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Wirtschaftspsychologie: Mit zunehmendem Lebensalter können Leistungspotenziale und Zufriedenheit wachsen

Die Leistungs- und Qualifikationsunterschiede zwischen einzelnen Berufstätigen sind im Alter am höchsten. Bei einem Teil zeigen Abbauprozesse frühzeitig deprimierende Wirkungen, bei einem anderen Teil können reflektierte Erfahrungen das Urteils- und Orientierungsvermögen auch in hohem Alter erstaunlich steigern, berichtet Karola Brunner, Coach in Aschaffenburg. Sie fordert Fort- und Weiterbildung auch für Ältere und zitiert Altkanzler Helmut Schmidt mit seinem Vorschlag, auch etwa 50jährigen bei Bedarf eine neue Berufsausbildung zu ermöglichen.

"Studien belegen, dass die Lernfähigkeit bis ins hohe Alter erhalten bleiben kann. Entscheidend sind die bisherige Lernbiografie, die Lernumgebung, die Lernbereitschaft und das Selbstvertrauen", referiert Brunner im aktuellen Reader der Deutschen Gesellschaft für Transaktionsanalyse.

Dr. Kurt Riemer berichtet im gleichen Band über eine online-Befragung mit 1700 TeilnehmerInnen ("Seniors4success"): Wo liegen Gewinne mit zunehmendem Alter? Die besonderen Potenziale der Seniorität werden in dieser Rangreihenfolge gesehen:

  • Reflexion des Lebenssinns
  • Erfahrungsschatz
  • Weisheit
  • Gesundheitsbewusstsein
  • Unabhängigkeit
  • Möglichkeiten, für andere Menschen da zu sein
  • Zeitbudget
  • in größeren Zusammenhängen denken
  • Menschenkenntnis
  • Authentizität
  • Wertschätzung
  • Konfliktbewältigung
  • Weitblick
  • u.a.

Im Hinblick auf die Generationengerechtigkeit und aktuelle psychosoziale Effekte kritisiert Karola Brunner Trends der vergangenen Jahre: "Arbeitslosigkeit, vorteilhafte Frühverrentungs- und Alterszeitmodelle sowie veränderte Werthaltungen bei älteren Beschäftigten führten zu einer Kultur des frühen Aufhörens. Die Verabschiedung mit dem ´Goldenen Handschlag´ begünstigte diese Mentalität ´je früher desto besser´. Mit der ´Entberuflichung des Alters´ verbreitete sich dann das Bild der ´Nutzlosigkeit des Alters´ in der Arbeitswelt. ..."

Dem stehen Studien gegenüber, die belegen, dass ältere Berufstätige mit ihrer Aufgabe deutlich zufriedener sind als jüngere. Dies ist "durch eine veränderte Arbeitsorientierung zu erklären. Ältere Beschäftigte weisen eine geringere extrinsische Orientierung auf; Faktoren wie ein hohes Einkommen und gute Aufstiegsmöglichkeiten sind für Ältere von untergeordneter Bedeutung", fand Dr. Karsten Schulte in einer empirischen Analyse.


Unerhörtes und Ungesehenes – Dialoge für die Zukunft
Eichenauer, Peter (Hrsg.)




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