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Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation

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2010-2 (87)

Rehabilitanden-Management-Kategorien (RMK): Überblick zu den Ergebnissen aus der bisherigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit
K. Spyra, N. Ammelburg, S. Köhn
Kurzfassung


Separata

Therapieverläufe bei Patienten mit der Diagnose Pathologisches Glücksspiel im Vergleich zu Patienten mit depressiven Störungen und Anpassungsstörungen
J. Schwickerath, S. Recktenwald, W. Lutz
Kurzfassung

"Das ist mir aber nicht so wichtig!" - Divergenz von Arzt- und Patientenzielen in der stationären geriatrischen Rehabilitation
C. Donath, E. Gräßel
Kurzfassung

Effectiveness-Studie eines psychosomatischen Akutkrankenhauses - Patientenmerkmale, Behandlungserfolg und Zufriedenheit
B. Henneberg, J. Margraf, S. Wendler
Kurzfassung

Möglichkeiten und Wirksamkeit einer präventiven Familienmedizin in Deutschland
K. E. Bergmann, R. L. Bergmann, J. W. Dudenhausen
Kurzfassung

 


Rehabilitanden-Management-Kategorien (RMK): Überblick zu den Ergebnissen aus der bisherigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit
Karla Spyra, N. Ammelburg, S. Köhn

Kurzfassung
Bei den Rehabilitanden-Management-Kategorien (RMK) handelt es sich um ein bedarfs- und leistungsbezogenes Patientenklassifikationssystem für die Rehabilitation. Das Konzept wurde seit 1997 an der Charité - Universitätsmedizin Berlin erarbeitet. Bisher liegen Ergebnisse für die Rehabilitation von muskulo-skelettalen Erkrankungen (MSK) und für die Suchtrehabilitation, hier für Alkoholabhängige, vor. In dem Artikel wird ein zusammenfassender Überblick zu den methodischen Grundlagen sowie den bisher vorliegenden Ergebnissen für den Praxiseinsatz in beiden Indikationsgruppen gegeben. Im Mittelpunkt stehen dabei die beiden neu entwickelten indikationsspezifischen RMK-Assessments zur ICF-konformen Bedarfsmessung in Rehabilitationskliniken, ein Algorithmus für die PC-basierte Auswertung der Assessments zu Beginn der Rehabilitation sowie ein RMK-Bogen mit der benutzerfreundlichen Darstellung der patientenbezogenen Auswertungsergebnisse für das klinische Personal. Die Ergebnisse aus dem ersten Implementationstest zeigen, dass die Instrumente reliabel und praktikabel sind sowie in der Klinikpraxis als sinnvolle Erweiterung des diagnostischen Inventars empfunden werden. Die Ableitung von Behandlungsempfehlungen für die Bedarfsgruppen, als zweitem Bestandteil der RMK, bedarf noch weiterer Entwicklungsarbeiten sowie des Praxistests. Weiter wird über zwei indikationsspezifische Instrumente für das RMK-Screening berichtet, die auf Basis der klinikbezogenen Assessments entwickelt wurden. Sie sollen eine Vorabschätzung der Bedarfsgruppenzuordnung von Patienten im Reha-Antragsverfahren ermöglichen und perspektivisch die bisher verfügbaren Informationen für die Zuweisungssteuerung der Deutschen Rentenversicherung ergänzen. Die vorliegenden Ergebnisse zur Instrumentenentwicklung in den beiden Indikationsbereichen werden zurzeit durch eine Studie überprüft, die den kombinierten Einsatz von klinikbezogenem RMK-Assessment und Screening zum Gegenstand hat. Erst nach deren Abschluss kann die Passfähigkeit beider Instrumente endgültig beurteilt werden.

Schlüsselwörter: Patientenfallgruppen, muskulo-skelettale Erkrankungen, Alkoholabhängigkeit, Therapiesteuerung, Zuweisungssteuerung


Dr. Karla Spyra
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Lehrstuhl für Versorgungssystemforschung und
Grundlagen der Qualitätssicherung in der Rehabilitation
Luisenstraße 13 A
D-10117 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 - 450 517 125 092
Fax: +49 (0) 30 - 450 517 932
E-Mail:
karla.spyra@charite.de

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Therapieverläufe bei Patienten mit der Diagnose Pathologisches Glücksspiel im Vergleich zu Patienten mit depressiven Störungen und Anpassungsstörungen
Josef Schwickerath, Silke Recktenwald, Wolfgang Lutz

Kurzfassung
Die vorliegende Studie untersucht im Kontext der patientenorientierten Psychotherapieforschung Therapieverläufe bei Patienten mit der Diagnose des Pathologischen Glücksspiels im Vergleich zu Patienten mit depressiven Störungen und Anpassungsstörungen in stationärer Verhaltenstherapie. Es geht um die Frage, ob und inwieweit sich die Patienten hinsichtlich der Aufnahme, Entlassung und vor allem im Verlauf je nach primärer Behandlungsdiagnose unterscheiden. Weiterhin wird der Einfluss der Erwartung an die Therapie auf den Therapieverlauf und das -ergebnis untersucht. Es zeigt sich, dass alle Patienten sowohl hinsichtlich ihrer psychischen Gesamtbelastung als auch ihrer störungsspezifischen Symptomatik von der stationären Therapie profitieren. Die Erwartung an die Therapie charakterisiert die Ausgangsbelastung und beeinflusst den Therapieverlauf. Pathologische Glücksspieler zeigen zum Aufnahme- und Entlasszeitpunkt geringere psychopathologische Gesamtbelastungswerte als Patienten mit depressiven und Anpassungsstörungen. Gleichzeitig verbessern sich die Patienten mit Pathologischem Glücksspiel schneller und stärker. Zwischen Patienten mit Depressiver Episode, Rezidivierender Depressiver Störung und Anpassungsstörung bestehen hinsichtlich der Gesamtbelastung keine Unterschiede.
Die Befunde der Arbeit weisen auf eine wichtige Bedeutung der primären Behandlungsdiagnose für den Therapieverlauf hin und liefern einen Beitrag zu störungsspezifischen Implikationen der Patientenorientierten Psychotherapieforschung.

Schlüsselwörter: Patientenorientierte Psychotherapieforschung, Therapieverlaufserhebungen, Pathologisches Glücksspiel, Depressive Störungen, Anpassungsstörung


Dr. Josef Schwickerath
Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut
Silke Recktenwald
Dipl.-Psych.
AHG Klinik Berus
Orannastraße 55
D-66802 Überherrn-Berus
E-Mail:
jschwick@ahg.de

Prof. Dr. Wolfgang Lutz
Universität Trier
Universitätsring 15
D-54296 Trier
E-Mail:
wolfgang.lutz@uni-trier.de

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"Das ist mir aber nicht so wichtig!" - Divergenz von Arzt- und Patientenzielen in der stationären geriatrischen Rehabilitation
Carolin Donath, Elmar Gräßel

Kurzfassung
Hintergrund: In dieser Arbeit wurde untersucht, welche Behandlungserwartungen Patienten in der stationären geriatrischen Rehabilitation haben und wie im Vergleich dazu die behandelnden Ärzte die Behandlungserwartungen ihrer Patienten einschätzen. Es wurde auch analysiert, inwieweit ein Übereinstimmen zwischen ärztlichen und Patientenerwartungen das Rehabilitationsergebnis nach 6 Monaten beeinflusst. Methodik: Durchgeführt wurde die Studie in einer stationären Rehabilitationseinrichtung mit 74 Patienten, die u.a. mit dem FEZ (Fragebogen zu Erwartungen und Zielen von Rehabilitanden) untersucht wurden. Diese Patienten wurden 6 Monate nach Entlassung erneut hinsichtlich der Aufrechterhaltung des Rehabilitationserfolgs untersucht. Erhoben wurde dabei der kognitive Status, die Aktivitäten des täglichen Lebens, Mobilität/Gleichgewicht sowie die subjektive Einschätzung der Aufrechterhaltung des Rehabilitationserfolgs. Ergebnisse: Ärzte sehen die Steigerung der "körperlichen Fitness" als oberstes und wichtigstes Ziel für geriatrische Rehabilitationspatienten. Für Patienten ist dies auch wichtig - jedoch in gleichem Maße wie die Reduktion ihrer Beschwerden und ein positives Körpergefühl. Die Bewertung der Wichtigkeit der einzelnen Behandlungsziele unterscheidet sich bis auf die Skala "Aufbau sozialer Kontakte" signifikant zwischen Ärzten und Patienten. Bei mehr als der Hälfte der Stichprobe ist die Auswahl des wichtigsten Rehabilitationszieles zwischen Ärzten und Patienten unterschiedlich. Dies hat Folgen für die Aufrechterhaltung des Rehabilitationserfolgs. Deskriptiv haben Patienten mit Übereinstimmung mit ihren behandelnden Ärzten in allen Outcomeparametern 6 Monate nach Entlassung bessere Werte als "Nichtübereinstimmer". Statistisch signifikant wird dieser Effekt für die subjektive Bewertung des Rehabilitationserfolgs.

Schlüsselwörter: Geriatrische Rehabilitation, Rehabilitationserfolg, Behandlungsziele, Behandlungserwartung


Dr. rer. nat. Carolin Donath
Universitätsklinikum Erlangen
Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik
Bereich Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie
Schwabachanlage 6
D-91054 Erlangen
Tel.: +49 (0) 9131 - 85-34526
Fax: +49 (0) 9131 - 85-36593
E-Mail:
carolin.donath@uk-erlangen.de

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Effectiveness-Studie eines psychosomatischen Akutkrankenhauses - Patientenmerkmale, Behandlungserfolg und Zufriedenheit
Beate Henneberg, Jürgen Margraf, Sascha Wendler

Kurzfassung
Fragestellung: Bei der Patientenstichprobe (N = 963) eines Akutkrankenhauses für psychosomatische Medizin und Psychotherapie wurde das langfristige Therapieergebnis evaluiert und der Versuch einer Vorhersage des Behandlungserfolgs unternommen. Darüber hinaus wurde die Beziehung zwischen Patientenzufriedenheit und Therapieergebnis untersucht.
Methode: Es wurden zu vier Messzeitpunkten (Aufnahme, Entlassung, 1- und 2- Jahres-Katamnese) psychometrische Werte mittels SCL-90-R und BDI erhoben, außerdem ein Katamnesefragebogen eingesetzt. Zusätzlich wurden bei Ende der Therapie Zufriedenheitswerte der Patienten auf verschiedenen Dimensionen evaluiert.
Ergebnisse: Der Vergleich der psychodiagnostischen Befunde sowie des allgemeinen Funktionsniveaus (GAF) bei Aufnahme mit den Werten bei Entlassung zeigte signifikante Verbesserungen großer bis mittlerer Effektstärke. Andere Erfolgsparameter wie Arbeitsunfähigkeitsdauer und -häufigkeit wiesen geringere positive Veränderungen auf. Das Therapieergebnis zeigte Stabilität über die Zeit mit einer leichten Reduktion des Erfolges, jedoch weiterhin großen bis mittleren Effekten im Vergleich zwischen Aufnahme und 1- bzw. 2-Jahres-Katamnese. Folgende Variablen standen mit einem weniger günstigen Therapieergebnis in Zusammenhang: komorbide Persönlichkeitsstörung, mindestens zwei F-Diagnosen, höhere subjektive Belastung bei Therapiebeginn, stationäre Vorbehandlung, längere Dauer der Arbeitsunfähigkeit und geringeres allgemeines Funktionsniveau bei Aufnahme. Durch diese Prädiktoren konnte 24 % der Varianz aufgeklärt werden. Der Therapieerfolg bei Entlassung war mit  der Ausprägung  von Zufriedenheitswerten der Patienten bezüglich verschiedener Qualitätsaspekte der Behandlung assoziiert.
Schlussfolgerungen: Die Therapieresultate überzeugen, auch im Vergleich mit Ergebnissen anderer Studien, wobei sich das durchschnittlich hohe Bildungsniveau und die Zusammensetzung der Stichprobe möglicherweise positiv auf den Erfolg auswirken. Weitere Studien im psychosomatischen Akutbereich sind notwendig, um differenzierte Indikationskriterien für den Akut- und den Rehabilitationsbereich entwickeln zu können.

Schlüsselwörter: psychosomatische Krankenhausversorgung, Evaluation, Katamnese, Patientenzufriedenheit


Beate Henneberg
Kapellenweg 18a
D-79100 Freiburg
E-Mail:
b.euerle@web.de

Prof. Dr. Jürgen Margraf
Alexander von Humboldt-Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Fakultät für Psychologie
Ruhr-Universität Bochum
D-44780 Bochum
E-Mail:
juergen.margraf@rub.de

Dipl.-Psych. Sascha Wendler
Rothenbühlstr. 6
D-96135 Stegaurach
E-Mail:
s.wendler@t-online.de

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Möglichkeiten und Wirksamkeit einer präventiven Familienmedizin in Deutschland
Karl E. Bergmann, Renate L. Bergmann, Joachim W. Dudenhausen

Kurzfassung
Nach einem beispiellosen Rückgang der Sterblichkeit in allen Altersgruppen und einem Anstieg der Lebenserwartung auf etwa das Doppelte in nur 100 Jahren entwickelte sich ein grundlegend verändertes Verständnis von Gesundheit und ein völlig neues Spektrum von Krankheiten. Der vorliegende Beitrag beschreibt exemplarisch diesen Wandel, erläutert, warum es trotz der Verbesserungen der Gesundheitslage heute mehr Krankheiten gibt, und zeigt beispielhaft, welche der "neuen Krankheiten" einer frühen Prävention zugänglich sind.
Erfolgreiche Krankheitsprävention ist heute auf die Mitwirkung des Einzelnen angewiesen. Wenn ein sinnvolles Programm in der Bevölkerung zur Wirkung kommen soll, muss daher die Nachfrage bekannt sein. Ergebnisse der ersten bundesweiten Repräsentativerhebung zur Nachfrage werdender und junger Eltern nach Präventionsangeboten werden vorgestellt.
Eine moderne Strategie für Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung ist die vorausschauende Beratung junger Familien. In einer kontrollierten Studie konnte gezeigt werden, dass sich mit  dieser Strategie Wissen, Verhalten, Gesundheitsrisiken, Gesundheit und Entwicklung in den beiden ersten Jahren nach der Entbindung deutlich und statistisch signifikant verbessern ließen. Künftige Studien sollten die langfristige Wirksamkeit früher Gesundheitsförderung erforschen.

Schlüsselwörter: Rückgang der Sterblichkeit, neue Morbidität, vermeidbare Krankheiten, Nachfrage für präventive Beratung, vorausschauende Familienberatung, Wirksamkeit von Prävention


Prof. Dr. Karl E. Bergmann
Charité Universitätsmedizin
Campus Virchow
Klinik f. Pädiatrie m. S.
Pneumologie u. Immonologie
Augustenburger Platz 1
D-13353 Berlin
E-Mail:
karl.bergmann@charite.de

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