse für die Motivationsskalen und Selbstwirksamkeitserwartung im Reha-Verlauf. Allgemeine Angst und Depressivität sowie die bewegungsbezogene Angst nahmen zum Ende der Reha signifikant ab. Während diese Veränderungen für Selbstwirksamkeitserwartung, bewegungsbezogene Angst und allgemeine Angst und Depressivität bei der Nachbefragung weitgehend erhalten blieben, sank die Leistungs- und soziale Motivation wieder signifikant zur Katamnese hin ab. Während soziale Motivation bei der Katamnese auf das Ausgangsniveau vor der Akuterkrankung zurückfiel, blieben die Werte für Leistungs-, gesundheitsbezogene und intrinsische Motivation aber noch signifikant erhöht im Vergleich zum Ausgangsniveau vor der Akuterkrankung.
Leistungsmotivation und gesundheitsbezogene Motivation am Reha-Ende korrelierten signifikant mit dem aktuellen Gesundheitszustand bei der Katamnese. Körperliche Aktivität in der Katamnese korrelierte signifikant mit dem männlichen Geschlecht. In multivariaten Modellen konnte der aktuelle Gesundheitszustand bei der Katamnese mit Depressivität und gesundheitsbezogener Motivation am Reha-Ende signifikant vorhergesagt werden.
Für die kardiologische Rehabilitation bedeutet das, dass Fördermaßnahmen für die Reha-Phase III zu entwickeln sind, um die Motivation zur körperlichen Aktivität dauerhaft zu verbessern. Ferner kommt psychischen Prozessen bei der Vorhersage des Reha-Erfolges im Gegensatz zu medizinisch-funktionellen Parametern eine wichtige Bedeutung zu und sie sind deswegen in der Reha-Phase II besonders zu beachten.

Schlüsselwörter: Rehabilitation, Kardiologie, körperliche Aktivität, Motivation, Verlauf


Dipl.-Psych. Rainer Bönisch
Berolina Klinik
Bültestr. 21
D-32584 Löhne Lippstadt
r.boenisch@uglielje.de

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Training emotionaler Regulationskompetenz
Hansjörg Znoj, Sandra Abegglen

Kurzfassung
Eine gelungene Emotionsregulation erfordert einerseits, aufkommende emotionale Regungen nicht bis zur Unkenntlichkeit zu unterdrücken oder zu verändern. Anderseits ist es erforderlich, die Emotionen daran zu hindern, dass andere Handlungsintentionen oder Denkprozesse vollkommen von dieser Regung dominiert werden. Die Fähigkeit, die eigenen Emotionen regulieren zu können, wird nicht erst bei einer psychischen Störung wichtig, sondern begünstigt langfristig das Wohlbefinden und die Gesundheit. Im Rahmen von gezielten therapeutischen Interventionen oder Trainings lassen sich maladaptive Emotionsregulationen mindestens teilweise korrigieren. Eine gelungene Emotionsregulation zeichnet sich dadurch aus, dass trotz hoher emotionaler Belastung die kognitiven Fähigkeiten weitgehend funktionieren, ein Gefühl des Selbstwerts erhalten bleibt und die Beziehungen zu anderen Personen nicht beeinträchtigt werden.

Schlüsselwörter: Achtsamkeit, Emotionale Kompetenz, Entspannung, Expressives Schreiben, Kognitive Umbewertung, Konfrontation, Psychoedukation


Prof. Dr. Hansjörg Znoj
Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie
Universität Bern
Gesellschaftsstr. 49
CH-3012 Bern
hansjoerg.znoj@psy.unibe.ch

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