Auf wissenschaftlicher Basis und anhand eigener Erfahrungen hat Dr. Frei zwei Serien von je 33 "Führungsbriefen" geschrieben: Reflexionen, die Leitungspersönlichkeiten dazu stimulieren können, sich persönlich wie beruflich weiterzuentwickeln.
"Gefühle zu zeigen heißt nicht, unbeherrscht Ausbrüche von Wut oder Zorn zuzulassen. Man kann auch auf eine anständige und nicht verletzende Weise kundtun, wie einem zumute ist - und das gehört sich auch. Falls die Emotionen einmal doch übergekocht sind, wird eine Entschuldigung fällig.
Am allerwichtigsten sind Emotionen und Gefühle für die Gestaltung von Beziehungen - und das ist ja Führung vor allem anderen. Ob die Chemie zwischen den Beteiligten stimmt, dürfte insgesamt für eine erfolgreiche Zusammenarbeit noch wichtiger sein als die Frage, ob die besten Fachkräfte am Tisch sind.
Das zeigt sich auch in der Stimmung in einem Führungsgremium. Sollte da bei Ihnen nie gelacht werden, haben Sie ein ernsthaftes Problem. Zwar braucht kein Führungsteam die Atmosphäre eines feuchtfröhlichen Stammtisches. Aber wenn nie gelacht wird, gilt höchster Alarm.
Kurzum: Sagen Sie nie wieder zu jemandem "Nun wollen wir doch mal schön sachlich bleiben". Aber achten Sie darauf: Wenn das ein anderer sagt, dann wissen Sie, jetzt ist man dabei, genau das unter den Teppich zu kehren, was das eigentliche Thema wäre. Und so erweisen sich sogar noch verbotene Emotionen als nützliche Hinweisschilder - wenn man sie zu lesen weiß."
Literatur:
33 Führungsbriefe
Frei, Felix
Weitere 33 Führungsbriefe
Frei, Felix