"Mitarbeiter und Führungskräfte binden sich an das gemeinsame Bild einer attraktiven Zukunft des Unternehmens. Diese Bindung hat relevante Auswirkungen auf die Mitarbeiter-Motivation. Je klarer und transparenter sowohl der Entwicklungsprozess einer Vision als auch die Vision selbst sind, desto größer ist die Chance einer positiven Sogwirkung in Unternehmen. Es braucht eine der Unternehmenskultur und deren Lernthema entsprechende Architektur der Entwicklung, Einführung und Weiterentwicklung der Vision. Sonst landet die Hochglanzbroschüre über die Vision nach dem Motto ´gelesen - gelacht - gelocht´ in der Schublade."
Für Luise Lohkamp beginnt die Entwicklung der Vision mit der Reflexion vergangener und aktueller Probleme. "Im nächsten Schritt geht es darum, künftige Trends zu definieren und sich kritisch zu fragen, inwieweit die Organisation demgegenüber aufgestellt ist. " Primär denkt die Wirtschaftspsychologin an die Megatrends Volatilität, Ressourcenknappheit und demografische Entwicklung. Trends gelten gleichermaßen auf der Team- und Personenebene ...
"Das Wichtige an der Vision ist meiner Erfahrung nach nicht nur ihr Inhalt, sondern auch der Entwicklungsprozess selbst. Auch wenn die Mitarbeiter sich später nicht an jede Formulierung erinnern können, reicht es für ein gemeinsames Zukunfts-Wir-Gefühl häufig aus, wenn Monate später nochmals erinnert wird, wie die ´Märchenpräsentation´ war. Auf der inhaltlichen Ebene sieht eine Visionsformulierung dann beispielsweise wie folgt aus:
- Mit Leidenschaft und Teamgeist übernehmen wir Verantwortung
- Wir stehen für moderne, effiziente Technologie
- Herausforderungen begegnen wir als lernende Organisation
- Wir ermöglichen Business Innovation - attraktiv für Kunden und Mitarbeiter"
Wie ökonomisch eine wirksame gemeinsame Vision ist, verdeutlicht Lohkamp an einem Zitat von Mark Twain: "Nachdem wir unsere Ziele aus unseren Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen."