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Wirtschaftspsychologie: Projektgruppen im öffentlichen Dienst diskutieren viel und leisten wenig

Immer häufiger werden auch im öffentlichen Dienst Projektgruppen gebildet. Eine direkte Kommunikation soll Synergieeffekte als Leistungsvorteil erbringen. Doch in der Mehrheit finden zuviele, zu lange Debatten statt - in einer fragwürdigen Qualität. Die Psychologen B. Englich und R. Fisch (Würzburg) beobachten die Missstände in einer Studie vor allem dann, wenn "der Leiter der Sitzung nicht über besondere Fähigkeiten im Steuern und Regeln eines Beratungsprozesses verfügt und die Mitglieder nicht gelernt haben, im Team sachbezogen zusammenzuwirken."

"Projektleiter sind hier häufig mit Situationen konfrontiert, die sie bei mangelnder Vorbereitung überfordern müssen. Interaktionsanalysen von zwölf Planspielen mit Führungskräften aus der öffentlichen Verwaltung ergaben z.B., dass Ressortvertreter ihre Interessenkonflikte nicht direkt untereinander austragen, sondern über Streitverhalten gegenüber dem Leiter. Ist ein Projektleiter bezüglich solcher Dynamiken in der Kommunikation in Gruppen nicht vorgewarnt, kann ein Projekt in erhebliche Schwierigkeiten geraten."
 
Die Psychologen empfehlen der Sitzungsleitung ein Training sozialer Fertigkeiten und eine Analyse "der Kräfte, die in einer solchen Sitzung wirken". Hier werden analytisch drei Ebenen unterschieden:

  • die Inhalte und Sachverhalte der Sitzung
  • die sozial-emotionale Dynamik des Umgangs der Sitzungsteilnehmer untereinander
  • die Art und Weise des Herangehens an die Aufgaben- und Problemstellung, z.B. gründliche Information und Sachverhaltserörterung oder Konzentration auf Fragen der praktischen Umsetzung von Plänen

Ausführlich erläutern die Psychologen in ihrer Studie, wie Projektgruppen in der öffentlichen Verwaltung ihren Erfolg behindern oder optimieren können. Z.B. warnen die Autoren vor zu großen Gruppen: Acht Personen sind schon das Maximum. Und die Projektdauer sollte nach Möglichkeit zwei Jahre nicht überschreiten ...




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