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Kinder- und Jugend-Studie: weniger Freundschaft, weniger Gesundheit

Der Zusammenhalt unter Kindern und Jugendlichen entwickelt sich ungünstig, und Mobbing nimmt zu. Darunter leidet zunehmend auch die biopsychosoziale Gesundheit. Detaillierte empirische Belege liefert die aktuelle HBSC-Gesundheitsstudie im Auftrag der WHO: "Aufwachsen in Krisenzeiten. Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Brandenburg 2018-2022".


"Das subjektiv wahrgenommene Ausmaß an FreundInnen-Unterstützung ist bei Jungen und divers orientierten Jugendlichen etwa gleich ausgeprägt. Mädchen berichten im Vergleich zu ihnen eine etwas höhere Freundinnen-Untersützung. Zwischen den Klassenstufen zeigen sich nur geringfügige Unterschiede. Kinder und Jugendliche mit hohem familiärem Wohlstand erleben eine höhere FreundInnen-Unterstützung als jene mit mittlerem oder niedrigem familiären Wohlstand." An Gymnasien und Förderschulen ist die gegenseitige Unterstützung am höchsten, in Gesamtschulen am niedrigsten.

 

Die Studie vergleicht die Werte aus dem Jahr 2022 mit den Umfrageergebnissen aus dem Jahr 2018 und misst eine gleichmäßig negative Entwicklung in allen Wohlstandskategorien.  

 

Besonders auffällig ist eine Korrelation: Je höher die FreundInnen-Unterstützung, desto solider die psychosomatische Gesundheit. Die Studie 2022 teilt etwa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen der Gruppe mit niedriger und etwa 24 Prozet mit hoher Unterstützung zu; in der Niedrig-Gruppe erfreuen sich knapp 79 Prozent und in der Hoch-Gruppe mehr als 86 Prozent einer "ausgezeichneten bis guten allgemeinen Gesundheit". Noch auffälliger wird der Unterschied bei depressiver Symptomatik: Unter ihr leiden fast 51 Prozent aus der Niedrig-Gruppe, aber nur knapp 36 Prozent aus der Hoch-Gruppe; ähnlich  verläuft der Zusammenhang mit anderen psychosomatischen Beschwerden.

 

Die Studie belegt keinen Ursache-Wirkung-Zusammenhang; sie legt vielmehr ein Wechselspiel zwischen Freundschaft und Gesundheit nahe, in dem sich beide Seiten gegeneinander beeinflussen. Andere WHO-Untersuchungen stimmen mit dem Trend der Brandenburger Studie überein; eine europäische WHO-Studie belegt, dass im Jahr 2022 jedes sechste Schulkind im Alter zwischen elf und 15 Jahren mindestens einen digitalen Übergriff erlebt hat und jedes neunte Kind sich gegen einen körperlichen Übergriff wehren musste. Damit hatte sich die Zahl der aggressiven Ereignisse gegenüber den Vorjahren gesteigert ...

 

Raphael Schütz, Ludwig Bilz (Hrsg.) Aufwachsen in Krisenzeiten
Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Brandenburg 2018-2022. 
Pabst 170 Seiten, ISBN Paperback 978-3-95853-892-4, eBook ISBN 978-3-95853-893-1

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