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Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation

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2006-4 (74)



Einführung zum Schwerpunktthema
M. Zielke

Entwicklung differenzieller Behandlungszeitkorridore für die stationäre medizinische Rehabilitation auf der Basis einer Schweregradstratifizierung von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen
M. Zielke
Kurzfassung

Patientenklassifikation in der medizinischen Rehabilitation
J. Ranneberg
Kurzfassung

Konzept und Empirie der RMKs - ein Patientenklassifikationssystem für die Rehabilitation von Alkoholabhängigen
K. Spyra, B. Kolleck, C. Möllmann, W. Müller-Fahrnow
Kurzfassung


Separata

Effektivität ambulanter kognitiv-verhaltenstherapeutischer Maßnahmen zur Vorbereitung von Patienten auf eine stationäre psychosomatische Rehabilitationsbehandlung
S. Gönner, C. Bischoff, M. Ehrhardt, K. Limbacher
Kurzfassung

Erfassung krebs- und behandlungsspezifischer Ängste bei Prostatakrebspatienten in der Rehabilitation: Der Memorial Angst-Fragebogen für Prostatakrebs (MAX-PC)
C. Lehmann, A. Mehnert, Th. Schulte, U. Koch
Kurzfassung

Erhebung der Teilhabestörung nach SGB IX mittels ICF - Der ökonomische Nutzen der Reha
E. Jacobi, R. Kaluscha, C. Jacobi
Kurzfassung

 


Entwicklung differenzieller Behandlungszeitkorridore für die stationäre medizinische Rehabilitation auf der Basis einer Schweregradstratifizierung von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen
Manfred Zielke

Kurzfassung
Auf der Basis der Jahrgangsstichprobe 2003 von Patienten aus der stationären verhaltensmedizinischen psychosomatischen Rehabilitation werden Einflussfaktoren ermittelt, die mit der Dauer der stationären Behandlung im Zusammenhang stehen und es werden auf dieser Grundlage differenzielle Behandlungszeitfenster vorgeschlagen, die es ermöglichen, die Behandlungsschweregrade unter der Perspektive des zeitlichen Behandlungsaufwandes stärker zu berücksichtigen.
Als wesentliche Einflussfaktoren hinsichtlich der stationären Behandlungsdauer ergeben sich die Behandlungsdiagnosen, die Komorbidität, das Lebensalter der Patienten und die Krankheitsdauer. Diese klinisch und theoretisch erwarteten Einflussgrößen trennten unter Beachtung der Cutoff-Kriterien "Isolierte Störung/zwei oder mehr F-Diagnosen", "Alter bis 35/über 35 Jahre", und "Dauer seit Erstmanifestation bis zu einem Jahr/zwei und mehr Jahre" innerhalb der Diagnosen deutlich zwischen kürzeren und längeren Behandlungsdauern. Unter Beachtung der erstrangigen Behandlungsdiagnosen und der Kriterienkombinationen erfolgt eine Zuordnung zu sechs Behandlungszeitkorridoren.
Die gefundenen Zusammenhänge stimmen gut mit den bisherigen Analysen überein. Die ausgewählten Kriterien liegen weitgehend als objektive Information vor und unterliegen keiner Ermessensentscheidung. Sie ermöglichen eine rationale Zuordnung zu differenziellen Behandlungszeitfenstern, die den Behandlungserfordernissen ausreichend Rechnung tragen. Die Häufigkeiten der Merkmalskombinationen in einer größeren Patientenkohorte erlauben ebenfalls eine fiskalische Planung des Behandlungsaufwandes.

Schlüsselwörter: Behandlungszeitkorridore, stationäre psychosomatische Rehabilitation, Behandlungsfallgruppen

Prof. Dr. phil. Manfred Zielke
Wissenschaftsrat der AHG AG
Apl.-Professor für Klinische
Psychologie an der Fakultät für
Sozialwissenschaften der Universität Mannheim
Lange Koppel 10
D-24248 Mönkeberg
Tel.: 0431-239 99 90
Fax: 0431-239 99 91
E-mail:
mzielke@ahg.de

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Patientenklassifikation in der medizinischen Rehabilitation
Jana Ranneberg

Kurzfassung
Die Thematik der Patientenklassifikation als Abrechnungseinheit bedarfsorientierter Vergütungssysteme wird seit mehreren Jahren auch für die medizinische Rehabilitation diskutiert. Wie auch im Bereich der Akutmedizin, so übernehmen auch hier internationale Entwicklungen eine Vorreiterrolle mit Modellcharakter für den deutschen Markt. Ein Systemimport wie im Fall der DRG-Einführung ist für die medizinische Rehabilitation jedoch durch größere inhaltliche Unterschiede des Leistungsangebots der Krankenversicherer erschwert. So konzentrieren sich internationale Modelle wie FIM-FRGs oder CMGs der USA oder die Teilklassifikation "Rehabilitation" der AN-SNAP-Klassifkation in Australien auf Leistungen der Früh- und Anschlussrehabilitation. Damit wäre jedoch nur der kleinere Teil der in Deutschland durchgeführten und von den Versicherern getragenen Leistungen zur medizinischen Rehabilitation abgedeckt. Der größere Teil, wie die Heilverfahren für Risikopatienten und Chroniker, d.h. der Teilbereich der sekundären und tertiären Prävention, sowie die Mehrheit der Anschlussheilbehandlungen könnte damit nicht oder nicht hinreichend differenziert abgebildet werden. Aus diesem Grund erscheint eine eigene Systementwicklung für das deutsche Rehabilitationswesen erforderlich zu sein. Um internationale Erfahrungen dabei maximal zu nutzen, ist eine enge Orientierung an dem mehrstufigen Aufbaumodell zu empfehlen, welches sich als Basis der etablierten Modelle durchgesetzt hat. Es wird mit dem Modell der Rehabilitationsbehandlungsgruppen, kurz RBG, eine derartige deutsche Eigenentwicklung vorgesellt. Dieses Modell wurde für die kardiologische, orthopädische sowie die Neurorehabilitation entwickelt und kann bereits für erste Pilottests angewendet werden1. Den Abschluss bildet eine Zusammenfassung und kritische Würdigung der Modellentwicklung in Deutschland.

Schlüsselwörter: Reha- Patientenklassifikationssystem (PKSMR), Systemimport, Homogenitätskriterium, Leistungstransparenz, Vergütungsgrundlage

Dr. Jana Ranneberg
Rambøll Management
Joseph-Dollinger-Bogen 26
D-80807 München
E-mail:
jana.ranneberg@ramboll-management.de

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Konzept und Empirie der RMKs - ein Patientenklassifikationssystem für die Rehabilitation von Alkoholabhängigen
K. Spyra, B. Kolleck, C. Möllmann, W. Müller-Fahrnow

Kurzfassung
Vor dem Hintergrund des weltweiten Übergangs zu fallgruppenbezogenen Finanzierungs- und Steuerungsansätzen in der Gesundheitsversorgung wird in Deutschland seit rund 10 Jahren in verschiedenen Forschungsprojekten versucht, für den Bereich der medizinischen Rehabilitation ein Patientenklassifikationssystem zu entwickeln. Das Konzept der RMKs zeichnet sich dadurch aus, dass die Patientenfallgruppen sowohl durch diagnostische und weitere reha-spezifische Patientenmerkmale als auch durch definierte Leistungen und Behandlungsstandards charakterisiert sind. Die Gruppen werden auf empirischer Basis abgeleitet, wobei die nach der Klassifikation Therapeutischer Leistungen in der medizinischen Rehabilitation (KTL) verschlüsselten reha-spezifischen Kernleistungen als Tracer für die Bewertung weiterer Ressourcenverbräuche dienen. Die empirisch gebildeten Fallgruppen werden unter Nutzung von Leitlinien und evidenzbasierten Anforderungen evaluiert und durch Expertenkonsentierung klinisch validiert. Die RMKs werden darüber hinaus auch unter Aspekten der Ergebnisqualität und Patientenzufriedenheit bewertet.
Berichtet wird über Ergebnisse zur RMK-Bildung aus einem laufenden Forschungsprojekt1 für die Stationäre Entwöhnungsbehandlung Alkoholabhängiger, hier konkret über Analysen von Prozessdaten der Deutschen Rentenversicherung Bund für den Reha-Entlassungsjahrgang 2002 (N= 10.000). Über den Einsatz von Mehrebenenmodellen ist es dabei gelungen, die patientenbezogene Varianzaufklärung für die KTL-Leistungshäufigkeit - die bei den bisher verwendeten einfachen Regressionsmodellen nur bei rund 6% gelegen hatte - auf rund 28% zu erhöhen. Auf der Personenebene werden damit rund 44% der KTL-Varianz aufgeklärt. Diese Ergebnisse liegen in einer vergleichbaren Größenordnung wie zu Beginn der DRG-Entwicklung. Mit den Mehrebenenmodellen konnte gleichzeitig der Einfluss der Kliniken auf die KTL-Leistungen weiter aufgeklärt werden: Klinikunterschiede erklären sich beispielsweise zur Hälfte aus dem unterschiedlichen Umgang der Kliniken mit der psychischen Komorbidität der Alkoholabhängigen. Damit kommt der Klinik eine bedeutsame Rolle in der RMK-Bildung zu: Sie kann als Effektmodifikator interpretiert werden. Der Klinikeinfluss wird dabei vom Belegungsumfang durch Patienten der DRV-Bund moderiert: "Größere" Kliniken verhalten sich homogener als "kleinere".
Über latente Klassenmodelle konnten darüber hinaus für eine bundesweite Angestelltenstichprobe neun klinikunabhängige Behandlungsfallgruppen für regulär entlassene stationär rehabilitierte Alkoholabhängige identifiziert werden. Sie unterscheiden sich signifikant in den KTL-Leistungsprofilen und können vor allem über diagnostische Patientenmerkmale vorhergesagt werden. In einem nächsten Schritt erfolgen nunmehr ihre theoretische Fundierung und klinische Validierung.

Schlüsselwörter: Rehabilitanden-Management-Kategorien (RMKs), Patientenklassifikationssystem, medizinische Rehabilitation, Fallgruppen, stationäre Entwöhnungsbehandlung Alkoholabhängiger, Reha-Bedarf, KTL-verschlüsselte Leistungen

Dr. Karla Spyra
Lehrstuhl für Versorgungssystemforschung und
Grundlagen der Qualitätssicherung in der Rehabilitation
Charité Universitätsmedizin Berlin
Campus Charité Mitte
Luisenstr. 13A
D-10098 Berlin
E-mail:
karla.spyra@charite.de

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Effektivität ambulanter kognitiv-verhaltenstherapeutischer Maßnahmen zur Vorbereitung von Patienten auf eine stationäre psychosomatische Rehabilitationsbehandlung
Sascha Gönner, Claus Bischoff, Margit Ehrhardt, Klaus Limbacher

Kurzfassung
Theoretischer Hintergrund: Patienten haben vor einer stationären Rehabilitation oftmals Ängste und Schwierigkeiten, sich auf die Behandlung einzulassen. Fragestellung: Können diese Probleme durch gezielte ambulante prästationäre Interventionen verringert werden? Methode: Diese Fragestellung wurde in Form eines Feldexperiments mit zwei parallelisierten Gruppen und zwei Messzeitpunkten ("Vorgespräch” und "stationäre Aufnahme”) untersucht. Verglichen wurden Patienten einer Experimentalgruppe (N = 163), die spezifische ambulante Vorbereitungsmaßnahmen (in der Regel zwei verhaltenstherapeutische Einzelgespräche beim späteren Bezugstherapeuten und zwei erlebnisaktivierende, psychoedukative Informationsabende) erhalten hatten, mit Patienten einer unvorbereiteten Kontrollgruppe (N = 170). Ergebnisse: Die prästationären Maßnahmen verbessern das Therapiewissen und das Allgemeinbefinden der Patienten und sie verringern deren Anspannung. Schlussfolgerungen: Ambulante prästationäre Maßnahmen schaffen eine motivational günstigere Ausgangssituation für die stationäre psychosomatische Rehabilitation.

Schlüsselwörter: Motivation, Vorbereitung, Psychosomatische Rehabilitation, Ambulante Rehabilitation

Dipl.-Psych. Sascha Gönner
Psychosomatische Fachklinik
Bad Dürkheim
Kurbrunnenstr. 12
D-67098 Bad Dürkheim
Tel.: 06322-934 284
Fax: 06322-934 266
E-mail:
sgoenner@ahg.de

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Erfassung krebs- und behandlungsspezifischer Ängste bei Prostatakrebspatienten in der Rehabilitation: Der Memorial Angst-Fragebogen für Prostatakrebs (MAX-PC)
Claudia Lehmann, Anja Mehnert, Thomas Schulte, Uwe Koch

Kurzfassung
Prostatakrebs stellt mit 48.650 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland die häufigste maligne Tumorerkrankung beim Mann dar. Trotz dieser hohen Inzidenz sind empirische Arbeiten zu Art und Ausmaß psychosozialer Belastungen bei dieser Patientengruppe bisher selten. Dies betrifft in besonderem Maße krebs- und behandlungsspezifische Ängste und Belastungen. Die vorliegende Studie prüft testtheoretische Gütekriterien und Validität der deutschen Adaptation des Memorial Angst-Fragebogen für Prostatakrebs (MAX-PC) an einer Stichprobe von 208 Prostatakrebspatienten zu Beginn der onkologischen Rehabilitation. Der MAX-PC erfasst mit 18 Items Angst bezogen auf Prostatakrebs (Skala 1), Angst bezogen auf den PSA-Test (Skala 2) und Angst vor Wiederauftreten der Krebserkrankung (Skala 3). Auch in der deutschen Version zeichnet sich der MAX-PC durch sehr gute psychometrische Charakteristika, eine gute Konstruktvalidität und eine hohe Akzeptanz bei den Prostatakrebspatienten aus. Es ist ein reliables, praktikables und ökonomisches Screeninginstrument zur Erfassung krebs- und behandlungsspezifischer Ängste bei dieser Patientengruppe.

Schlüsselwörter: Prostatakrebs, Screening, Angst, Distress, Onkologische Rehabilitation

Dr. phil. Anja Mehnert
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Zentrum für Psychosoziale Medizin
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistr. 52 - S 35
D-20246 Hamburg
Tel.: 040-42803 6203
Fax: 040-42803 4940
E-mail:
mehnert@uke.uni-hamburg.de

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Erhebung der Teilhabestörung nach SGB IX mittels ICF - Der ökonomische Nutzen der Reha
Eckart Jacobi, Rainer Kaluscha, Carsten Jacobi

Kurzfassung
Es wird erstmalig ein praktikables System vorgestellt, in dem die Zuteilung und Gradierung von Teilhabestörungen nach ICF für die Routine empfohlen wird und mit dem Kosten und Nutzen der Reha bewertet werden können. Durch die Transparenz der Ergebnisbeurteilung wird die Grundlage für einen Wettbewerb zwischen den Leistungserbringern und zum Wohle der Patienten geschaffen. Diese Form von Wettbewerb hat in der Industrie immer die Kosten gesenkt und gleichzeitig die Qualität erhöht.

Schlüsselwörter: ICF, Fuzzy, Unschärfe, Reha-Outcome, QALY, Kosten-Nutzen-Vergleich

Prof. Dr. med. Eckart Jacobi
Forschungsinstitut für Rehabilitationsmedizin an der Universität Ulm
Universitätsrehabilitationsklinik
Bad Wurzach
Karl-Wilhelm-Heck-Str. 6
D-88410 Bad Wurzach
Tel.: 07564-301 196
Fax: 07564-301 170
E-mail:
eckart.jacobi@uni-ulm.de

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