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Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation

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2009-3 (85)

Einführung in die Problemstellungen
M. Zielke, M. Pellarin

Körperunzufriedenheit und gestörtes Essverhalten bei Jugendlichen
P. Warschburger
Kurzfassung

Ambulante Nachsorge adipöser Kinder und Jugendlicher in der Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche Beelitz-Heilstätten - Abschlussbericht
H. Hoff-Emden
Kurzfassung

Ergebnisbeurteilungen stationärer medizinischer Rehabilitation bei Kindern und Jugendlichen auf der Basis des VEV-K als Grundlage für ein klinikinternes Benchmarking
M. Zielke, H. Hoff-Emden, M. Pellarin
Kurzfassung


Separata

Beanspruchung im Krankenhaus - Eine transaktionale, salutogenetische Betrachtungsweise
O. Kada, E. Brunner
Kurzfassung

Die psychosoziale Situation und Behandlung substituierter Opiatabhängiger - Eine Analyse der psychosozialen Betreuung Substituierter
D. Deimel
Kurzfassung

 


Körperunzufriedenheit und gestörtes Essverhalten bei Jugendlichen
Petra Warschburger

Kurzfassung
Im Rahmen einer Präventionsstudie wurden 1112 Potsdamer Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 10 - 16 Jahren u.a. zu ihrer Körperzufriedenheit befragt. Generell wünschten sich mehr als die Hälfte der Mädchen eine schlankere Figur; dies traf nur bei einem Drittel der Jungen zu. Der Wunsch nach einer schlankeren Figur war auch unter den normalgewichtigen Schülerinnen sehr verbreitet (62,9%), während die normalgewichtigen Jungen sich eher zufrieden mit ihrer Figur zeigten. Ein Drittel der Mädchen und ca. 16% der Jungen verfügten über Diäterfahrungen und begannen diese durchschnittlich im Alter von 11,5 Jahren. Insgesamt wiesen 15,9% der Schülerinnen und Schüler auffälliges Essverhalten auf. Die vorliegenden Daten unterstützen die Notwendigkeit von frühzeitigen Interventions- und Präventionsprogrammen.

Schlüsselwörter: Jugendliche, Essstörungen, Körperunzufriedenheit, Verbreitung, Prävention


Prof. Dr. Petra Warschburger
Universität Potsdam
Exzellenzbereich Kognitionswissenschaften
Department Psychologie
Beratungspsychologie
Postfach 60 15 53
D-14415 Potsdam
E-Mail:
warschb@uni-potsdam.de

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Ambulante Nachsorge adipöser Kinder und Jugendlicher in der Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche Beelitz-Heilstätten - Abschlussbericht
Heike Hoff-Emden

Kurzfassung
Problemstellung: Übergewicht und Adipositas sind in den Industrienationen weit verbreitet. Allein in den Vereinigten Staaten ist die Prävalenz der Adipositas seit 1980 um mehr als 75 % gestiegen. Die Prävalenz des Übergewichtes bei Kindern und Jugendlichen hat sich im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt. In Deutschland sind 15 % der Männer und 22 % der Frauen adipös. Schon jetzt sind ca. 7 % der Krankheitskosten in Deutschland der Adipositas zuzuschreiben.
Adipositas ist mit verschiedenen Krankheitsbildern assoziiert. Alle größeren prospektiven Studien konnten den Nachweis erbringen, dass sich die Mortalität ab einem BMI von > 35 kg/m² fast verdoppelt und das Risiko von Stoffwechsel- und Herzkreislauferkrankungen um ein Vielfaches ansteigt. Unabhängig von der Ätiologie der Adipositas sind die psychosozialen Belastungen eines adipösen Menschen unverkennbar. Sie sind insbesondere auf die Diskrepanz des steigenden durchschnittlichen Körpergewichtes der Bevölkerung auf gesellschaftlich tradierte hohe Schlankheitsnormen zurückzuführen. Schon adipöse Kinder und Jugendliche sind erheblichen gesellschaftlichen Vorurteilen ausgesetzt. Katamnestische Untersuchungen nach Gewichtsreduktion zeigen, dass Folgen der Adipositas überwiegend psychosoziale Probleme sind. Eine Gewichtsreduktion ist in der Regel mit einer Besserung psychischer Symptome, insbesondere von Angst und Depressivität verbunden. Als Ursache der Adipositas wird zunehmend ein multifaktorielles Genesemodell angenommen. Adipositas ist zunächst einmal die Konsequenz einer anhaltend positiven Energiebilanz, wobei jedoch multiple Faktoren in die Energieaufnahme als auch in die Energieabnahme eingehen. Das individuelle Essverhalten ist u. a. geprägt durch das Vorbildverhalten der Eltern, einschließlich deren Nahrungsprävalenzen und Esskultur. Ebenso stellt das Vorbildverhalten der Gruppe gleichaltriger Menschen eine Einflussgröße dar. Das Ergebnis verschiedener Langzeitstudien ist, dass langfristige Verhaltensveränderungen in Bezug auf die Adipositas nur durch eine Veränderung der stabilisierenden Kognition zu erreichen sind, die sich keineswegs nur auf das Essverhalten und das Körpergewicht, sondern auch auf den beschriebenen sozialen Rückzug und die Vermeidung potenzieller angstauslösender Situationen beziehen.
Ziel der kognitiven Verhaltenstherapie innerhalb der Adipositasbehandlung ist die Identifikation und Veränderung von Denkprozessen, Bewertung, Vorstellung und Erwartung, die einer persistierenden Gewichtsreduktion im Wege stehen und zu einer erneuten Gewichtszunahme führen.
Aus diesem Grunde kann die Rehabilitationsmaßnahme nur ein Anstoß sein und es ist eine langfristige und nachhaltige Betreuung notwendig, um die erlernten Verhaltensweisen in Bezug auf das Essen, aber auch auf sportliche Betätigung, Essverhalten und Essgewohnheiten zu verändern. Ziel der ambulanten Nachbetreuung ist es, den Kindern eine Chance zu geben, über ein weiteres Jahr eine Anbindung an die ihnen bekannte Klinik, in der sie positive Erfahrungen gemacht haben, zu geben und so den Erfolg zu stabilisieren.
Insgesamt sind laut Robert-Koch-Institut (KIGGS, Robert-Koch-Institut, 2007) 15 % der Kinder und Jugendlichen von 3 - 17 Jahren übergewichtig und 6,3 % leiden unter Adipositas. Während der Anteil der Kinder in der Altergruppe der 3- bis 6-Jährigen bei 9 % liegt, kletterte der Anteil auf 17 % bei den 14 - 17-Jährigen. Auch bei Adipositas verdreifacht sich im Verlauf der Kindheit und Jugend fast der Anteil der betroffenen Kinder.
Idee zur Nachsorge: Es wurde über insgesamt ein Jahr eine ambulante Weiterbetreuung der ehemals stationären Patienten samstags alle vier Wochen (für sechs Monate) sowie ein Kontrolltermin ein Jahr nach Klinikentlassung zur langfristigen Nachbetreuung in gewohnter Umgebung der Klinik durchgeführt.
In dem Zeitraum von insgesamt vier Jahren (Januar 2004 bis Dezember 2007) erfolgte die Durchführung dieses Projektes. Ziel war die Erprobung der Nachhaltigkeit einer Rehabilitationsmaßnahme in Kombination mit einer ambulanten Nachbetreuungsphase.
Ziele der ambulanten Nachsorge:

  • Überprüfung des während der stationären Rehabilitationsmaßnahme Erlernten
  • Langfristige Gewichtsreduktion (Reduktion der Fettmasse)
  • Verbesserung des aktuellen Ess- und Bewegungsverhaltens des Patienten unter Einbeziehung seiner Familie
  • Konsolidierung von Problembewältigungsstrategien und langfristiges Sicherstellen von erreichten Verhaltensänderungen
  • Verbesserung der adipositasassoziierten Komorbidität
  • Förderung einer normalen körperlichen, psychischen und sozialen Entwicklung sowie der Leistungsfähigkeit.

Ergebnisse: Wie aufgezeigt wird, sind (und vor allem bleiben!) die Effekte der stationären Adipositasbehandlung über den Verlauf der Nachsorge hin stabil statistisch signifikant. Die Teilnehmer der stationären Rehabilitationsmaßnahme profitieren demnach massiv von der stationären Behandlung, die Nachsorge unterstützt sie - auf Basis vorliegender Daten - dabei, das Gewicht (hier dargestellt per BMI-SDS) zu halten. Die Gewichtszunahme (wieder über den BMI-SDS bestimmt) ist - sowohl zwischen Beendigung der stationären Rehabilitation und Aufnahme der Nachsorge als auch während der verschiedenen Nachsorgetermine - nicht statistisch signifikant.
Insgesamt wurde die Nachsorge als sehr gut bewertet. Falls ein ähnliches Projekt oder als Dauerprojekt nochmals gestartet werden sollte, müsste eine noch genauere Differenzierung bezüglich der Motivation erreicht werden sowie auch das Einbeziehen der Eltern in das Sportprogramm. Der Aufbau eines ambulanten Netzwerkes stellt sich nach wie vor als schwierig dar, da viele Sportvereine für "dicke Kinder" nur kurzzeitig bestehen wegen des mangelnden Zulaufes. Über die Form des Reha-Sportes scheint es eine andere Möglichkeit zu geben. Insbesondere müssen einkommensschwache Familien unterstützt werden, da diese nach eigenen Angaben weder Sportvereine noch andere Möglichkeiten haben. Eine weitere Möglichkeit scheint das weitere Pflegen von Freundschaften zu sein, die in der Rehabilitationsbehandlung entstanden sind, so dass die Kinder, die an nicht weit entfernten Orten in Berlin und Brandenburg leben, sich weiter besuchen und dann auch Sportvereine besuchen. Erfreulich war jedoch, dass alle Kinder berichteten, nach der Rehabilitation mehr Sozialkontakte zu haben. Dieses sollte als ein Haupterfolgsprodukt zu sehen sein. Insgesamt sollte mehr die Verbesserung der sozialen Kompetenzen als das ausschließliche Körpergewicht diesbezüglich gewertet werden. Es ist eine kontroverse, sehr differenzierte Sichtweise bezüglich der Nachsorge zu konstatieren, die aber sicherlich tief verwurzelt ist auch in den Ursachen der Adipositas und ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt. Die trotz der Abbruchzahl erfolgreich durchgeführte und gut angenommene Nachsorge sollte als Modellprojekt auf Dauer mit den gewonnenen Erkenntnissen installiert werden. Denn diejenigen, die die Nachsorge durchgehalten haben, profitierten deutlich.
Die fast zeitgleich durchgeführte ASRA-Studie (ASRA-Studie 2005), an der auch die AHG-Klinik teilnahm, zeigte auf, dass die alleinige Nachbetreuung Adipöser im Kinder- und hausärztlichen Bereich nicht ausreichend ist.
Das im Aufbau befindliche Adipositasnetzwerk braucht dringend Unterstützung durch die Krankenkassen im Sinne von IV-Verträgen und Präventionsprojekten.
Die weitere Unterstützung durch die DRV wird als essentiell hinsichtlich der Verbesserung der Prognose zur späteren Erwerbsfähigkeit von adipösen Kindern und Jugendlichen konstatiert.

Schlüsselwörter: Adipositas, Kinder und Jugendliche, Rehabilitation, Nachsorge


Dr. Heike Hoff-Emden
(ehemals: Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche
Paracelsus Ring 8
D-14547 Beelitz-Heilstätten)

Hans-Böhm-Zeile 7
D-14165 Berlin

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Ergebnisbeurteilungen stationärer medizinischer Rehabilitation bei Kindern und Jugendlichen auf der Basis des VEV-K als Grundlage für ein klinikinternes Benchmarking
Manfred Zielke, Heike Hoff-Emden, Maike Pellarin

Kurzfassung
Eine gute Klinik zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass sie die Qualität ihrer Behandlungs- und Rehabilitationsergebnisse fortlaufend prüft und gegebenenfalls die umgesetzten Behandlungskonzepte bei nicht ausreichender Ergebnisqualität entsprechend optimiert. Dabei müssen standardisierte Messverfahren verwendet werden, die eine fortlaufende Bewertung überhaupt erst ermöglichen. In einer zeitlich begrenzten Stichprobe der AHG Klinik Beelitz-Heilstätten wurden 78 Kinder und Jugendliche mit dem VEV-K am Ende ihrer stationären Rehabilitationsmaßnahme untersucht. In der Altersgruppe der bis zu 12-jährigen Rehabilitanden wurden bei 71,41% positive Veränderungen im "Erleben und Verhalten hinsichtlich Entspannung, sozialer Einbindung, Krankheitsbewältigung und gesundheitlicher Stabilisierung" im VEV-K-12) beobachtet. In der Altersgruppe zwischen 13 Jahren und 17 Jahren resultierten bei 64,92% der Rehabilitanden positive "Veränderungen im Erleben und Verhalten hinsichtlich Belastbarkeit, Selbstvertrauen und Zufriedenheit". Die ausgeprägtesten Veränderungen im VEV-K-12 zeigten sich in einer "Zunahme von Offenheit und gesundheitlicher Stabilisierung" (Faktor IV) und im VEV-K-17 in "Veränderungen in Problemklärung und Handlungsinitiative" (Faktor V).

Schlüsselwörter: Medizinische Rehabilitation, Kinder und Jugendliche, Ergebnisqualität, Veränderungsfragebogen


Prof. Dr. Manfred Zielke
Clinical Consulting
Baltic-Bay-Institut für angewandte Verhaltensmedizin und Rehabilitation
Professor für Klinische Psychologie an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Mannheim
Lange Koppel 10
D-24248 Mönkeberg
E-Mail:
zielke@baltic-bay-institut.de

Dr. med. Maike Pellarin
AHG Klinik für Kinder und Jugendliche Beelitz-Heilstätten
Paracelsusring 8
D-14547 Beelitz Heilstätten
E-Mail:
mpellarin@ahg.de

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Beanspruchung im Krankenhaus - Eine transaktionale, salutogenetische Betrachtungsweise
Olivia Kada, Eva Brunner

Kurzfassung
Krankenhausaufenthalte gelten als belastende Ereignisse. Die transaktionale Stresstheorie sowie die Theorie der Salutogenese liefern eine wertvolle Ausgangsbasis für das Verständnis des Stressprozesses im Zuge eines stationären Aufenthalts. Die vorliegende Studie widmet sich der Beanspruchung unfallchirurgischer und medizinischer PatientInnen (N = 99). In einem Querschnittsdesign wurden die aktuelle Beanspruchung (KAB), die primäre Bewertung nach Lazarus, das Kohärenzgefühl (SOC-L9) sowie die aktuelle subjektive Gesundheit erhoben. Es zeigten sich überwiegend theoriekonforme Beziehungen zwischen den Untersuchungsvariablen; so sind etwa die Bewertung des Krankenhausaufenthalts als Herausforderung sowie ein hoch ausgeprägtes Kohärenzgefühl mit geringen Beanspruchungswerten assoziiert. Möglichkeiten zur Beanspruchungsreduktion und Kohärenzförderung werden diskutiert.

Schlüsselwörter: Krankenhaus: Patient: Stress: Kohärenzgefühl


Mag. Olivia Kada
Fachhochschule Kärnten
Studienbereich Gesundheit und Pflege
Hauptplatz 12
A-9060 Feldkirchen in Kärnten
Austria
E-Mail:
o.kada@fh-kaernten.at

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Die psychosoziale Situation und Behandlung substituierter Opiatabhängiger - Eine Analyse der psychosozialen Betreuung Substituierter
Daniel Deimel

Kurzfassung
Im Rahmen einer Querschnittsuntersuchung wurden 30 substituierte Heroinabhängige anhand eines vollstrukturierten Interviewleitfadens hinsichtlich ihrer psychischen und psychosozialen Situation und ihrer Zufriedenheit mit der psychosozialen Betreuung im Rahmen der Substitutionsbehandlung befragt. Zum Einsatz kam die Symptomcheckliste SCL 90-R sowie die GAF Skala des DSM IV. Die befragten Patienten befanden sich in hochbelasteten Lebenssituationen und äußerten einen psychosozialen Hilfebedarf in den evaluierten Lebensbereichen Arbeit, Finanzen, Justiz und soziale Beziehungen. Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen der psychosozialen und der psychischen Situation der Substituierten. Patienten ohne eine psychische komorbide Störung und Patienten in tagesstrukturierenden Maßnahmen erzielten bessere Behandlungsergebnisse. Die psychosoziale Betreuung wurde von den Patienten als gut bewertet. Es wurde deutlich, dass die Notwendigkeit einer professionellen psychosozialen Unterstützung innerhalb einer integrierten Behandlung besteht.

Schlüsselwörter: Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger, psychosoziale Betreuung, soziale Unterstützung, Behandlungsevaluation, Patientenzufriedenheit

Daniel Deimel, M.Sc.
Dipl. Sozialarbeiter, Suchttherapeut
Substitutionsambulanz von Caritas, Diakonie und Landschaftsverband Rheinland
Heerstraße 197
D-53111 Bonn
E-Mail:
ddeimel@gmx.de

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