Editorial
O. Mittag, A. Döbler
Telefonisches Disease Management bei Diabetes mellitus Typ 2: Ergebnisse einer systematischen Literaturrecherche
O. Mittag, A. Döbler
Kurzfassung
Grundlagen psychologischer Interventionen zur Änderung des Gesundheitsverhaltens
H. Baumeister, L. Krämer, B. Brockhaus
Kurzfassung
Diabetes mellitus: Therapeutische Konzepte zur Reduktion von Barrieren des Selbstmanagements
B. Kulzer, M. Krichbaum, N. Hermanns
Kurzfassung
Themen und Inhalte einer telefonischen Intervention nach Rehabilitation bei Diabetes mellitus Typ 2 aus Sicht des Diabetologen
H. Pollmann, P. Hübner
Kurzfassung
Zielvereinbarungen in der Rehabilitation von PatientInnen mit Diabetes mellitus
M. Glattacker, A. Dudeck, M. Gustke, S. Dibbelt, M. Schaidhammer-Placke, B. Greitemann, H. Pollmann, W. H. Jäckel
Kurzfassung
Genderspezifische Aspekte in der Versorgung von Patienten und Patientinnen mit Diabetes mellitus
G. Grande
Kurzfassung
Erwartungen und Wünsche von Typ-2-DiabetespatientInnen an eine (telefonische) Nachsorge: Ergebnisse aus drei Fokusgruppen mit RehapatientInnen
A. Döbler, O. Mittag
Kurzfassung
Telefonisches Disease Management bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2: Ergebnisse aus der Praxis
G. Köhler, M. Habel, M. Kurepkat
Kurzfassung
Projektmanagement eines telefonischen Nachsorgeprogramms: "Lessons learned" aus der Lübecker Nachsorgestudie
C. China
Kurzfassung
Separata
Fremdbeurteilungsfragebogen therapeutischer Veränderung (FTV) - Entwicklung und erste Schritte zur Validierung
W. Renner, J. Menschik, I. Salem
Kurzfassung
Trierer Mobbing-Kurz-Skala (TMKS). Validierung eines Screening-Instrumentes zur diagnostischen Erfassung von Mobbing am Arbeitsplatz
J. Klusemann, A. Nikolaides, M. Brunn, J. Schwickerath, V. Kneip
Kurzfassung
Telefonisches Disease Management bei Diabetes mellitus Typ 2: Ergebnisse einer systematischen Literaturrecherche
Oskar Mittag, Andrea Döbler
Kurzfassung
Der Diabetes mellitus ist die häufigste endokrine Erkrankung in den Industrieländern mit zunehmender Prävalenz und immer früherem Manifestationsalter. Die persönliche und gesellschaftliche Krankheitslast sind hoch. In vielen Ländern gibt es koordinierte Programme, die das Ziel haben, die Versorgung von DiabetikerInnen zu verbessern. Dabei spielen Interventionen, die per Telefon vermittelt werden, eine nicht unbedeutende Rolle. In der vorliegenden Untersuchung wurden Forschungsarbeiten aus den Jahren 2000 bis 2008, in denen Telefonprogramme für Typ 2 DiabetikerInnen evaluiert wurden, systematisch recherchiert und ausgewertet. Insgesamt wurden 32 Studien gefunden. Die Studienqualität ist überwiegend gut (RCTs). In vielen der Untersuchungen zeigten sich positive Effekte hinsichtlich der Langzeiteinstellung des Blutzuckers (HbA1c), der Senkung weiterer kardiovaskulärer Risikofaktoren sowie bezüglich des gesundheitsbezogenen Lebensstils. Die konzeptuellen Grundlagen erfolgreicher Programme (gesundheitspsychologische Fundierung) sowie die Frage, welche Berufsgruppen für die Durchführung von (telefonischem) Disease Management besonders geeignet sind, werden diskutiert.
Schlüsselwörter: Disease Management, Diabetes mellitus Typ 2, Telefonprogramme, Blutzuckereinstellung, kardiovaskuläre Risikofaktoren
PD Dr. Oskar Mittag
Abteilung Qualitätsmanagement und Sozialmedizin
Universitätsklinikum Freiburg
Breisacher Straße 62 / Haus 4
D-79106 Freiburg
Tel.: +49 (0) 761-270 73 54
Fax: +49 (0) 761-270 73 31
E-Mail: oskar.mittag@uniklinik-freiburg.de
Grundlagen psychologischer Interventionen zur Änderung des Gesundheitsverhaltens
Harald Baumeister, Lena Krämer, Bettina Brockhaus
Kurzfassung
Die Relevanz gesundheitsbezogener Verhaltensweisen für die Entwicklung und Progredienz chronischer Erkrankungen ist unbestritten. Dementsprechend sind gesundheitsbezogene Verhaltensänderungen ein wichtiges Ziel präventiver, kurativer und rehabilitativer Behandlungsmaßnahmen. Der vorliegende Artikel bietet einen modellübergreifenden Überblick über aktuelle Themen der Gesundheitsverhaltensforschung. Die Forschung lässt sich unterteilen in eine grundlagenorientierte Forschung zu Modellen der Gesundheitsverhaltensänderung sowie Interventionsforschung, deren Ziel die Weiterentwicklung wirksamer Behandlungsmaßnahmen ist. Es erfolgt eine Kategorisierung bestehender Modelle in kontinuierliche und Stadienmodelle des Gesundheitsverhaltens. Die zentralen motivationalen und volitionalen Determinanten gesundheitsbezogener Verhaltensänderungen werden diskutiert. Auf Grundlage der kritischen Betrachtung der Modelle werden anstehende Forschungsaufgaben zur weiteren Modellentwicklungen skizziert.
Der zweite Teil fasst die Evidenz psychologischer Interventionen zur Änderung von Gesundheitsverhalten zusammen. Die bisherige Forschung weist einen Mangel an hochwertigen Interventionsstudien auf. Die gegebene Evidenz spricht eher für die Wirksamkeit psychologischer Interventionen, bei allerdings großer methodischer Heterogenität zwischen den Studien. Dies erschwert Antworten auf die Frage, weshalb die Interventionen wirken. Zwei Wirksamkeitsprinzipien lassen sich jedoch aus der bestehenden Literatur aufzeigen: 1) eine Dosis-Wirkungs-Beziehung sowie 2) die Überlegenheit individualisierter gegenüber standardisierten Interventionen. Abschließend fokussiert der Beitrag auf die Motivierende Gesprächsführung als mögliches Bindeglied zwischen den derzeit noch weitgehend unverbundenen Modellen des Gesundheitsverhaltens und bestehenden psychologischen Interventionen zur Verhaltensänderung.
Schlüsselwörter: Gesundheitsverhalten, Verhaltensänderung, psychologische Interventionen, Motivierende Gesprächsführung, Gesundheitspsychologie
Dr. phil. Harald Baumeister, Dipl. Psych.
Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie
Institut für Psychologie
Universität Freiburg
Engelbergerstr. 41
D-79085 Freiburg
Tel.: +49 (0) 761-203 30 44
Fax: +49 (0) 761-203 30 40
E-Mail: baumeister@psychologie.uni-freiburg.de
Diabetes mellitus: Therapeutische Konzepte zur Reduktion von Barrieren des Selbstmanagements
Bernhard Kulzer, Michael Krichbaum, Norbert Hermanns
Kurzfassung
Bei der Diabetestherapie kommt dem Patienten die entscheidende Rolle zu, da dieser selbst die wesentlichen Therapiemaßnahmen des Diabetes eigenverantwortlich und dauerhaft in seinem persönlichen Alltag umsetzen muss. Probleme bei der Bewältigung der chronischen Erkrankung Diabetes und deren Folgen, wie auch der Umsetzung der Therapieanforderungen im Alltag, haben eine negative Wechselwirkung mit somatischen Parametern und der langfristigen Prognose des Diabetes. Daher sollten diabetologische Interventionen möglichst nachhaltig das Selbstmanagement des Patienten unterstützen. In dem Beitrag werden einige aktuelle Ansätze vorgestellt, die unter Einsatz moderner therapeutischer Konzepte, wie Maintenance-Strategien zur langfristigen Modifikation eines ungesunden Lebensstils, der Optimierung der Medikamenten-Adhärenz sowie eines "Step-Care-Ansatzes" zu einem verbesserten Depressionsmanagement, das Ziel haben, Barrieren eines Diabetes-Selbstmanagements zu reduzieren und Menschen mit Diabetes bei ihrer Selbstbehandlung zu unterstützen.
Schlüsselwörter: Diabetes mellitus, Selbstmanagement, Lebensstilmodifikation, Adhärenz Medikation, Depressivität, Depression
Dr. Bernhard Kulzer
Forschungsinstitut Diabetes Akademie Bad Mergentheim (FIDAM)
Theodor Klotzbücher Str. 12
D-97980 Bad Mergentheim
Tel.: +49 (0) 7931-594 151
Fax: +49 (0) 7931-594 89 151
E-Mail: kulzer@diabetes-zentrum.de
Themen und Inhalte einer telefonischen Intervention nach Rehabilitation bei Diabetes mellitus Typ 2 aus Sicht des Diabetologen
Hartmut Pollmann, Peter Hübner
Kurzfassung
Ziel der Rehabilitation ist es, die Betroffenen zu befähigen, mit ihrer Krankheit angemessen umzugehen, ihre Funktionen im Beruf wahrzunehmen und ihre Rollen in Familie und Gesellschaft so weit wie möglich auszuüben. Für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 sind wichtige Rehabilitationsziele der Erwerb von Wissen und Fertigkeiten zur Selbstbehandlung und deren Umsetzung im Alltag, die Krankheitsakzeptanz und -bewältigung des Diabetes und seiner möglichen Konsequenzen, die Identifikation und Modifikation von Verhaltensweisen und der Umgang mit Problemen im Zusammenhang mit der Erkrankung. Die Verstetigung positiver Effekte, die während einer Reha erreicht werden, gelingt vielen Patienten nicht. Daher werden Interventionen mit dem Ziel, die Nachhaltigkeit der Rehabilitation zu verbessern, derzeit intensiv geprüft. Telefonische Nachsorgekonzepte sind besonders unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten interessant. In diesem Artikel werden die Inhalte der medizinischen Rehabilitation bei Diabetes mellitus Typ 2 und daraus ableitbare Konzepte einer telefonischen Intervention als Nachsorgemaßnahme aus Sicht des Diabetologen dargestellt. Dabei stehen verhaltensbezogene Bereiche wie Ernährung und Bewegung im Vordergrund, während die Parameter der Blutzuckerkontrolle weniger Bedeutung haben. Grundlage der telefonischen Intervention wie der vorangehenden Rehabilitation ist ein Krankheitsverständnis bei Betroffenen und Behandlern, welches den Diabetes mellitus Typ 2 als Teil des metabolischen Syndroms begreift.
Schlüsselwörter: Diabetes mellitus, Metabolisches Syndrom, Rehabilitation, Nachsorge, Telefonintervention
Dr. Hartmut Pollmann
Klinik Niederrhein der Deutschen Rentenversicherung Rheinland
Hochstr. 13-19
D-53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Tel.: +49 (0) 2641-751 21 01
Fax: +49 (0) 2641-751 19 62
E-Mail: hartmut.pollmann@klinik-niederrhein.de
Zielvereinbarungen in der Rehabilitation von PatientInnen mit Diabetes mellitus
Manuela Glattacker, Antje Dudeck, Matthias Gustke, Susanne Dibbelt, Monika Schaidhammer-Placke, Bernhard Greitemann, Hartmut Pollmann, Wilfried H. Jäckel
Kurzfassung
Das Thema "Zielvereinbarung" nimmt im Bereich der Rehabilitation seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert ein. Die empirische Datenlage hinsichtlich der Effektivität von Zielvereinbarungen ist demgegenüber eher begrenzt, und aktuelle Forschungsprojekte kommen zu dem Schluss, dass sich eine explizite Zielorientierung in der Rehabilitationspraxis noch nicht ausreichend durchgesetzt habe. Vor diesem Hintergrund soll in dem Forschungsprojekt "ParZivaR" eine Intervention zur Verbesserung der Qualität der Zielvereinbarungen in der Rehabilitation entwickelt und evaluiert werden. Als Input für die Interventionsentwicklung wird die gegenwärtige Praxis der Zielvereinbarungen in der stationären medizinischen Rehabilitation exploriert. Der vorliegende Beitrag berichtet über erste Ergebnisse dieser "IST-Analyse". Mit dem Fokus auf die Diagnosegruppe Diabetes mellitus werden dabei zunächst aus Sicht der RehabilitandInnen selbst sowie aus Sicht von BehandlerInnen "typische Reha-Ziele" beschrieben. Ferner werden aus der Perspektive der BehandlerInnen weitere für eine Interventionsentwicklung ggf. relevante Aspekte erfasst, so z.B. der Nutzen, aber auch Barrieren hinsichtlich Zielvereinbarungen. Den Ergebnissen liegen größtenteils Freitextanalysen von N=14 BehandlerInnen und N=23 RehabilitandInnen zugrunde. Die zentralen Ergebnisse lassen sich dahingehend zusammenfassen, dass sowohl die RehabilitandInnen als auch die BehandlerInnen eine Vielzahl von biopsychosozialen Zielbereichen benennen. Die Zielkategorien der BehandlerInnen stimmen in einigen Bereichen sehr gut mit denen der PatientInnen überein, es lassen sich jedoch auch einige Unterschiede aufzeigen. Wenngleich die Zielbenennungen teilweise konkreter erfolgen als erwartet, liegt in einer noch stärkeren Konkretisierung Entwicklungspotenzial für Zielvereinbarungen. Den größten Nutzen von Zielvereinbarungen sehen die BehandlerInnen in der Motivierung der RehabilitandInnen, die größten Barrieren werden ebenfalls in der (mangelnden) Motivation und in einem nicht ausreichenden Vorwissen der RehabilitandInnen in Bezug auf die Rehabilitation gesehen. Aus den Ergebnissen lassen sich - auch unter Berücksichtigung der Evidenz aus vorliegender Literatur - Konsequenzen für mögliche Interventionen zum Thema "Zielvereinbarungen" ableiten.
Schlüsselwörter: Rehabilitation, Zielvereinbarungen, Partizipation, Diabetes mellitus
Dr. Manuela Glattacker
Abteilung Qualitätsmanagement und Sozialmedizin
Universitätsklinikum Freiburg
Breisacher Str. 62, Haus 4
D-79106 Freiburg
Tel.: +49 (0) 761-270 36 94
Fax: +49 (0) 761-270 73 31
E-Mail: manuela.glattacker@uniklinik-freiburg.de
Genderspezifische Aspekte in der Versorgung von Patienten und Patientinnen mit Diabetes mellitus
Gesine Grande
Kurzfassung
Diabetes mellitus ist eine chronische Erkrankung, deren Prävalenz in den letzten Jahren bei Männern und Frauen stark angestiegen ist. Über genderspezifische medizinische und psychosoziale Versorgungsbedarfe, Bedarfsgerechtigkeit und Effizienz der Versorgung liegen bisher kaum belastbare Ergebnisse vor. Ähnlich wie in der klinischen und Versorgungsforschung zur KHK vor 20 Jahren sind in der Diabetes-Forschung Frauen in vielen Studien nicht gleichberechtigt rekrutiert worden, und selbst in Studien, die Frauen und Männer einschließen, wurden die Ergebnisse nur selten genderspezifisch ausgewertet. Das ist vor dem Hintergrund vorliegender Hinweise auf Unterschiede in der sozialen Lage, der Prävalenz komorbider depressiver Störungen und den bevorzugten Emotionsregulations- und Bewältigungsstrategien von Männern und Frauen kritisch zu beurteilen. Obwohl angenommen werden kann, dass Männer und Frauen mit Diabetes von einem differentiellen Versorgungsansatz - im Hinblick auf die Inhalte und Ziele ebenso wie im Hinblick auf die Methoden psychosozialer Interventionen - profitieren könnten, fehlen bisher systematische empirische Daten und genderspezifische Leitlinien zur Legitimation entsprechender Empfehlungen.
Schlüsselwörter: Diabetes mellitus, Gender, psychosoziale Versorgung
Gesine Grande
HTWK Leipzig
Fachbereich Sozialwesen
PF 301166
D-04251 Leipzig
Tel.: +49 (0) 341-307 644 01
Fax: +49 (0) 341-307 644 02
E-Mail: grande@sozwes.htwk-leipzig.de
Erwartungen und Wünsche von Typ-2-DiabetespatientInnen an eine (telefonische) Nachsorge: Ergebnisse aus drei Fokusgruppen mit RehapatientInnen
Andrea Döbler, Oskar Mittag
Kurzfassung
Im Rahmen von gleichgeschlechtlichen Fokusgruppen wurden zehn Patienten und vier Patientinnen mit Diabetes Typ 2, die sich in stationärer Rehabilitation befanden, zu ihren Erwartungen an ein telefonisches Nachsorgeprogramm befragt. Bei einigen inhaltlichen Aspekten zeigten sich geschlechtsspezifische Präferenzen. Die befragten Männer waren generell bezüglich eines Nachsorgeprogramms offener als die Frauen. Die männlichen Patienten wünschten sich eine Berücksichtigung der psychischen Befindlichkeit sowie sensibler Bereiche wie Sexualität in der Nachsorge. Außerdem befürworteten sie eine stärkere Einbeziehung der Ehepartner in den Nachsorgeprozess. Die Frauen sahen überwiegend keine geschlechtsspezifischen Themen, und einige befürchteten durch eine Nachsorge noch zusätzliche psychische Belastungen. Neben medizinischen Informationen war allen TeilnehmerInnen die Einbeziehung des betreuenden Arztes in den Nachsorgeprozess wichtig. Den Bereichen Ernährung und Bewegung wurde allgemein ein hoher Stellenwert eingeräumt, allerdings sahen die Befragten nur bei der Implikation von Bewegungsaktivitäten in den Alltag Nachsorgebedarf. Dabei sollten die individuelle Situation sowie die Bedürfnisse des Patienten berücksichtigt werden. Von möglichen Nachbetreuungskräften erwarteten die PatientInnen insbesondere eine hohe medizinische Kompetenz. Bezüglich der Form einer Nachsorge fand die Anregung eines begleitenden Internetforums viel Zustimmung. Die Anregungen der PatientInnen werden in Bezug auf eine telefonische Nachsorge und unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte diskutiert.
Schlüsselwörter: Fokusgruppen, Rehabilitation bei Diabetes mellitus Typ 2, Telefonische Nachsorge, Patientenperspektive
Andrea Döbler, Dipl.-Psych.
Abteilung Qualitätsmanagement und Sozialmedizin
Universitätsklinikum Freiburg
Breisacher Straße 62 / Haus 4
D-79106 Freiburg
Tel.: +49 (0) 761-270 73 52
Fax: +49 (0) 761-270 73 31
E-Mail: andrea.doebler@uniklinik-freiburg.de
Telefonisches Disease Management bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2: Ergebnisse aus der Praxis
Gabriele Köhler, Mirca Habel, Marc Kurepkat
Kurzfassung
Ein Baustein der Qualitätssicherung von Disease Management-Programmen (DMP) ist die telefonische Beratung von Patienten, deren Eigenkompetenz im Umgang mit ihrer Erkrankung gestärkt werden soll. Die Beratung zielt darauf ab, die Versorgung chronisch kranker Menschen langfristig zu verbessern und ihnen zu helfen, ihre Erkrankung besser zu verstehen. Am Beispiel einer seit 2001 durchgeführten telefonischen Beratung für Patienten mit Diabetes mellitus wird dargestellt, welche Qualitätsmerkmale die Beratung aufweisen sollte und welche Effekte sie auf die selbsteingeschätzte Veränderung von Verhaltensgewohnheiten und den Umgang mit der Erkrankung hat.
Schlüsselwörter: Disease Management, DMP, telefonische Beratung, Diabetes mellitus
Dipl.-Psych. Dr. med. Gabriele Köhler
MedicalContact AG
Kronprinzenstr. 5-7
D-45128 Essen
Tel.: +49 (0) 201-4398 1937
Fax: +49 (0) 201-4398 1049
E-Mail: koehlerg@medical-contact.de
Projektmanagement eines telefonischen Nachsorgeprogramms: "Lessons learned" aus der Lübecker Nachsorgestudie
Claudia China
Kurzfassung
Aus den Erfahrungen in einem Projekt zur telefonischen Nachsorge durch Pflegepersonal werden mögliche Problembereiche benannt und Hinweise zu Projektmanagement, Projektkultur sowie zur Qualifikation der Pflegekräfte abgeleitet. Verbesserungsmöglichkeiten werden vor allem in der Fortbildung und Supervision der nachsorgenden Pflegekräfte gesehen.
Schlüsselwörter: Rehabilitation, Nachsorge, Pflege
Dr. Claudia China
Mühlenbergklinik Holsteinische Schweiz
Frahmsallee 1-7
D-23714 Bad Malente-Gremsmühlen
Tel.: +49 (0) 4523-993 0
Fax: +49 (0) 4523-993 33 33
E-Mail: claudia.china@drv-nord.de
Fremdbeurteilungsfragebogen therapeutischer Veränderung (FTV) - Entwicklung und erste Schritte zur Validierung
Walter Renner, Jutta Menschik, Ingrid Salem
Kurzfassung
Es wurde ein 40 Items umfassender Fragebogen zur Fremdbeurteilung wahrgenommener Veränderungen im Zuge von Psychotherapie entwickelt und in einer ersten Studie von 43 österreichischen PsychotherapeutInnen für 153 ambulant behandelte KlientInnen (davon 101 oder 66% Frauen) und in einer zweiten Studie von 25 PsychotherapeutInnen für 81 KlientInnen (davon 58 oder 72% Frauen) beantwortet. Basierend auf den Beurteilungen der TherapeutInnen zeigte sich in der ersten Studie, dass weibliche Therapeuten sowohl in der Arbeit mit Frauen als auch mit Männern erfolgreicher als männliche Therapeuten waren. In beiden Studien wurde für den Fragebogen eine vierfaktorielle Struktur ermittelt, wobei aber in beiden Fällen ein extrem varianzstarker Generalfaktor die eindimensionale Nutzung des Fragebogens nahe legte. Für die Reliabilität wurde in der ersten Studie ein Cronbachs a = 0,94 und in der zweiten Studie a = 0,95 ermittelt. Zur Bestimmung der Kriteriumsvalidität wurde der neu entwickelte Fragebogen in der zweiten Studie zugleich mit der revidierten Fassung des Veränderungsfragebogens des Erlebens und Verhaltens (VEV-R-2001, Zielke & Kopf-Mehnert, 2001) vorgegeben. Mit r = 0,42 zwischen dem neu entwickelten Fremdbeurteilungsmaß und dem etablierten Selbstbeurteilungsmaß liegt die konvergente Validität in einem zufriedenstellenden Bereich. In Analogie zum VEV-R-2001 werden für den neu entwickelten Fragebogen kritische Differenzen angegeben, welche es erlauben, Veränderungen im Einzelfall hinsichtlich ihrer statistischen Signifikanz zu beurteilen.
Schlüsselwörter: Psychotherapie, Veränderungsmessung, Fremdbeurteilung, Evaluationsforschung
PD Dr. Walter Renner
Institut für Psychologie
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Universitätsstraße 65-67
A-9020 Klagenfurt
Österreich
E-Mail: walter.renner@uni-klu.ac.at
Trierer Mobbing-Kurz-Skala (TMKS). Validierung eines Screening-Instrumentes zur diagnostischen Erfassung von Mobbing am Arbeitsplatz
Jens Klusemann, Alexandra Nikolaides, Matthias Brunn, Josef Schwickerath, Volker Kneip
Kurzfassung
Mit der Trierer Mobbing-Kurz-Skala (TMKS) wird ein 12 Items umfassendes ökonomisches Instrument zur Erfassung von Mobbing am Arbeitsplatz vorgestellt und einer ersten Validierung unterzogen. Hierzu wurden eine Stichprobe Mobbingbetroffener in klinischer Behandlung (N = 32), eine Stichprobe Mobbingbetroffener in Mobbingselbsthilfegruppen (N = 37) sowie eine Kontrollstichprobe nicht-betroffener Personen (N = 38) rekrutiert, die sowohl die TMKS bearbeiteten als auch das als Standardinstrument im Bereich der Mobbingdiagnostik geltende "Leymann Inventory of Psychological Terror" (LIPT). Außerdem nahmen alle Befragten eine Selbsteinschätzung ihrer Mobbingbetroffenheit vor.
In der Validierungsstudie bestätigte sich die erwartete fünffaktorielle Struktur der TMKS. Die Gesamtskala weist eine hohe interne Konsistenz auf (a = 0.86), die Konsistenzen der Subskalen sind befriedigend bis hoch (a = .71 - .92). Im Vergleich weisen TMKS und LIPT eine hohe Übereinstimmung in der Diagnose der Mobbingbetroffenheit auf (87%). Die TMKS konnte die klinischen Mobbingpatienten und die Kontrollstichprobe sehr gut trennen (97% richtige Zuordnung), nur zwei Personen der klinischen Stichprobe wurden fälschlich der Kontrollstichprobe zugewiesen. Damit zeigt sich die TMKS dem LIPT in der diagnostischen Güte tendenziell sogar überlegen. Das LIPT erwies sich, trotz seiner weiten Verbreitung in Forschung und Praxis, in weiten Teilen als nicht valide.
Mit der TMKS liegt ein ökonomisches Verfahren zur schnellen Diagnose von Mobbingbetroffenheit vor, das sich für den Einsatz in der klinischen Einzeldiagnostik genauso eignet wie als Screening-Instrument im Rahmen präventiver organisationspsychologischer Maßnahmen.
Schlüsselwörter: Mobbing, Diagnostik, Screening-Verfahren, Validierung, Prävention
Dipl.-Psych. Dr. rer.nat. Jens Klusemann
Geschäftsführender Gesellschafter der dialog entwicklungsagentur.de
Lehrbeauftragter an der Universität Trier
dialog
Max-Planck Straße 16
D-54296 Trier
E-Mail: klusemann@entwicklungsagentur.de
Dipl.-Psych. Alexandra Nikolaides
Universität Trier
Fachbereich I, Psychologie
D-54286 Trier
E-Mail: alex.nikolaid@gmx.net
Dipl.-Psych. Matthias Brunn
Geschäftsführender Gesellschafter der dialog entwicklungsagentur.de
dialog
Max-Planck Straße 16
D-54296 Trier
E-Mail: brunn@entwicklungsagentur.de
Dipl.-Psych. Dr. phil. Josef Schwickerath
Psychologischer Psychotherapeut
Leitender Psychologe der Klinik Berus
Überherrn-Berus
E-Mail: jschwick@ahg.de
Dipl.-Psych. Volker Kneip
Psychologischer Psychotherapeut
Bezugstherapeut, Klinik Berus
Überherrn-Berus
E-Mail: vkneip@ahg.de














