NEWSBÜCHERJOURNALEONLINE-SHOP



 

Sie befinden sich hier: NEWS » Aktuelle News Psychologie » News lesen

« zurück

Cannabis und Gendern: neue Gesetze zur Unzeit

Die Aufhebung oder Durchsetzung amtlicher Regulierungen sind nur gelegentlich dem Obwalten von Klugheit zu verdanken. Der aktuelle Aprilanfang liefert ernstlich zwei Beispiele: die Teillegalisierung von Cannabis und das bayrische "Genderverbot".

Es darf jetzt also just for fun gekifft werden - durchaus im Zeitgeist: In der Aversion gegen Anstrengung und Arbeitsstress ist die Dröhnung auf dem Sofa eine angesagte Alternative. Bislang ernährt sie einen kriminellen internationalen Schwarzmarkt von Klein- und Großdealern; durch die juristisch ziemlich komplizierte Legalisierung sollen die KonsumentInnen günstiger und legal qualitativ hochwertigen Stoff einkaufen können. Die Wirklichkeit: Sie sollen, aber können einstweilen noch nicht. Denn die geplante legale Herstellung und Distribution des "sauberen" Stoffs existiert bislang nur ausnahmsweise.  Wer also profitiert? Exakt: der kriminelle Schwarzmarkt, der durch den legalen Markt zurückgedrängt werden sollte und jetzt in Hochkonjunktur agiert - ohne Rücksicht auf Gesetzeshüter oder andere Störfaktoren. Überraschung? Nein, Fachleute hatten bereits 2021 (!) ein zweckmäßiges Timing angemahnt. 

 

Die Regierung des Freistaats Bayern hatte eh das Placet zu legalem Cannabis (erfolglos) abgelehnt. Jetzt greift sie (vermutlich erfolgreich) an anderer Stelle durch: Die sogenannte "Gender-Sprache" wird in allen bayrischen Bildungseinrichtungen und Behörden untersagt. Ob eine Landesregierung zu einer verbindlichen Sprachregelung legitimiert ist, bleibt ebenso fragwürdig wie die bislang von Feministinnen im Bildungssektor verordnete Gender-Diktion. Nun ist im Freistaat der Hang zum lupenreinen Hochdeutsch ebenso wenig ausgeprägt wie die Vorliebe für ein links-grünes feministisches Milieu; dies lässt Rückschlüsse auf die politische Motivlage in München zu. Das Verbot wird die Zukunft der "Gender-Sprache" eh kaum beeinflussen; bereits 2021 haben die Wissenschaftler Michael Klein und Hendryk von Reichenberg ihr schleichendes Ableben prognostiziert: zu umständlich-kompliziert, zu unästhetisch, teils grotesk, zu ungerecht, linguistischer Unfug. Die Herren in der Staatskanzlei hätten sich ihr Verbot sparen können ...

Michael Klein, Hendryk von Reichenberg: Das Ende der Gender-Sprache -
Genderismus, Sprachkrampf, Tiefenpsychologie.

Pabst, 324 Seiten, Paperback ISBN 978-3-95853-729-3, eBook ISBN 978-3-95853-730-9

» mehr Informationen...


Heino Stöver, Ingo Ilja Michels (Hrsg.): Cannabis-Legalisierung.
In: Rausch - Wiener Zeitschrift für Suchttherapie, 3/4-2022

https://www.psychologie-aktuell.com/journale/rausch/bisher-erschienen/inhalt-lesen/2022-34.html

» mehr Informationen...




alttext    

 

Aktuell

Socials

Fachzeitschriften