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Wirtschaftspsychologie: Personalauswahl häufig mit unzuverlässigen Methoden

Wirtschaftspsychologie: Die Praxis der Personalauswahl ist häufig mangelhaft. "Die diagnostischen Potenziale der Auswahlmethoden werden im Alltag oftmals nicht genutzt," kritisiert Professor Dr. Uwe Peter Kanning (Osnabrück) in seinem Beitrag zur Fachzeitschrift "Report Psychologie".

In einer online-Fragebogenstudie mit 999 Bewerbern erfuhr der Wirtschaftspsychologe, dass "in fast drei Viertel der besuchten Einstellungsgespräche nicht einmal ein Interviewleitfaden vorlag. In weniger als zehn Prozent der Fälle hatten die Bewerber den Eindruck, dass ihre Antworten Frage für Frage mit Punktwerten bewertet wurden. Dies deutet auf einen bestenfalls geringen Strukturierungsgrad der Einstellungsinterviews hin, obwohl seit Jahrzehnten in der Forschung bekannt ist, dass strukturierte Interviews zu prognostisch valideren Ergebnissen führen ...
 
Die besonders häufig gestellten Fragen besitzen nicht selten eine fragwürdige Validität. Man denke hier an Fragen nach eigenen Stärken, einer allgemeinen Selbstcharakterisierung oder den Gründen, warum man den Bewerber einstellen soll. All dies kommt einer Aufforderung zur offensiven Selbstdarstellung gleich. Zudem ist das Bezugssystem der Bewerber bei derartigen Fragen völlig unklar. Dies stellt die Aussagekraft der Antworten in Bezug auf die vakante Stelle zusätzlich infrage.
 
Im Hinblick auf das Assessment Center dokumentiert auch diese Befragung gängige Schwächen: Die Übungen sind häufig sehr abstrakt und spiegeln nicht im Sinne einer Arbeitsprobe die Anforderungen der Stelle wider," berichtet Kanning in "Report Psychologie" und fügt eine Serie weiterer Schwachstellen hinzu.
 
Report Psychologie 2/2016
www.report-psychologie.de




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