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Wirtschaftspsychologie: Win-Win-Kooperationen in kritischen Situationen schützen

In einer erfolgreichen Unternehmenskultur herrschen Win-Win-Verhältnisse: Eine ausgeglichene Kooperation bringt allen Beteiligten Erfolg. Doch kann in speziellen Situationen ein einzelner Akteur in Versuchung geraten, für sich besondere Vorteile auf Kosten der Gruppe zu erzielen. Privatdozent Dr. Martin Beckenkamp (Bonn) sieht Möglichkeiten, diese Risiken frühzeitig zu diagnostizieren und zu minimieren.

"Aufgrund der experimentellen Laborforschung weiß man, dass Angst und Gier wesentliche Motive unternehmensschädlicher Handlungen sein können. Es scheint plausibel, dass Unternehmen mit gesunder Unternehmenskultur solcher Angst vorbeugen - weil gegenseitiges Vertrauen herrscht. Möglicherweise zähmen auch erfolgreiche Unternehmen die Gier - weil die Konzentration auf das Wohl der Firma zum Kanon der internalisierten Normen der MitarbeiterInnen gehört ..."

So wichtig die vertrauensvolle Unternehmenskultur auch für die Win-Win-Kooperation ist, können bei Bedarf Kontrollen und Sanktionen erforderlich werden, räumt Beckenkamp ein. "Menschen tendieren dazu, auf Kontrollen und Sanktionen mit Reaktanz zu reagieren. Wenn solche Lösungen aber als Instrument zur Stabilisierung von potentiell instabilen Win-Win-Situationen geschaffen und verstanden werden, dann steigen die Akzeptanz - und sogar die Bereitschaft, dafür etwas zu bezahlen."

Der Wissenschaftler macht sich die Postulate der Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom zueigen. "Sie plädiert dafür, möglichst viel von den Kontrollen und den Sanktionen in die Hände der Adressaten selbst zu geben: Self-Governance ist Top-Down-Regulierungen deutlich überlegen ..."


Wirtschaftspsychologie und Innovation
Mey, M.; Laumen, S.; Packebusch, L. (Hrsg.)




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