NEWSBÜCHERJOURNALEONLINE-SHOP



 

Sie befinden sich hier: NEWS » Aktuelle News Psychologie » News lesen

« zurück

Wirtschaftspsychologie: Im Management fehlt meist eine nachdenkliche, kritische Streitkultur

Wirtschaftspsychologie: Besitzen Manager tatsächlich keine Zeit zum Denken? Der Wirtschaftspsychologe Dr. Felix Frei äußert demgegenüber "den Verdacht, dass manch einer sich die Zeit zum Denken gar nicht nehmen will - vermutlich, weil er die manageriale Hektik nur aushält, wenn sie praktisch unterbrechungsfrei durchgezogen wird." Entsprechend reflektiert Frei in seinem neuen Buch "Im Fluss" das "Unbehagen am Change Management".

"Ist es nicht ein wenig verwunderlich, dass bloßes Denken - ohne etwas vor sich liegen, ohne die Finger an der Tastatur und ohne jemanden bei sich zu haben - kaum als typische Manager-Aktivität gilt? Ein Gespräch führen, eine Mail schreiben, telefonieren, eine Präsentation studieren, eine Sitzung leiten, eine Exceltabelle erstellen, anderen aufmerksam zuhören - das alles sind Dinge, die wir tun können. Im Erledigen und Abarbeiten sind die meisten Manager durchaus effizient .."
 
Doch was soll wie abgearbeitet werden? Die Veränderungsgeschwindigkeiten steigen, die Veränderungsrichtungen werden immer diffuser, immer stärker fremdbestimmt. Changemanagement kann zum Alptraum werden.
 
Der Wirtschaftspsychologe Frei weiß aus reichhaltiger Erfahrung: "Der wichtigste Bestandteil beim Mut zum Denken ist das Fragen. Es geht darum, auch das Selbstverständlichste infragestellen zu können.
 
Man könnte meinen, das heutige Change Management würde sich genau dadurch auszeichnen und deshalb fast dauernd fast alles ändern. Der Eindruck täuscht. Denn meist steht hier am Anfang eine Antwort; man weiß, was man will (denn alle anderen wollen es ja angeblich auch) - und deshalb muss man das Bestehende entsprechend infragestellen. Psychologisch gesehen ist dies die Disziplin der angewandten Selbstüberlistung. Mit wirklich kritischem Fragen hat es nichts zu tun.
 
Was fehlt in vielen Managementteams, ist die Kultur fröhlichen Streitens. Der Ausdruck wie auch die Sache selbst sind in wissenschaftlichen Kreisen völlig geläufig. Fröhliches Streiten schließt einen harten Kampf mit Argumenten ein. Hinterfragen und kritisches Durchleuchten sind Königsdisziplinen. Es gibt Sieger und Sieger. Denn die Überzeugung, gemeinsam an Einsicht gewonnen zu haben, eint die Diskutanten." Für derartiges gemeinsames Denken stellt Frei zu guterletzt ein Flowerleben in Aussicht...

Im Fluss
Unbehagen am Change Management
Frei, Felix




alttext    

 

Aktuell

Socials

Fachzeitschriften