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Wirtschaftspsychologie: Smartphone zeitweise abschalten und psychische Belastungen reduzieren

Wirtschaftspsychologie: Das Smartphone kann nachweislich die persönliche Autonomie, die soziale Identität, den sozialen Status, die Konnektivität und die Arbeitsleistung des Nutzers stärken. Damit kann das Smartphone auch anderseits seinen Nutzer psychisch abhängig machen und kontinuierlichen Stress erzeugen. Eine Studie der International School of Management (Hamburg) belegt, dass bewusste Smartphone-Auszeiten sowohl den Stress als auch das Abhängigkeitspotential reduzieren können. Cassandra Tyana Zinn und Professorin Dr. Ute Rademacher veröffentlichen ihre experimentelle Untersuchung in der unabhängigen Fachzeitschrift Wirtschaftspsychologie (1/2-2019).

Zu häufigen negativen Wirkungen des Smartphones zählen Störungen, Ablenkungen, Konzentrationsmängel, Unfallrisiken - und damit letztlich eine mangelhafte Arbeitsproduktivität. Zu den psychisch-gesundheitlichen treten also wirtschaftliche Risiken hinzu.

  

Bleibt das Smartphone regelmäßig in einer "Auszeit", geht das Verlangen - u.U. das Craving - des Nutzers zurück; einer - womöglich pathogenen - Abhängigkeitsentwicklung wird vorgebeugt. "Der verringerte Drang zur Smartphone-Nutzung scheint das mentale Loslösen von arbeitsbezogenen Aufgaben und Aspekten zu unterstützen und führt letztendlich zu einer Erholung. Insbesondere können diejenigen von solchen Auszeiten profitieren, die sich durch erholsame Aktivitäten entspannen und die subjektive Kontrolle über ihren Alltag erhöhen. Die Studie gibt empirische Hinweise darauf, dass eine Smartphone-Abstinenz mentales Abschalten erleichtert und dadurch regenerative Prozesse der Entspannung und Kontrolle fördert."

 

Die Wirtschaftspsychologinnen folgern, "dass bewusste Interventionen wie beispielsweise smartphonefreie Bereiche in Unternehmen, Restaurants, Schulen und Universitäten zur Unterstützung von Verzichtsmomenten vorteilhaft sein können. Denn nur 33 Prozent der Smartphone-Nutzenden gelingt es eigenständig, auf die Nutzung zu verzichten." 46 Prozent erleben einen Kontrollverlust, d.h. bleiben länger wach und mental aktiv als sie es eigentlich möchten - sind aber unfähig, ihr Smartphone beizeiten auszuschalten.

 

Literatur

 

Cassandra Tyana Zinn, Ute Rademacher: Abschalten - Psychische Belastungen durch bewusste Smartphone-Auszeiten abbauen.
In: Wirtschaftspsychologie 1/2-2019, S. 28-39 
 

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