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Wirtschaftspsychologie: Resilienz als Widerstandskraft in Krisen- und Belastungssituationen

Wirtschaftspsychologie: Resilienz bezeichnet die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen und Belastungen. Hohe Resilienz vermindert den Stress, stabilisiert die Gesundheit und steigert die Arbeitsproduktivität. Programme zur Steigerung von Resilienz und zum Abbau von Stress werden häufig angeboten, die Wirkungen sind jedoch oft bescheiden und fragwürdig. Die unabhängige Fachzeitschrift "Wirtschaftspsychologie" bietet in der aktuellen Schwerpunktausgabe einen differenzierten Überblick. Die Gastherausgeber Prof. Dr. Manfred Mühlfelder und Prof. Dr. Andres Steffanowski (SRH Hochschule) definieren: "Anpassungsfähigkeit, Zielorientierung, Integrationsfähigkeit und Strukturerhalt sind die wesentlichen Eigenschaften widerstandsfähiger Personen."

Die Psychologen analysieren Resilienz auf den vier Betrachtungsebenen: der Organisationsumwelt, der Organisation selbst, der Gruppe im engeren Sinn und des Individuums. Für alle vier Ebenen wird ein gleichartiges Schema zur Diskussion gestellt:

  • Wie anpassungsfähig sind Situationswahrnehmungen und Handlungsweisen bei veränderten Umweltbedingungen und Krisen?
  • Wie flexibel und durchsetzungsstark werden auch weiterhin eigene Ziele verfolgt?
  • Wie sehr gelingt es, Kohäsion (Zusammenhalt) und Inklusion (Einschluss) elementarer Komponenten herzustellen und abzusichern?
  • Wie klar können grundlegende innere Strukturen und Wertmuster aufrecht erhalten werden?

Resiliente Organisationen haben Mitarbeiter, Teams und Führungskräfte, die fähig sind, die Realität zu akzeptieren und anzupacken. Betroffene sind als Organisation in der Lage, Bedeutung im Leben zu finden. Das Wertesystem resilienter Organisationen dient als Halt in schwierigen Situationen. Betroffene sind in der Lage, zu improvisieren und alle Ressourcen einzusetzen.
 
Entsprechend qualifiziert sind auch resiliente Teams. "Stellt man die Frage, wie die Resilienz von Teams konzeptualisiert und gefördert werden kann, rückt neben dem wiederholten Training kritischer Situationen die Verbesserung der Beziehung und Kommunikation zwischen den Gruppenmitgliedern in den Vordergrund." Wichtig sind in diesem Kontext "positive gemeinsam erlebte und ausgedrückte Emotionen wie Enthusiasmus, Optimismus, Zufriedenheit, Wohlbefinden und Entspannung..., transformationaler Führungsstil, geteilte Führungsaufgaben im Team, gemeinsames Lernen, eine gemeinsame soziale Identität ..."
 
Die Resilienz einer Einzelperson ist wiederum ein hochkomplexes Konstrukt - etwa mit den Potentialen Emotionssteuerung, Empathie, Impulskontrolle, Kausalanalyse, realistischer Optimismus, Selbstwirksamkeit, Zielorientierung, Netzwerkorientierung, Vermeiden der Opferrolle, Übernahme von Verantwortung.
 
"Wirtschaftspsychologie" legt Studien vor, die das Thema empirisch weiterführen - etwa: Wie ist Resilienz messbar? Ist Resilienz für die Personalauswahl relevant? Was bedeutet Resilienz für eine gute Führung? Lässt sich Resilienz in einem Schulungskonzept fördern?

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