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Empirische Sonderpädagogik

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2020-4

Förderung sozialer Integration durch Kooperatives Lernen – Ein systematisches Review
Simone Weber & Christian Huber
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Brav ist schwer, Vogel ist leicht – Eine Analyse geläufiger Mindestwortschätze im Deutschunterricht
Stefan Blumenthal & Yvonne Blumenthal
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Soziale Partizipation von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen Lernen und emotional-soziale Entwicklung in der allgemeinen Grundschule – Ein Literaturreview
Sina Schürer
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Verbesserung des Leseverständnisses auch bei schwachen Grundschülern der vierten Klasse: Evaluation einer Fördermaßnahme auf der Basis des Programms „Wir werden Textdetektive“ im Rahmen einer Felduntersuchung
Jürgen Walter
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Die Schülerschaft an Schulen für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung – Hintergrundmerkmale, Alltagskompetenzen und Verhaltensprobleme
Christoph Michael Müller, Meta Amstad, Thomas Begert, Sara Egger, Gina Nenniger, Noemi Schoop-Kasteler & Verena Hofmann
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Förderung sozialer Integration durch Kooperatives Lernen – Ein systematisches Review 
Simone Weber & Christian Huber


Zusammenfassung
Die Intention dieser Arbeit besteht in der Darstellung und Analyse der bisherigen Forschung hinsichtlich der Wirksamkeit von Kooperativem Lernen auf die soziale Integration von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Durch eine systematische Literaturrecherche wurden zehn Studien ermittelt, deren abhängige Variablen zunächst in das mehrdimensionale Modell sozialer Integration von Koster, Nakken, Pijl und van Houten (2009) eingeordnet wurden. Die Studien fokussierten primär die Dimension Akzeptanz. Die Ergebnisse sprechen für die Wirksamkeit des Kooperativen Lernens in Bezug auf die Akzeptanz von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Es finden sich zudem Hinweise für die Wirksamkeit auf die Dimension Kontakte. Für die zwei verbleibenden Dimensionen sozialer Integration Beziehungen und eigene Wahrnehmung können keine Aussagen getroffen werden. Ausgehend von den Ergebnissen werden Empfehlungen für die Gestaltung von integrationsförderlichen kooperativen Lerneinheiten im schulischen Kontext abgeleitet.

Schlüsselwörter: soziale Integration, sonderpädagogischer Förderbedarf, Kooperatives Lernen, systematisches Review

 

 

Improved Social Integration as a Result of Cooperative Learning – A Systematic Review


Abstract
The paper intends to describe and analyse the research concerning the effects of cooperative learning on the social integration of students with special educational needs. Based on a systematic literature review, ten studies were identified. Initially, their dependent variables were classified in the multidimensional model of social integration by Koster, Nakken, Pijl and van Houten (2009). The studies primarily focused on the dimension acceptance. The results promote a positive effect of cooperative learning on the acceptance of students with special educational needs. In addition, there are indications of a positive effect on the dimension contacts. No statements can be made for the dimensions relationships and self-perception. Based on the results, advice for cooperative learning methods promoting social integration in school is derived.

Keywords: social integration, special educational needs, cooperative learning, systematic review, literature review


Simone Weber
Bergische Universität Wuppertal
School of Education
Institut für Bildungsforschung
Gaußstraße 20
42119 Wuppertal

 


 

Brav ist schwer, Vogel ist leicht – Eine Analyse geläufiger Mindestwortschätze im Deutschunterricht
Stefan Blumenthal & Yvonne Blumenthal

 

Zusammenfassung
Das Grundwortschatzkonzept ist ein bedeutsamer didaktischer Ansatz im Erwerb von Rechtschreibkompetenzen. In jüngster Vergangenheit wurden in fast allen Bundesländern entsprechende Handreichungen mit Mindestwortschätzen veröffentlicht. Dieser Ansatz bietet den Lehrkräften viel Potenzial, für ihre Lerngruppe angepasste Unterrichts- und Förderangebote zu entwickeln. Ein Vergleich des Wortmaterials der jeweiligen Mindestwortschätze zeigt einerseits eine geringe Schnittmenge im Gesamtvergleich und andererseits fehlt eine empirische Überprüfung der Wortschwierigkeiten. In dieser Studie wurde daher ein Korpus von 539 Wörtern an N = 4091 Kindern erster bis vierter Klassen pilotiert. Mithilfe der Item-Response-Theorie wurden Itemparameter dieses Wortpools geschätzt, die erstmalig eine Wortauswahl auf Grundlage empirisch
gewonnener Wortschwierigkeiten erlauben. Mittels Clusteranalysen wurden die für die Klassenstufen 1 und 2 bzw. 3 und 4 verschiedenen Schwierigkeitskategorien zugeordnet. Eine qualitative Beschreibung der ermittelten Itemcluster erfolgt hinsichtlich der zur korrekten Schreibung der enthaltenen Wörter zugrundeliegenden Rechtschreibprinzipien. Abschließend werden Implikationen für den Einsatz der Mindestwortschatzarbeit in der Schule dargelegt.

Schlüsselwörter: Grundwortschatz, Grundschule, Item-Response-Theorie, Rechtschreibstrategien, Rechtschreibphänomene

 


“Brav” is difficult, “Vogel” is easy – An analysis of German common minimum vocabularies in elementary school


Abstract
The basic vocabulary concept is a significant didactic approach to the acquisition of spelling skills. Although corresponding handouts with minimum vocabularies have been published in almost all federal states in recent years, there is criticism of this approach e. g. due to creation criteria. In the present study, a corpus of 539 words was piloted at N = 4091 elementary students (grade 1-4). Item parameters were estimated using Item Response Theory. This procedure allowed a word selection based on empirically derived item difficulties. By means of cluster analyses, the difficulty categories for grades 1 and 2 or 3 and 4 were assigned to different difficulty levels. A qualitative description of the determined item clusters is given with regard to the spelling principles underlying the correct spelling of the words contained in the clusters. Implications for use at school are set out.

Keywords: Basic vocabulary, Elementary School, Item Response Theory, Spelling Strategies, Spelling Phenomena

 

Dr. Stefan Blumenthal
Universität Rostock
Institut für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung
und Rehabilitation
August-Bebel-Str. 28, 18055 Rostock

 


 

Soziale Partizipation von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen Lernen und emotionalsoziale Entwicklung in der allgemeinen Grundschule – Ein Literaturreview
Sina Schürer


Zusammenfassung
Soziale Partizipation von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF) ist ein zentrales Ziel inklusiver Beschulung. Das Konstrukt der Partizipation ist facettenreich und es ergeben sich verschiedene Möglichkeiten der Operationalisierung. Dies macht eine Vergleichbarkeit von Studien mitunter schwierig. Ziel dieses Beitrages ist die Darstellung von Studien seit dem Jahr 2010 zum Thema soziale Partizipation von Grundschulkindern mit SPF im Bereich des Lernens und der emotional-sozialen Entwicklung in inklusiven Settings. In einer systematischen Literaturrecherche konnten 15 Studien identifiziert werden. Die Studien werden mit Blick auf die Operationalisierung des SPFs und der sozialen Partizipation dargestellt. Die Ergebnisse werden mit internationalen Befunden verglichen. Übereinstimmend mit internationalen Befunden zeigt sich, dass Kinder mit SPF in Deutschland ebenfalls zu einer Risikogruppe gehören. Je nach Indikator der Partizipation zeigen sich jedoch ambivalente Befunde. Das Ausgrenzungsrisiko scheint insbesondere für Kinder mit emotional-sozialen Auffälligkeiten besonders hoch zu sein. Eine Differenzierung nach verschiedenen Förderschwerpunkten wird jedoch in den gesichteten Studien nur selten vorgenommen. Die Ergebnisse werden unter anderem mit Blick auf Implikationen für weitere Forschung diskutiert.

Schlüsselwörter: soziale Partizipation, Literaturreview, Grundschule, Förderschwerpunkt Lernen, Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung, Inklusion

 

 

Social participation of primary school children with special educational needs in learning and emotionalsocial skills – A literature review


Abstract
Social participation of children with special educational needs (SEN) is a central goal of inclusive schooling. The construct of social participation is multifaceted, and thus there are various possibilities for operationalization. This fact makes it difficult to compare studies. This paper aims to present relevant studies on social participation of primary school children with SEN in learning and emotional-social development in inclusive settings since 2010. In a systematic literature search, 15 studies were identified. The review’s findings are presented systematically considering the operationalization of SEN and social participation. The results are compared with international findings. In accordance with international findings, this review shows that children with SEN belong to a risk group in Germany, too. Depending on the indicator of participation, these results are ambivalent, though. The risk of exclusion seems particularly high for children with emotional and social problems. A differentiation considering different SENs, however, is done rarely in the examined studies. The results are discussed concerning implications for further research.

Keywords: social participation, literature review, primary school, learning problems, behavior problems, inclusion

 

Dr. Sina Schürer
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Institut für Erziehungswissenschaft
Georgskommende 33
D-48143 Münster
Tel.: +49 251 83-29374

 


 

Verbesserung des Leseverständnisses auch bei schwachen Grundschülern der vierten Klasse:
Evaluation einer Fördermaßnahme auf der Basis des Programms „Wir werden Textdetektive“ im Rahmen einer Felduntersuchung

Jürgen Walter


Zusammenfassung
Im Rahmen der internationalen Grundschul-Leseuntersuchung (IGLU 2016) wurden eher ernüchternde Befunde ermittelt sowie eine kritische Analyse strukturell-inhaltlicher Merkmale des Deutschunterrichts an deutschen Grundschulen vorgenommen. Vor diesem Hintergrund und den häufig eher schwach ausfallenden Effektstärken strategieorientierter Förderkonzepte wurde im Rahmen einer Felduntersuchung eine weitere Evaluation des Unterrichtsprogramms „Wir werden Textdetektive“ (Gold et al., 2006) realisiert. Es zeigte sich ein signifikanter kurz- und mittelfristiger Transfer-Effekt (d = 0.47 bzw. d = 0.30) auf standardisiert erfasste Leseverständnisleistungen insgesamt bei Viertklässlern sowie ein Effekt von d = 0.65 bzw. d = 0.56 bei unterdurchschnittlichen Lesern dieser Klassenstufe. Die Analyse der allgemeinen Forschungslage sowie die Erfahrungen im Rahmen dieser Untersuchung legen für die Zukunft ein gezielteres und hybridorientiertes Vorgehen zur Verbesserung von Leistungen im Leseverstehen nahe.

Schlüsselwörter: Leseförderung, Leseverständnis, Lesestrategien, Grundschüler

 


Improvement of reading comprehension even with belowaverage fourth grade readers: 
Evaluation of the program “Wir werden Textdetektive” as part of a field study


Abstract
As a result of the Progress in International Reading Literacy Study (PIRLS 2016), sobering findings were made and a critical analysis of the structural and content-related features concerning the reading instruction at German primary schools was carried out. Against this background and the often rather weak effect sizes of strategy-oriented teaching concepts, a further evaluation of the teaching program “Wir werden Textdetektive” (Gold et al., 2006) was realized. There was a significant short- and medium-term transfer effect (d = 0.47 and d = 0.30) in a standardized reading comprehension test overall in fourth graders as well as an effect of d = 0.65 and d = 0.56 for below-average readers of this grade. The analysis of the general research situation as well as the experiences in the context of this study suggest a more targeted and hybrid-oriented approach to improve performance in reading comprehension in the future.

Keywords: reading promotion, reading comprehension, reading strategies, elementary school students


Prof. Dr. Jürgen Walter
Europa-Universität Flensburg
Institut für Sonderpädagogik
Abteilung Sonderpädagogik des Lernens
Auf dem Campus 1
24943 Flensburg

 


 

Die Schülerschaft an Schulen für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung – Hintergrundmerkmale, Alltagskompetenzen und Verhaltensprobleme
Christoph Michael Müller, Meta Amstad, Thomas Begert, Sara Egger, Gina Nenniger, Noemi Schoop-Kasteler & Verena Hofmann


Zusammenfassung
Der Großteil von Kindern und Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung besucht auf diesen Personenkreis spezialisierte sonderpädagogische Schulen. Insbesondere für die Schweiz liegen bisher erst wenig empirisch erhobene Informationen über die Schülerschaft an solchen Schulen vor. In der vorliegenden Studie wurden mit Hilfe anonymer Fachpersonenauskünfte an 16 Deutschschweizer Heilpädagogischen Schulen ausführliche Informationen zu den Hintergrundmerkmalen, Alltagskompetenzen und Verhaltensproblemen der Schülerschaft erhoben. In die hier durchgeführten Analysen gingen die Berichte von 397 Fachpersonen zu 1107 Kindern und Jugendlichen im Alter von vier bis 19 Jahren (M=11.28; SD=3.76) ein. Es zeigte sich eine Überrepräsentation von Jungen (68.8%) sowie von Kindern und Jugendlichen mit ausländischer Staatsangehörigkeit (34%). Der Median der Alltagskompetenzen lag mit einem Prozentrang von Mdn=3 (range=0-91) in einem tiefen Bereich und für 51.8% der Kinder und Jugendlichen wurden erhebliche Verhaltensprobleme berichtet. Auffallend war die große Heterogenität der Schülerschaft. Die Ergebnisse zeigen einen hohen professionellen Unterstützungsbedarf der Schülerinnen und Schüler an Heilpädagogischen Schulen.

Schlüsselwörter: Geistige Behinderung, Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, Förderschule, Heilpädagogische Schule, Alltagskompetenz, Adaptives Verhalten, Verhaltensprobleme

 


Student characteristics in special needs schools for children and adolescents with intellectual disabilities – Demographics, adaptive and problem behaviors.


Abstract
Most children and adolescents with an intellectual disability attend special needs schools that are specialized on this type of disability. In Switzerland there is a lack of empirical data on the characteristics of students attending these schools. Using anonymous staff reports in 16 Swiss German special needs schools detailed information on students’ background characteristics and both adaptive and problem behaviors was assessed. For the present analyses, data on 1107 students aged between four and 19 years (M=11.28; SD=3.76) reported by 397 persons working in special needs schools were used. An overrepresentation of boys (68.8%) and students of foreign citizenship (34%) was found. The median of adaptive behavior was low (percentile rank Mdn=3; range 0-91) and for 51.8% of the students’ staff reported critically high levels of problem behaviors. At the same time students were very heterogeneous in these characteristics. The results of this study point to a great need of professional support of children and adolescents attending special needs schools for students with intellectual disabilities.

Keywords: Intellectual disability, special needs school, everyday-life skills, adaptive behavior, problem behavior

 

Prof. Dr. Christoph Michael Müller
Departement für Sonderpädagogik
Universität Freiburg
Petrus-Kanisius-Gasse 21
1700 Freiburg, Schweiz

 

 

 



Empirische Sonderpädagogik
12. Jahrgang · 2020  · Heft 4

Pabst, 2020
ISSN 1869-4845
Preis: 15,- €

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