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Wissenschaftler entdecken Hirnkonnektivität in Verbindung mit der Nutzung sozialer Medien

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben ein Netzwerk von Hirnregionen identifiziert, das in das Teilen von Informationen über die eigene Person involviert ist. Die Forscher der Freien Universität Berlin und des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig erarbeiteten eine Studie zur sogenannten intrinsisch-funktionalen Konnektivität des Gehirns in Verbindung mit der Benutzung sozialer Medien. "Diese Entdeckung erweitert unser derzeitiges Wissen über die funktionale Konnektivität des Gehirns", erklärt Dr. Dar Meshi, der an der Freien Universität im Bereich der biologischen Psychologie und kognitiven Neurowissenschaft forscht und die Studie geleitet hat.

"Genauer gesagt wissen wir jetzt, dass die Gehirnregionen, die in Prozessen der Selbstwahrnehmung untereinander vernetzt und aktiv sind, auch involviert sind, wenn wir auf uns selbst bezogene Informationen in den sozialen Medien teilen." Damit sei die Voraussetzung für weiterführende Forschung zu neurologischen Prozessen gelegt, die der Selbstauskunft zugrunde liegen. Die Ergebnisse wurden in der Open-access-Fachzeitschrift Scientific Reports publiziert.

"Menschen teilen gern Informationen über sich selbst", sagt Dar Meshi. "Eine Möglichkeit, dies zu tun ist heutzutage die Nutzung von sozialen Netzwerken wie Facebook." Für die Studie hätten sich die Forscherinnen und Forscher auf Facebook konzentriert, da die Plattform mit 1,5 Milliarden monatlich aktiven Nutzern der weltweit größte Kanal unter den sozialen Medien sei. All diese Nutzer könnten ihre Gedanken, Gefühle und Meinungen als Text, Bild oder auch im Video teilen.

Die Wissenschaftler konzentrierten sich in ihren Untersuchungen auf den medialen präfrontalen Kortex und den Precuneus, zwei kortikale Hirnregionen, die aktiv werden, wenn Menschen über sich selbst nachdenken. An der Studie nahmen 35 Personen teil. Bei der Auswahl der Probanden wurde darauf geachtet, dass das Nutzerverhalten stark variierte. Alle Probanden teilten regelmäßig Bilder von sich selbst, erneuerten ihre Profilinformationen und ihren Status. Mithilfe von funktionaler Magnetresonanztomographie (fMRT) konnten regionale Interaktionen zwischen Hirnregionen, also funktionelle Konnektivität aufgezeichnet werden, die unter Ruhe auftreten. Die Probanden mussten während der Messungen keine spezielle Aufgabe lösen, sondern konnten ihre Gedanken schweifen lassen. Die Wissenschaftler analysierten daraufhin die Konnektivität des Gehirns aller Probandinnen und Probanden daraufhin, ob es eine Verbindung zwischen der Gehirnkonnektivität und der Nutzung der sozialen Medien gab.

"Je größer die Konnektivität zwischen dem medialen präfrontalen Kortex und dem Precuneus mit dem dorsolateralen präfrontalen Kortex war, desto mehr selbstbezogene Informationen teilten die Probanden auf Facebook", sagt Dar Meshi.

Die Studie wurde im Rahmen des Excellenzclusters "Languages of Emotion" an der Freien Universität erarbeitet.




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